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Pern 04 - Drachensinger

Pern 04 - Drachensinger

Titel: Pern 04 - Drachensinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Harfner an. »Nun haben Sie es gehört, Robinton. Gefühle vermitteln diese kleinen Geschöpfe, nicht Wissen. Wie kürzlich Brekkes Angst. Und heute …« Wieder wandte er den hellen Blick Menolly zu.
    »Heute – war alles meine Schuld, Baron«, erklärte Menolly und benutzte die Ausrede, die Piemur ausgeklügelt hatte.
    »Mein kleiner Freund Piemur stolperte im Gedränge, und ich hatte solche Angst, er könne zertrampelt werden …«
    »Ah, warum haben Sie mir das nicht eher erzählt, Robinton?«
    fragte Baron Groghe und hielt sein leeres Weinglas hoch. Der Harfner füllte es rasch.
    »Ich wußte wirklich nicht«, fuhr Menolly mit echter Zerknir-schung fort, »daß ich damit Sie, den Meisterharfner und Sebell auf den Plan rufen würde.«
    »Ob Menschen-oder Echsenkinder – die Jugend macht viel Wirbel«, stellte der Harfner mit einem Lächeln fest. »Ich 229
    denke, solche Zwischenfälle werden sich nicht mehr ereignen, wenn die Echsen eine gewisse Reife besitzen.«
    Wieder wandte sich der Baron an Menolly: »Glaubst du, daß unsere Kleinen noch ein Stück wachsen?« Er verglich Merga und Prinzessin mit kritischen Blicken.
    »Mirrims drei Echsen im Benden-Weyr waren vom ersten Gelege, nicht wahr? Sie sind kaum einen Fingerbreit höher«, entgegnete Menolly, froh über den Themawechsel. »Dabei müßten sie um einige Siebenspannen älter sein.« Der Meisterharfner nickte zustimmend. »Und als ich F'nors Königin Grall zum erstenmal sah, hielt ich sie für Prinzessin.« Ihre Echse zirpte empört. »Nur einen Moment lang«, fügte Menolly hinzu und streichelte Prinzessin. »Und nur weil ich keine Ahnung hatte, daß es im Weyr überhaupt Feuerechsen gab.«
    »Kannst du dir denken, wann die erste Paarung stattfindet?«
    Der Baron schaute sie hoffnungsvoll an.
    »Nein, das weiß ich wirklich nicht, Baron. T'gellan, der Reiter von Monarth, will jedoch die Höhle im Auge behalten, in der meine Echsen schlüpften, um zu sehen, ob die alte Königin ihre Eier wieder dorthin bringt.«
    »Höhle? Ich dachte, die Feuerechsen legten ihre Eier in Sandkuhlen am Strand?«
    Meister Robinton gab ihr durch einen Wink zu verstehen, daß sie frei sprechen könne. Und so erzählte Menolly, wie sie den Paarungsflug der Feuerechsen nahe den Drachen-Steinen beobachtet hatte und später bei der Suche nach Spinnenklauen auf das Gelege der Königin gestoßen war. Sie berichtete von der drohenden Flut und der Verzweiflung der kleinen Echse, die ihr Nest in Gefahr sah. Und wie sie, Menolly, am Ende die Eier in eine Höhle der Uferklippen gebracht hatte, um sie vor dem Untergang zu retten.
    »Dann hast du diese Ballade geschrieben, die jetzt alle Leute singen?« Baron Groghe nickte anerkennend. »Weshalb haben Sie mit keinem Wort erwähnt, daß dieses Lied von einem 230
    Mädchen stammt, Robinton?«
    »Als das Lied in unsere Hände gelangte, wußten wir nichts von Menolly.«
    »Hmm. Na ja, ist auch egal. Weiter, Mädchen! Geschah alles so, wie du es in der Ballade beschrieben hast?«
    »Ja, Baron.«
    »Und wie kamst du gerade in dem Moment, da die Jungen schlüpften, zu dieser Höhle?«
    »Ich war bei der Suche nach Spinnenklauen zu weit die Küste entlanggelaufen. Ein Fädeneinfall stand bevor. Ich befand mich im Freien, als die graue Wand näherrückte, und die einzige Zuflucht, die mir einfiel, war die Höhle. Ich kam an – einen Sack voll Spinnenklauen in der Hand – gerade, als die ersten Eierschalen platzten. Und ich konnte die Kleinen doch nicht ins Freie fliegen lassen, wo gerade die Sporen fielen. Ich fütterte alle, die ich erwischen konnte, mit Spinnenklauen. Deshalb der große Schwarm, den ich jetzt besitze.«
    Als hätte die Erwähnung von Futter ihren Hunger geweckt, begannen Kimi und Zair laut zu kreischen.
    Robinton sprang auf. »Entschuldigen Sie, Baron, ich will nicht unhöflich sein, aber ich …«
    »Unsinn! Sie bleiben. Und Sie auch, Sebell«, fügte der Burgherr hinzu, als der Geselle sich erheben wollte. »Die Kleinen fressen überall. Und sie sind nicht heikel. He, du …« – Baron Groghe schnippte mit den Fingern, und der Lehrling des Weinhändlers kam an den Tisch gerannt –, »hol uns von den Buden ein Tablett mit Fleischpasteten. Ein großes Tablett, hörst du? Es muß für zwei hungrige Echsen und ein paar Harfner reichen. Kenne nicht einen einzigen Harfner, der zu wenig Appetit entwickelt hätte. Bist du auch hungrig, Harfnermädchen?«
    »Nein, danke, Baron.«
    »Willst mich wohl Lügen strafen, was? He, Junge,

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