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Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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besorgen und wertvolle Männer anzulo-cken wie Readis - und auch Giron, jedenfalls, seit er sich langsam erholte.
    Vier Planetenumläufe zuvor hatte einer ihrer Leute ihr eine Abschrift der Harfneraufzeichnungen über Baron Fax' Eroberungen in den Westbergen gebracht. Das war ein Mann gewesen, dessen Weitsicht und Auffassungsgabe sie nur bewundern konnte! Ein Jammer, daß er so früh gestorben war, dabei hatte er sich einen wirklich vielversprechenden Besitz zusammengerafft.
    Mit List und Unverschämtheit hatte er sieben Burgen in seine Gewalt gebracht. Sie hatte seine Überraschungstaktik selbst mehrfach angewandt, indem sie die umliegenden Höhen günstig gelegener Anwesen erkletterte und kurz vor Morgengrauen, wenn die Helligkeit den Wachwher blind machte, heimlich durch die oberen Fenster eindrang. Wahrscheinlich hatte man ihn hinterrücks in das Duell gelockt, bei dem er umgekommen war. Oder er war von allen guten Geistern verlassen gewesen - kein Mensch forderte einen Drachenreiter heraus. Drachen verfügten über ungewöhnliche Kräfte und ließen nicht zu, daß ihre Reiter verletzt wurden.
    Thella hätte schon immer gerne gewußt, was die Drachen eigentlich für ihre Reiter taten, außer ins Dazwischen zu gehen und Fäden zu bekämpfen. Giron wollte nicht über das Leben im Weyr reden -
    noch nicht. Sie würde ihn ermuntern müssen.
    Am niederschmetterndsten an diesem Harfnerbericht war, daß niemand versucht hatte zu übernehmen, was Fax so meisterhaft aufgebaut hatte. Ruatha hatte man an einen Säugling gegeben, Meron hatte sich mit Nabol begnügt, und die fünf anderen Burgen 120
    waren von Angehörigen der von Fax vertriebenen Besitzer zurück-verlangt worden. Dann hatte sich Meron, anstatt sich an Fax ein Beispiel zu nehmen, in Thellas Halbschwester Kylara verliebt. Nun, Thella hatte Kylara nie für besonders schlau gehalten, immerhin hatte sie ihre Drachenkönigin verloren. Und nun war auch Meron tot.
    Dushiks anschwellendes Schnarchen riß sie aus ihren Gedanken, und sie trat ihn zweimal.
    Da sie unablässig bestrebt war, das Risiko bei ihren Unternehmungen zu verringern und den Gewinn zu steigern, hatte sie lange überlegt, ob sie sich Feuerechsen zulegen sollte, die ja angeblich hören konnten, was die Drachen sagten. Unvermutet auftauchende Patrouillenreiter, die eine größere Anzahl von Berittenen und Packtieren auf verlassenen Wegen bemerken würden, waren eine ständige Gefahr. Wenn sie rechtzeitig gewarnt würde, sobald ein Drache sich näherte, hätte sie noch Zeit, in Deckung zu gehen. Aber als sie auf einem Fest in Bitra zum ersten Mal Feuerechsen gesehen hatte, war ihr klar geworden, daß diese Tiere für ihre Zwecke viel zu viel Lärm machten. Sehr oft hatten ihre Überfälle nur Erfolg, weil sie völlig lautlos vonstatten gingen.
    Sie tat sich viel darauf zugute, daß sie wahrscheinlich mehr über die Burgen und ihr Herrschaftsgebiet wußte als die Barone selbst, Asgenar von Lemos vielleicht ausgenommen. Inzwischen hatte sie erfahren, daß er die scheinbar zusammenhanglosen Diebstähle allmählich als ernstzunehmendes Problem erkannte. Sie konnte es nicht wagen, einen ihrer Männer in seine Burg einzuschleusen, aber Sifer von Bitra besaß bei weitem nicht so viel Übersicht. Hier bot sich eine Chance, und so hatte sie Keita losgeschickt, damit sie sich an einen der Verwalter heranmachte. Es wurde ohnehin höchste Zeit, das kokette Frauenzimmer loszuwerden, das es nicht lassen konnte, die weibstollen Männer zu reizen. In Bitra kam sie auf ihre Kosten und konnte außerdem für Thella die Ohren offenhalten.
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    Dushik begann wieder zu schnarchen, aber ehe sie ihn treten konnte, war ihr der Mann auf der anderen Seite schon zuvorge-kommen. Endlich schlief sie ein.
    Readis weckte die Banditen am nächsten Morgen, ehe es hell wurde. Man holte Wasser von einem nahegelegenen Bach, um die trockene Verpflegung hinunterzuspülen. Als die Männer hinausschlüpften, um ihre Notdurft zu verrichten, ermahnte Thella Dushik noch einmal, Felleck im Auge zu behalten. Sie trauten dem Mann, der ständig klagte und jammerte, alle beide nicht, aber er hatte sich als geschickter Wher-Fänger erwiesen und kannte die eßbarsten Tunnel-und Felsschlangenarten, außerdem hatte man ihn aufgenommen, weil er sehr stark war.
    Perschar würde Giron nicht von der Seite weichen.
    Thella war immer noch nicht dahintergekommen, warum sich der ehemalige Drachenreiter für diesen Raubzug gemeldet hatte. In den letzten Monaten

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