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Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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F'lar.
    »Selbstverständlich.«
    Lessa lachte. Wenn sie es darauf anlegte, konnte sie ihre Weib-lichkeit sehr gut zur Geltung bringen, fiel Toric auf.
    »Als ich Sie damals in Benden kennenlernte, hatte ich sofort das Gefühl, einem tatkräftigen Mann gegenüberzustehen. Sie wußten von Anfang an, was Sie wollten, nicht wahr?«
    »Es gibt doch genug Land, meine liebe Weyrherrin, für jeden, der etwas daraus zu machen versteht.«
    »Dann nehme ich an«, fuhr Lessa fort, »daß Sie eine Menge zu tun haben, wenn Sie alles Land vom Meer bis zu den Westbergen und bis zur großen Bucht verwalten ...«
    Plötzlich hörte Toric die Warnung seiner Feuerechsen. Sharra wollte fliehen. Er mußte das Plateau verlassen, mußte auf seine Burg zurück.
    »Bis zur Großen Bucht im Westen - ja, das hatte ich gehofft.
    Aber ich besitze genaue Karten in der Burg.
    Wenn ich die rasch holen darf ...« Er hatte einen Schritt zur Tür getan, als das warnende Trompeten der Drachenkönigin von Benden ihn zurückhielt. Mnementh stimmte ein und schaffte es fast, die Feuerechsen zu übertönen. F'lar stellte sich flink vor den Eingang.
    »Es ist bereits zu spät, Toric.«
    Es war tatsächlich zu spät. Denn als sie nacheinander diesen Schicksalshügel verließen, sah Toric den weißen Drachen landen.
    Sharra und der adelige Grünschnabel saßen auf seinem Rücken.
    Machtlos, mit finsterer Miene sah Toric ihnen entgegen.
    »Toric«, sagte Jaxom, »es wird Ihnen nicht glücken, Sharra irgendwo auf Pern festzuhalten. Ruth und ich spüren sie überall auf.
    Ort und Zeit sind für Ruth kein Hindernis. Sharra und ich könnten uns irgendwo und irgendwann auf Pern verstecken.«
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    Eine von Torics Echsenköniginnen wollte auf seiner Schulter landen. Ohne ihr klägliches Zirpen zu beachten, scheuchte er sie fort. Er haßte Untreue.
    »Noch eines«, fuhr Jaxom fort, »sämtliche Feuerechsen gehorchen Ruth! Nicht wahr, mein Freund?« Der weiße Drache war seinem Reiter gefolgt. »Befiehl allen Echsen auf dem Plateau, von hier zu verschwinden.«
    Im nächsten Moment war die weite Fläche wie leergefegt. Die Demonstration des jungen Emporkömmlings war Toric ganz und gar nicht willkommen. Als die Echsen zurückkehrten, gestattete er seiner kleinen Königin, auf seiner Schulter zu landen, aber er ließ Jaxom keine Sekunde aus den Augen.
    »Sie scheinen sich in der Burg des Südens auszukennen. Soviel ich weiß, waren Sie doch noch nie dort.«
    Dieser Milchbruder hatte also gelogen. Toric drehte sich um, blickte über das Grasland und fragte sich, ob da wohl Piemur die Hand im Spiel gehabt hatte. Dieser weyrfremde Jungreiter konnte Sharra doch nicht ganz allein aus der Burg entführt haben; so viel Mut und Ortskenntnis traute er ihm einfach nicht zu.
    »Ihr Informant hat sich geirrt«, entgegnete Jaxom.
    »Ich habe heute nicht zum ersten Mal eine Kostbarkeit aus dem Süden geholt, die eigentlich in den Norden gehört.«
    Er legte besitzergreifend den Arm um Sharra.
    Um Torics Fassung war es geschehen.
    »Sie!«
    Er deutete mit ausgestrecktem Finger auf Jaxom und wußte nicht, was er zuerst tun sollte, außer diesen ... diesen ... Ausbund an Unverschämtheit wie ein Insekt zu zerdrücken. Er war ganz bleich vor Empörung. Ausgerechnet diesem - diesem adeligen Grünschnabel sollte er verpflichtet sein!
    Diesem langbeinigen, unreifen Knäblein!
    Am liebsten hätte er Jaxom ein Glied nach dem anderen ausgeris-363
    sen, aber dieser weiße Drache, so klein er auch sein mochte, war doch größer als Toric und stärker als jeder Mensch, und außerdem waren seine beiden Eltern in der Nähe. Toric blieb nichts anderes übrig, als die Demütigung zu schlucken. Das Blut schoß ihm ins Gesicht, und sein Herz raste. Er konnte es kaum fassen, aber es ließ sich nicht leugnen, daß der Junge es gewagt - und geschafft - hatte, Sharra zu befreien, und ihm nun ganz gelassen gegenüberstand.
    Er hatte sich getäuscht, der Bursche war kein Feigling!
    Er hatte sich durch die Eifersucht seines Milchbruders beein-flussen lassen. Der junge Jaxom hatte sich verhalten wie ein echter Baron, er hatte alle Hindernisse überwunden, um die Frau seiner Wahl zu sich zu holen.
    »Sie haben das Ei zurückgebracht! Sie und Ihr - aber die Echsen übermittelten Bilder von einem Drachen!«
    »Es wäre doch äußerst töricht gewesen, Ruth für das nächtliche Abenteuer nicht zu tarnen!«
    In Jaxoms Stimme schwang Herablassung mit.
    »Ich wußte, daß es keiner von T'rons Reitern war.«
    Toric

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