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Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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schicken und ihm mitteilen lassen, daß die Alten sich aus dem Staub gemacht haben.
    Eine Warnung sind Sie Benden schuldig.«
    Toric überlegte mit finsterer Miene und trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte.
    »Ich habe die merkwürdigen Übungen gemeldet, die sie vor ein paar Tagen durchführten, die ständigen Sprünge ins Dazwischen und wieder heraus. Ich werde immer noch nicht schlau daraus, aber vielleicht kann Benden etwas damit anfangen.«
    Piemur begriff, daß Toric sich wünschte, die Alten würden einen so unverzeihlichen Frevel begehen, daß die Weyr im Norden gar nicht mehr anders konnten, als sich mit ihnen zu befassen.
    *
    Keiner von beiden hätte freilich erraten können, was die Alten tatsächlich planten. Das wurde erst drei Tage später offenbar.
    Plötzlich erschien Mnementh über dem Südkontinent am Himmel, Ramoth folgte ihm eine Sekunde später, sie flogen dicht über die Burglichtung hinweg und schossen auf den Weyr zu. Das Auftauchen der beiden großen Benden-Drachen war an sich schon erstaunlich genug, aber als Piemur bemerkte, daß sie ohne ihre Reiter gekommen waren, begann sein Herz wild zu klopfen. Hatte sich in Benden eine unglaubliche Katastrophe ereignet? Was in aller Welt konnte Mnementh und Ramoth bewogen haben, allein hierher zu fliegen? Er rannte auf Torics Wohnung zu.
    Der Burgherr und der alte Saneter standen vor dem Eingang und starrten fassungslos zum Himmel hinauf.
    »Was in aller Welt haben reiterlose Drachen hier zu suchen?«
    fragte Toric, ohne den Blick von den Tieren zu wenden, die mit gesenkten Köpfen und grell orangefarben funkelnden Augen über dem Weyr kreisten. »Den Alten gehören sie jedenfalls nicht, dafür 293
    sind sie zu groß.«
    »Es sind Ramoth und Mnementh«, erklärte Piemur, und seine Angst wuchs, als er die Farbe ihrer Augen bemerkte.
    »Was wollen sie hier?« Torics Stimme klang angespannt.
    »Vielleicht will ich das gar nicht unbedingt wissen« gestand Piemur und legte die Hand über die Augen um besser sehen zu können, ob die erregt schillernden Drachenaugen sich nicht ein wenig beruhigten.
    »Sie suchen den Weyr ab. Aber wonach?« murmelte Saneter beklommen.
    Plötzlich riß Ramoth den Kopf hoch und stieß den durchdrin-gendsten Klageschrei aus, den Piemur je gehört hatte. Nicht die Trauerklage, sondern ein unheimliches Heulen, das unerträgliche Qualen verriet. Trotz der Hitze überlief ihn ein Schauer, und auf seinen Armen entstand eine Gänsehaut. Sogar Toric erbleichte, und Saneter wimmerte leise. Nun ließ sich auch Mnemenths tiefere Stimme vernehmen, und die Disharmonie verstärkte den Eindruck des Jammers noch.
    Dann verschwanden die Drachen so plötzlich, wie sie gekommen waren. Der Burgherr und die beiden Harfner standen wie erstarrt.
    Endlich seufzte Toric erleichtert auf. »Was hatte das alles zu bedeuten, Piemur?«
    Piemur schüttelte den Kopf. »Was immer geschehen ist, es ist schlimm.«
    »Diese verdammten Alten! Wenn sie mich in Verruf gebracht haben ...« Toric drohte mit der Faust zum Weyr hinüber.
    »Oh!« Saneters erstaunter Ausruf lenkte die Aufmerksamkeit auf die neun Bronzedrachen, die nun herangeschwebt kamen. Einer setzte zur Landung an, während die anderen Stück für Stück das Gelände absuchten. Dabei flogen sie so dicht über den Wäldern, daß sie mit den Pfoten die Kronen streiften und man fast den Eindruck hatte, als marschierten sie über das Blätterdach.
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    »Das sind Lioth und N'ton«, sagte Piemur. Er war erleichtert, als der Bronzereiter abstieg und zielstrebig auf sie zukam, doch angesichts seiner finsteren Miene überfiel den Harfner von neuem die Angst.
    »Ramoth und Mnementh waren eben hier - reiterlos. Was ist geschehen?«
    »Ramoths KöniginnenEi wurde aus der Brutstätte gestohlen.«
    »Gestohlen?« platzte Toric heraus und starrte den Bronzereiter ungläubig an. Saneter keuchte und schlug die Hände vors Gesicht.
    Piemur fluchte.
    »Es ist bedauerlich, daß wir zögerten, Sie über ihr ungewöhnliches Verhalten in letzter Zeit zu informieren ...« Toric hob beide Hände in einer stummen Bitte um Verzeihung. »Aber wer konnte damit rechnen, daß sie sich auf so frevelhafte Weise gegen die Weyr wenden würden?« Das klang ungewöhnlich kleinlaut. »Wie konnten sie nur hoffen ... Was könnte ihnen das nützen? Wo könnten sie sich verstecken - nein, nicht hier!«
    Wieder hob er die Hände, um jeden Verdacht einer Komplizen-schaft von sich abzuwehren.
    »Suchen Sie! Suchen Sie!« bat er mit weit

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