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Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Faden durchkommt.«
    »Schön und gut, ich fürchte die Fäden nicht mehr als du, aber für die Renner gilt das nicht. Sie müssen weg von hier.«
    Als sie endlich eine Höhle fanden, war sie fast zu klein, aber wenigstens tief genug für die drei Renner.
    Was die dummen Tiere nicht sahen, würde sie auch nicht erschrecken. Gegen Ende des Einfalls war Thella fast rasend vor Sorge.
    Sobald Giron sicher war, daß auch die hinterste Front vorübergezogen war, drängte sie zum Aufbruch.
    »Wenn sie in den Regen geraten ist...«
    Sie ließ die Drohung unvollendet und schwang sich auf ihren Renner. Im Geiste sah sie den zuckenden, von Sporen bedeckten Körper des Mädchens vor sich. Als sie Girons geringschätzigen Blick bemerkte, unterdrückte sie ihre Unruhe, aber die Vorstellung, sie könnte ihr Opfer an die Fäden verloren haben, ließ sie nicht los, sie mußte sich Klarheit verschaffen.
    »Thella«, befahl Giron unerwartet energisch, »behalten Sie den Himmel im Auge! Über dem Wald werden sie besonders gründlich suchen.«
    Er hatte natürlich recht, und sie gab ihrem Renner die Sporen.
    »Es ist schon fast dunkel, und ich muß es wissen!«
    Den nächsten Hinweis entdeckte sie selbst. Jemand hatte die 177
    Wagenspuren verwischt, die Striche waren nicht zu übersehen, sobald sie den Dreckklumpen bemerkt hatte, der ohne jeden Zweifel aus einer Radnabe gefallen war. Sie saßen ab und nahmen sich je eine Seite des Weges vor; Giron fand den Wagen in einem leidlich guten Versteck hinter Nadelbäumen. Er spähte durch die Äste, als Thella ihn erreichte und ihn ungeduldig beiseite stieß.
    »Jemand hat herumgekramt und einiges mitgenommen«, stellte Giron fest.
    »Dann können sie nicht weit sein.«
    Giron zuckte die Achseln. »Zum Suchen ist es zu dunkel.« Er hob warnend die Hand, als sie den Renner an den Zügeln zu sich heranzerrte und aufsteigen wollte. »Hören Sie, wenn sie tot sind, dann sind sie eben tot, und sie werden nicht wieder lebendig, auch wenn Sie noch so lange im Dunkeln herumstolpern. Und wenn sie in Sicherheit sind, dann laufen sie Ihnen im Moment nicht weg.«
    Das klang vernünftig, aber Thella war nicht zu beruhigen.
    »Ich schlafe heute nacht im Wagen.«
    »Nein, ich schlafe heute nacht im Wagen. Du bringst die Renner in die Höhle zurück und kommst bei Tagesanbruch wieder hierher.«
    Sie nahm die Decke und den Reiseproviant aus ihrem Bündel und schickte ihn fort.
    »Sobald es hell wird! Vergiß es nicht!«
    Vielleicht war das sogar die bessere Methode, dachte Thella.
    Beim Wagen zu bleiben und abzuwarten, wer am nächsten Morgen nachsehen kam. Aramina war die Älteste. Aber mit so viel Glück konnte sie nicht rechnen, sagte sie sich, während sie an der trockenen Verpflegung herumkaute. Aber sie zöge es vor, nicht die ganze Familie am Hals zu haben. Wenn sie Aramina einfach verschwinden lassen könnte ...
    »Noch mehr Drachenreiter?« Thella konnte es fast nicht glauben.
    »Was wollen die denn hier?«
    »Was weiß ich?« gab Giron zurück. Zum ersten Mal, seit sie ihn 178
    kannte, zeigte er sich verärgert. Er ließ sich zu Boden fallen, zog die Knie an, legte die Arme locker darüber und sah vor sich hin.
    »Aber der Fädeneinfall war gestern. Sie müßten längst weg sein!«
    Sie rüttelte ihn am Arm. Wie konnte er es wagen, einfach so ins Leere zu starren!
    »So viele Einnistungen?«
    Sie war an Fäden gewöhnt, aber bei der Vorstellung, irgendwo in ihrer Nähe könnte ein Klumpen in den Waldboden eingedrungen sein, stockte ihr doch der Atem.
    »Ist das der Grund?«
    Giron schüttelte den Kopf.
    »Wenn sich die Sporen über Nacht eingegraben hätten, wäre vom Wald nichts mehr da. Und wir wären tot.«
    »Aber warum dann? Könnte der Drache dich gestern gesehen haben?«
    Giron lachte verbittert und stand auf.
    »Wenn Sie dieses Mädchen haben wollen, dann sehen Sie zu, daß Sie sie finden. Weit können sie nicht sein. Sie hätten den Wagen nicht zurückgelassen.«
    Thella versuchte sich zu konzentrieren. »Wäre es denn möglich, daß man in einem Weyr von ihr erfahren hat?«
    »In den Weyrn gibt es genügend Leute, die sich mit Drachen verständigen können«, sagte er verächtlich.
    »Man könnte sie doch bei einer Suche entdeckt haben? Ich habe gehört, daß in Bendens Brutstätte ein Gelege heranreift. So muß es sein. Komm! Ich lasse mir das Mädchen nicht wegnehmen, es gehört mir!«
    Es war gut, daß sie zu Fuß waren und die Renner in der Höhle gelassen hatten, denn so konnten sie

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