Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
Leute, um ihre fünf Bastionen ausreichend besetzen zu können.
    Stehlen konnte jeder schwachsinnige Renegat, aber die wenigsten waren imstande, genau zum richtigen Zeitpunkt genau das zu beschaffen, was sie brauchten. Das konnte nur Thella, die Herrin der Geächteten.
    Erst als Dushik sie am Arm packte, bemerkte sie, daß sie sich gar nicht mehr um den Überfall gekümmert hatte. Eben wurden die letzten Säcke gefüllt. Die meisten Männer hatten den Stall bereits verlassen und strebten dem Versteck zu, wo sie abwarten wollten, 124
    falls Alarm gegeben wurde. Sie nahm einen der verbliebenen Säcke und warf ihn sich mit geübtem Schwung über die Schulter. Dushik packte zwei, drehte sich noch einmal um und half ihr, die Riegel-stangen vor die Tür zu legen. Dann rannten sie, so schnell sie konnten, auf die Felsen zu. Der Aufstieg zur Höhle dauerte länger, und sie waren noch weit unterhalb des letzten Grates, als Thella die Trommeln hörte.
    »Sie rufen Burg Lemos«, sagte Giron überraschend.
    Bisher hatte sie als einzige die Trommelbotschaften entziffern können.
    »Splitter und Scherben!«
    Thella blieb stehen und lauschte gespannt. Aber der Widerhall verzerrte die Rhythmen, und sie konnte die Nachricht nicht verstehen. Allerdings war der Inhalt nicht schwer zu erraten.
    Ärgerlich wischte sie sich den Schweiß von der Stirn.
    Der Diebstahl war viel zu früh entdeckt worden. Sie mußte ihre Pläne ändern und das Getreide auf geheimen Wegen dahin bringen, wo es gebraucht wurde.
    »Heute kommen keine Drachen mehr«, brummte Giron. »Sie sind zu müde.« Er rückte sich die Säcke auf den Schultern zurecht und setzte den Aufstieg fort.
    Am nächsten Tag teilte Thella ihre Banditen in drei bis vier Mann starke Gruppen auf und schickte jede Gruppe an einen anderen Ort. Alle hatten Befehl, das Korn zu verstecken, sobald sie irgendwelche Verfolger bemerkten, und auf Umwegen zur Haupt-festung zurückzukehren.
    *
    »Meine Kleinpächter werden andauernd bestohlen«, berichtete Asgenar dem Bronzereiter T'gellan, der den Baron nach dem Fädenfall auf seinem Drachen Monarth nach Lemos zurückgebracht 125
    hatte. »Kadross ist nicht der erste Hof, aber wahrscheinlich hat man sich dort am schnellsten gemeldet.«
    Ärgerlich zerknüllte er die Trommelbotschaft und trat an die Karte an der Wand seines Arbeitsraumes.
    »Heute Getreide, morgen Zaumzeug, einmal sind es Decken, die zum Trocknen am Bachufer ausgelegt wurden, dann wieder Werkzeug aus einer Bergarbeiterhütte oder abgelagertes, ordentlich in einer Höhle aufgeschichtetes Holz, von dem nach Meinung des Pächters niemand wissen konnte. Kleinigkeiten, aber kein willkürlicher Mundraub, den man auf die Heimatlosen schieben könnte. Alle diese Überfälle werden ausgezeichnet geplant und ausgeführt, und meine Pächter bringen sie mit der Zeit an den Bettelstab.«
    T'gellan kratzte sich den Kopf - er trug sein Haar zwar kurzgeschoren, aber nach einem langen Fädenkampf juckte die ver-schwitzte Kopfhaut. Er hatte gehofft, mit Monarth zum Weyr zurückfliegen und ein Bad nehmen zu können, aber Baron Asgenar nahm es mit seinen Pflichten gegenüber dem Weyr peinlich genau, da mußte T'gellan wenigstens die Höflichkeit wahren. Er nahm noch einen Schluck von dem ausgezeichneten Würzwein, den man aufgetragen hatte, sobald sie die Burg betraten. Der Fädenfall - der vierte nach dem neuen Schema - war direkt über Asgenars kostbaren Wäldern niedergegangen, und F`lar hatte sich zusätzlich Reiter von Igen und Telgar ausgeborgt, um sicherzugehen, daß die unersetzlichen Bäume angemessen geschützt wurden. Außerdem hatte man weitere Bodenmannschaften aus >sicheren< Gebieten eingesetzt, damit sich kein Faden, der den Drachenreitern vielleicht in der Luft entgangen war, im Boden einnisten konnte. Alles war tadellos gelaufen.
    »Kadross?« fragte der Drachenreiter. »Während alle Bewohner mit den Bodenmannschaften draußen waren? Nur Getreide?« Er trat neben Asgenar an die Wandkarte und bewunderte die peinlich genaue Darstellung. Umrisse und Höhe jedes einzelnen Grates und 126
    Hügels waren zu erkennen, jedes Waldgebiet nach Art und Größe verzeichnet. Er wünschte sich wie schon so oft, Baron Sifer und Baron Raid wüßten nur halb so gut Bescheid über ihre Besitzungen wie der junge Burgherr von Lemos.
    Asgenar legte den Finger auf die Karte und schob ihn so weit zur Seite, daß T'gellan die winzigen Ziffern im Quadrat des Hofkom-plexes erkennen konnte.
    »Nein, nicht nur

Weitere Kostenlose Bücher