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Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Griff.
    »Mit einem solchen Gefährt käme man fast überall hinauf«, schaltete Armald sich hilfsbereit ein. »Wir sind Händler, Lady, aber wir verstecken keine Heimatlosen.
    Jedes Stück in unseren Wagen ist registriert.«
    »Es gibt mindestens zehn Serpentinenwege in die Vorberge hinauf.« Jayge bedeutete Armald ungeduldig, das Reden ihm zu überlassen. Es war beruhigend, wenn einem der massige Mann mit dem abschreckend groben Gesicht den Rücken deckte, aber er war nicht besonders klug und erkannte eine Gefahr erst, wenn sie mit gezücktem Schwert oder erhobener Keule auf ihn zustürmte.
    Jayge zeigte nach hinten. »Uns sind keine frischen Spuren aufgefallen, aber wir haben auch nicht danach gesucht.« 7
    »Vor zwei Nächten hat es geregnet. Das müßte es Ihnen erleichtern, die Fährte zu finden«, fügte Armald hinzu und nickte freundlich.
    Nichts mehr zu machen. Jayge zuckte die Achseln.
    »Schönen Tag noch«, sagte er und verbeugte sich im Sattel.
    Hoffentlich zog das Pärchen nun ab.
    Die Lilcamps mischten sich niemals in Streitigkeiten unter den Einheimischen und hatten gelernt, sich jeden genau anzusehen, der mit ihnen unterwegs war, aber Jayges Sympathien lagen eindeutig auf der Seite der Leute, die vor dieser Frau flohen. Sie wendete ihren Renner - alle drei Tiere waren schweißnaß und erschöpft -
    und trieb ihn auf die Vorberge zu. Der schweigsame Mann drehte sich um, riß am Zügel des Packtieres und folgte ihr.
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    »Armald«, begannen Jayge und Temma gleichzeitig, obwohl das Klappern der Hufe noch nicht verklungen war. »Wenn ich rede, dann läßt du mich auch reden!« fuhr Jayge fort und drohte dem Hünen mit seinem Peitschenstiel. »Das war eine Hofbesitzerin. Sie ist hinter Dieben her. Die Lilcamps und die Borgaids decken keine Diebe.«
    »Das war keine Hofbesitzerin, Jayge«, widersprach Temma. Sie schien sich Sorgen zu machen. Ihr Renner hatte sich wieder beruhigt, Temma hatte das Manöver also nur durchgeführt, um sich die beiden genauer ansehen zu können. »Der Mann gehörte früher zum Telgar-Weyr und hat vor einigen Planetenumläufen seinen Drachen verloren. In Igen wird er seit langem vermißt.
    Und die Frau ...« Temma rutschte unbehaglich im Sattel hin und her.
    »Das ist Lady Thella, das habe ich dir doch gesagt«, fiel Armald ein. »Deshalb habe ich ihr auch ihre Fragen beantwortet.«
    Temma starrte ihn an. »Er hat recht, Jayge. Mir kam sie ebenfalls bekannt vor.«
    »Wer ist Lady Thella? Ich habe nie von ihr gehört.«
    »Natürlich nicht«, schnaubte Temma spöttisch.
    »Ich habe sie erkannt«, beharrte Armald.
    Temma beachtete ihn nicht. »Sie ist die ältere Schwester von Baron Larad. Nach Tarathels Tod wollte sie Burgherrin werden, aber sie taugt nichts, überhaupt nichts.«
    »Ich habe sie in Telgar oft gesehen; sie ist immer durch die Gegend geritten.« Armald schmollte, weil man ihn zurechtgewiesen hatte. »Sie ist eine feine Lady.«
    Temma verdrehte die Augen. Sie war selbst eine anziehende Erscheinung, aber sie hatte einen sicheren Blick für ihre Ge-schlechtsgenossinnen.
    »Eine Furie«, bemerkte Nazer und steckte seinen Dolch in die Scheide zurück. »Mit dieser Frau ist nicht zu spaßen.«
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    »Ich finde, wir sollten die beiden im Auge behalten, bis sie außer Reichweite sind«, sagte Temma. »Warte, bis sich der Staub gesetzt hat, Jayge, und reite ihnen dann nach. Merke dir genau, welchen Weg sie tatsächlich nehmen. Ich sage Crenden Bescheid.«
    »Ich bin aber Schrittmacher«, wandte Jayge ein, denn er wollte seine Pflichten nicht vernachlässigen.
    »Das kann Armald für dich übernehmen.« Sie zwinkerte Jayge zu. »Es liegt ihm, Löcher im Boden zu finden.«
    »Schrittmacher?« Armaids Miene hellte sich auf. »Ich bin ein guter Schrittmacher.«
    »Dann mach dich an die Arbeit«, brummte Nazer.
    Armald ritt lächelnd davon, und Nazer wandte sich an Temma.
    »Was meinst du, übernehmen wir die Flanken?«
    Temma zuckte die Achseln. »Warum sollten vir? Der Nebel lichtet sich. Bald ist alles klar. Wir reiten lieber ein Stück hinterher.«
    Sie grinste Nazer an, und Jayge tat so, als bemerke er es nicht, und zog den Kopf ein, um seinerseits ein Lächeln zu verbergen. Temma hatte lange genug allein gelebt. Wenn sie Nazer gern hatte, würde Jayge sich schleunigst verdrücken, um die beiden nicht zu stören.
    Schließlich war man nicht mehr in einer Siedlung, da konnte man sich schon ein bißchen aus dem Weg gehen. »Sind deine Sattelta-schen gut gefüllt?«
    Jayge

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