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Pern 07 - Moreta, die Drache

Pern 07 - Moreta, die Drache

Titel: Pern 07 - Moreta, die Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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gewandt?«
    »Ich wollte mir zunächst Gewißheit verschaffen, daß man die Renner impfen kann, und Sie waren meine oberste Autorität.«
    Er lachte sie an.
    »Baron Tolocamp wird ...«
    »Baron Tolocamp überlasse ich Meister Tirone.« In der Stimme des Heilers schwang Schärfe mit. »Einer meiner Gesellen ist ein wahres Genie, wenn es um die Organisation von großräumigen Aktionen geht. Wenn wir von jedem Weyr ein Minimum von sechs Reitern erhalten, würde er dafür sorgen, daß der Rest reibungslos abläuft.«
    Moreta schwieg einen Moment und überschlug die Zahlen im Kopf. Dann meinte sie skeptisch: »Unmöglich. Es sei denn, die Reiter ...« Sie unterbrach sich mitten im Satz und schluckte.
    Capiam grinste breit.
    »Ganz genau. Sehen Sie, Moreta, ich habe in jüngster Zeit viel in den Archiven gelesen. Vor mir müssen Sie die Zeitsprünge nicht verheimlichen.«
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    »Wie kommt es, daß solche Dinge in den Heiler-Archiven stehen?« Sie war so verärgert, daß Orlith den Kopf hob und die Klauen fest um das Königinnen-Ei preßte.
    »Weshalb sollten sie da nicht stehen?« erkundigte sich Capiam mit trügerischer Sanftheit. »Schließlich hat meine Gilde die Drachen gezüchtet.« Er seufzte wehmütig. »Können sie
    tatsächlich von einer Zeit in die andere gelangen?«
    »Ja«, entgegnete sie nach einer kleinen Pause. »Aber wir ermutigen sie im allgemeinen nicht dazu.« K'lon kam ihr in den Sinn. Sie wußte genau, wie oft sich der blaue Reiter in der Heilerhalle aufgehalten hatte. War der entscheidende Tip von dort gekommen? Andererseits kannten die Heiler viele Dinge, die bei den übrigen Bewohnern von Pern längst in Vergessenheit geraten waren. Sie schalt sich, daß sie auch nur einen Augenblick an Meister Capiams Rechtschaffenheit gezweifelt hatte, besonders in einem so kritischen Moment, da man jede Strategie billigen mußte, um den Planeten zu retten. »Capiam, die Zeitsprünge führen mitunter zu paradoxen Situationen, die sehr gefährlich sein können.«
    »Ich weiß, deshalb mein Stufenplan. Auf diese Weise kommt es zu keinen Überschneidungen.« Sein Eifer war entwaffnend.
    »Es wird Ihnen nicht leicht fallen, M'tani von Telgar zu überzeugen.«
    »Ich habe von seinem Treuebruch gehört. Und ich erfuhr, daß F'gal von Ista eine schwere Nierenentzündung hat. L'bol leidet an Depressionen ... Aus diesem Grunde nannte ich nur die Mindestzahl an Reitern, die das Unternehmen erfordert. Ich weiß nicht, wie der Kontinent bis jetzt ohne die Hilfe der Drachenreiter überlebt hätte.«
    »Sie haben genug Impfstoff für die Menschen?«
    »Ich denke schon. Meister Tirone trägt sein Anliegen bereits auf den Burgen und Höfen vor. Und er ist bekannt für seine Überredungskünste.«
    »Sehr gut.«
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    Capiam seufzte tief. »Dann müssen wir nur noch herausfinden, ob es Baron Alessan tatsächlich gelungen ist, das Tierserum herzustellen.«
    Geh mit ihnen nach Ruatha! meinte Orlith. Und nach einer winzigen Pause fügte sie hinzu: Holth ist damit einverstanden.
    Moreta wehrte sich gegen diesen großzügigen Vorschlag, ohne recht zu wissen, warum. Es war doch völlig natürlich, daß sie das Ergebnis von Alessans Experiment sehen wollte. Oder hatte sie Angst vor der Anziehungskraft, die er auf sie ausübte?
    Verdammt, wo blieb nur ihre sonstige Entschlußkraft?
    Du hattest schon immer eine Schwäche für Renner. Und nun brauchen sie deine Hilfe. Orliths Gedanken wurden verstärkt von Holth. Irgendwann wirst du Ruatha wiedersehen müssen.
    Der letzte Satz kam eindeutig von Orlith.
    Moreta spürte einen Druck in der Kehle. Die Drachenkönigin hatte den wunden Punkt berührt, den Kern ihres Widerstands.
    Moreta hatte Angst davor, Ruatha in dem Zustand zu sehen, den ihr K'lon geschildert hatte.
    »Vielleicht sollte ich Sie begleiten, Capiam«, sagte sie so gefaßt wie möglich.
    Arith brennt darauf, euch hinzubringen, stellte Orlith fest. Er mag das Mädchen. Sie lockerte ihren Griff um das goldene Ei.
    Ariths Trompeten erklang aus dem Weyrkessel.
    »Welches Mädchen?« erkundigte sich Moreta erstaunt.
    Orlith gab keine Antwort, sondern buddelte eine Kuhle für das Ei. Achselzuckend suchte Moreta ihre Reitkleidung hervor.
    »Arith wird uns nach Ruatha bringen.«
    »Sie können Orlith allein lassen?«
    »Der Vorschlag stammt von ihr selbst. Sie gehört nicht zu den Königinnen, die sich ständig von ihren Reiterinnen umhätscheln lassen. Leri und Holth befinden sich in der Nähe. Und wir bleiben nicht lange.« Sie warf

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