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Pern 05 - Drachentrommeln

Pern 05 - Drachentrommeln

Titel: Pern 05 - Drachentrommeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Sebell eben das letzte »Verstanden«
    trommelte. Der Harfner von Nabol keuchte, denn er hatte nicht nur ein schwerbeladenes Tablett mitgebracht, sondern obendrein einen Weinschlauch über die Schulter geschlungen. Die drei Harfner fanden Zeit für eine ausgiebige Mahlzeit, ehe die ersten Besucher eintrafen.
    Sebell würgte, als er Baron Nessel und Baron Bargen in die Gemächer des Burgherrn geleitete. Menolly hatte sich um Baron Oterel und Weyrführer T’bor gekümmert, und auch sie kämpfte gegen die Übelkeit an. Lediglich Candler schien der 188
    Gestank nichts auszumachen.
    Sebell, der den Burgherrn einige Stunden zuvor am Festplatz gesehen hatte, zeigte sich entsetzt über die Veränderung, die in dem Mann vorgegangen war: Meron lehnte in den Kissen, die Augen tief in die Höhlen gesunken, die fahlen Züge schmerz-verzerrt; die Finger, die unruhig an der Felldecke rupften, erinnerten an Krallen. Es war, fand Sebell, als ob sich der letzte Lebensfunke in diesen Händen befand, die sich an der Decke festklammerten.
    »So, ich bekomme noch einmal Gäste? Ihr seid mir alles andere als willkommen! Geht weg! Ich muß sterben. Darauf wartet ihr allesamt doch seit mehr als drei Planetenumläufen!
    Ich tue euch den Gefallen, aber laßt mich allein!«
    »Sie haben bis jetzt keinen Nachfolger ernannt«, entgegnete Baron Oterel ohne jedes Zartgefühl.
    »Das werde ich auch nicht tun.«
    »Ich glaube, in diesem Punkt müssen wir Sie zu einem Ge-sinnungswandel überreden«, warf der Meisterharfner mit ruhigem, beinahe freundschaftlichem Tonfall ein.
    »Und wie wollen Sie das schaffen?« fragte Baron Meron höhnisch.
    »Es gibt die sanfte Methode …«
    »Wenn Sie glauben, daß ich nachgebe, nur damit Sie und dieses Geschmeiß von Benden es leichter haben, dann täuschen Sie sich!« Keuchend sank der Mann in seine Kissen zurück und winkte mit schwacher Geste Meister Oldive zu sich. Der jedoch hatte den Blick fest auf den Harfner gerichtet.
    »… oder eine härtere Gangart«, fuhr Meister Robinton fort, als habe Baron Meron kein Wort gesagt.
    »Pah, Sie werden einen Sterbenden in Ruhe lassen, Meister Robinton! Hierher, Heiler, meine Medizin!«
    Der Harfner hob den Arm und hinderte Berdine daran, ans Krankenbett zu eilen. »Ganz recht, Baron Meron«, sagte er Unerbittlich, »wir lassen Sie in Ruhe – absolut in Ruhe!«
     
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    Sebell merkte, wie Menolly den Atem anhielt. Sie begriff, was Meister Robinton vorhatte, um den Burgherrn zu einer Antwort zu zwingen. Berdine wollte widersprechen, wurde jedoch durch einen wütenden Blick Baron Oterels zum Schweigen gebracht. Der Heiler wandte sich hilfesuchend an Meister Oldive, doch der löste den Blick keine Sekunde vom Meisterharfner. Obwohl Sebell gewußt hatte, wie viel Robinton an einer friedlichen Klärung des Nabol-Erbstreites lag, hätte er nie geglaubt, daß der Meister so eisern durchgreifen würde.
    Aber er verstand die Gründe für diese Härte. Wenn erst einmal um Merons Besitz gekämpft wurde, könnte das zu einem Krieg auf ganz Pern führen. Denn viele der Jungbarone und Hofbesitzer-Söhne, die niemals auf legale Weise zu jenem Grund und Boden gelangen konnten, warteten nur auf eine solche Gelegenheit.
    »Was soll das heißen?« Merons Stimme nahm einen schrillen Klang an. »Meister Oldive, helfen Sie mir! Auf der Stelle!«
    Meister Oldive sah die Besucher der Reihe nach an und erneigte sich. »Wie ich höre, warten am Burgtor viele Kranke auf meinen Beistand! Ich werde hingehen. Selbstverständlich komme ich hierher zurück, sobald ich gebraucht werde.
    Berdine, begleiten Sie mich!«
    Als Baron Meron die beiden Heiler mit einem zornigen Aufschrei zum Bleiben zwingen wollte, nahm Meister Oldive Berdine am Arm und führte ihn aus dem Zimmer. Die Tür fiel ins Schloß, und Meron starrte in die undurchdringlichen Gesichter, die ihn beobachteten.
    »Begreift ihr denn nicht? Ich leide Qualen! Todesqualen!
    Etwas frißt sich durch meine Eingeweide. Es wird nicht eher ruhen, bis eine leere Hülle zurückbleibt! Ich brauche meine Medizin! Ich muß sie haben!«
    »Und wir brauchen den Namen Ihres Nachfolgers«, entgegnete Baron Oterel ohne jedes Mitgefühl.
    Meister Robinton begann mit ausdrucksloser Stimme die 190
    männlichen Verwandten des Burgherrn aufzuzählen.
    »Sie haben einen vergessen, Meister«, warf Sebell ehrerbietig ein, als Robinton schwieg.
    »Deckter…«
    »Deckter?« Der Harfner zog die Brauen hoch und sah Sebell mißbilligend an.
    »Jawohl, Meister. Ein

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