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Pern 08 - Nerilkas Abenteuer

Pern 08 - Nerilkas Abenteuer

Titel: Pern 08 - Nerilkas Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Blick von Tante Lucil und ihren Pflegerinnen. Bei dem Stimmengewirr, das hier herrschte, hatte man die Trommelbotschaften sicher nicht genau genug mitverfolgt, um sich Sorgen zu machen. Die Kinderkrippe besaß ihre eigene kleine Küche, und ich überlegte mir, daß ich den Trakt vollständig abriegeln konnte, wenn die Seuche tatsächlich auf Burg Fort eingeschleppt wurde. Vielleicht sollte ich zur Vorsorge schon jetzt die wichtigsten Vorräte herschaffen lassen ...
    Als nächstes inspizierte ich die Wäscherei und die Leinenkammer und schlug einen Großwaschtag vor, denn das Wetter war sonnig und nicht zu kalt. Die Tante, die hier die Aufsicht führte, war eine gutmütige Person, zögerte solche Unternehmen aber meist hinaus, weil sie der irrigen Ansicht war, daß sie ihre Mägde ständig überlastete. Ich wußte, daß auch Mutter ihr meist einen Schubs geben mußte, ehe sie mit der Arbeit anfing. Es war mir ein wenig peinlich, daß ich mir, wenn auch vorübergehend, Mutters Stellung anmaßte, aber wenn der schlimme Ernstfall eintrat, würden wir jede Menge Leinen benötigen.
    Die Weber saßen eifrig an der Arbeit, als ich ihre Werkstatt betrat. Eben wurde eine große Spule des robusten Mischgarns, auf das meine Mutter so stolz war, vom Schützen genommen.
    Tante Sira begrüßte mich mit gewohnt kühler, beherrschter Miene. Vermutlich hatte sie trotz des Klapperns der Holzrahmen einen Teil der Trommelbotschaften verstanden, aber sie enthielt sich jeden Kommentars über die Vorgänge auf Pern.
    Ich frühstückte spät in dem kleinen Zimmer des ersten Untergeschosses, das Mutter ihr >Büro< nannte und das ihr wohl hin und wieder als Zufluchtsort diente. Immer noch dröhnten die Trommeln, bestätigten die düsteren Botschaften, die hereinkamen, und leiteten sie an die nächste Station weiter.
    Auf diese Weise hörte ich die Katastrophenmeldung gleich mehrmals. Als der Code von Keroon erneut aufklang, zuckte ich zusammen und summte laut vor mich hin, um die Nachricht zu übertönen. Ruatha befand sich ganz in der Nähe. Weshalb erhielten wir keine Botschaft von dort, keine Beruhigung, daß es Mutter und meinen Schwestern gut ging?
    Ein Klopfen unterbrach meine angstvollen Gedanken, und ich war fast froh, als ich hörte, daß Campen mich im ersten Stock erwartete. Auf halber Treppe kam mir in den Sinn, daß er wohl mit Anella zurückgekehrt war. Wenn sie sich im ersten Stock befanden, dann rechnete sie damit, in den Gästezimmern untergebracht zu werden. Ich persönlich hätte sie am liebsten in den Innenkorridor des fünften Stocks verbannt. Die Räume am Ende des ersten Stockwerks waren fast zu schade für sie. Nun, zumindest würde ich sie von der Suite meiner Mutter mit ihrem bequemen Zugang zu Vaters Schlafzimmer fernhalten. Baron Tolocamp befand sich schließlich in Quarantäne, und meine Mutter weilte nur vorübergehend auf Ruatha.
    Anella hatte Tolocamps Einladung wörtlich genommen. Sie rückte nicht nur mit ihren zwei kleinen Kindern an, sondern hatte ihre Eltern, drei jüngere Brüder und sechs der gebrechlichsten Familienangehörigen mitgebracht. Wie es die Alten geschafft hatten, die Feuerhöhen zu erklimmen, war mir ein Rätsel; zwei von ihnen sahen so aus, als würden sie jeden Moment zusammenbrechen. Ich schickte sie in den Flügel, in dem auch unsere alten Leute untergebracht waren. Dort würde man sich um sie kümmern. Anella schmollte ein wenig, als sie sah, daß ihr Quartier so weit entfernt von Tolocamps Räumen war, aber weder Campen noch ich achteten auf die spitzen Bemerkungen, die sie und ihre zänkische Mutter machten. Ich war nur erleichtert, daß sie nicht auch den Rest ihrer Verwandtschaft angeschleppt hatte. Vermutlich besaßen die beiden älteren Brüder Verstand genug, sich nicht auf die Zukunftsaussichten ihrer raffinierten kleinen Schwester zu verlassen . Ich wies Anella ein Kindermädchen und eine Magd zu, obwohl ich fand, daß sie auch selbst für ihre beiden Kinder sorgen konnte. Aber ich hatte keine Lust, mir von meinem Vater vorhalten zu lassen, daß ich die Gesetze der Gastfreundschaft verletzte. Ich hätte wohl für jeden fremden Besucher das gleiche getan. Das hieß allerdings, daß ich es mit Freuden tat.
    Dann eilte ich in die Küche hinunter, um mich kurz mit Felim zu besprechen. Ich mußte ihm nur versichern, daß er seine Sache großartig machte. In den meisten Burgen sind die Küchen der Ausgangspunkt für Klatsch und Gerüchte. Zum Glück verstand niemand vom Gesinde die

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