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Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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sollen wir ihn erkennen? Am Ende töten wir ihn noch aus Versehen.«
    »Ich habe Anweisung, überhaupt niemanden zu töten. Wir sollen die Bande gefangennehmen. Und die Augen offenhalten.«
    »Wonach suchen wir?«
    »Am besten wäre es, wenn wir ihren Hauptstützpunkt fänden, aber jede Höhle, jedes Versteck bringt uns weiter.«
    »Im Schnee wird sie kaum unterwegs sein.«
    »Schon richtig, aber bewohnte Höhlen erkennt man auch im Schnee, nicht wahr? Wenn wir eine sehen,' tragen wir sie in die Karte ein, durchsuchen sie, und wenn wir versteckte oder vergrabene Vorräte finden, sorgen wir dafür, daß sie im nächsten Frühjahr nicht mehr zu gebrauchen sind.«
    Damit entfernte sich Swacky.
    *
    Torics Wutanfälle waren immer ein Problem für die ganze Hausgemeinschaft, aber ein wutschnaubender Toric in der größten 210
    Sommerhitze, ohne den beruhigenden Einfluß von Sharra, die sich in der Heilerhalle von Fort aufhielt, oder von Ramala, die als Hebam-me bei einer schwierigen Geburt an der Westküste Beistand leistete, war wie ein wandelnder Feuerstein auf der Suche nach etwas Brennbarem.
    Piemur und Saneter sahen sich fest an und einigten sich mittels einiger flinker Harfnersignale darauf, dem Problem mit Selbstsicher-heit - und Humor - zu Leibe zu rücken.
    »Gewiß, es sind alles Landratten. Haben sich bisher noch nicht einmal in einem Ruderboot aufs Wasser gewagt«, rief Piemur und streifte die matten Geschöpfe auf Meister Garms Deck mit einem zynischen Blick.
    »Schlapp sind sie. Schlappe Weichlinge aus dem Norden. Wir nehmen sie schon unter unsere Fittiche.« Er winkte einem kleinen Mädchen, das sich in der Nähe herumdrückte. »Sara, wir brauchen Heilsalbe für ihren Sonnenbrand und diese Pillen, die Sharra bei Magenverstimmungen verordnet. Deine Mutter weiß schon, welche ich meine.«
    »Meister Garm.« Toric war außer sich vor Empörung.
    »Sie werden nur so lange ankern, bis die Fracht von Ihrem Anwesen gelöscht ist, und dann bringen Sie dieses - dieses Geschmeiß dahin zurück, wo es hergekommen ist.«
    »Aber Baron Toric!« wandte Garm begütigend ein.
    Er hatte eine stürmische Überfahrt hinter sich, und seine Passagiere hatten ihm ständig mit ihren Klagen, ihren Drohungen und ihrer widerlichen Übelkeit in den Ohren gelegen. Den Gestank würde er aus seiner großen Achterkajüte nie wieder herausbekommen. Es war ihm egal, wieviel er damit verdiente, daß er diese Jammerlap-pen in den Süden brachte - er würde das nicht noch einmal durchmachen. Die Leute, die er für Toric eingeschmuggelt hatte, hatten sich schweigend in ihr Elend gefügt.
    Der verzärtelte Haufen, der soeben ganz legal herübergekommen 211
    war, hatte ihm dagegen die ganze Überfahrt verdorben!
    »Toric, sie leben noch! Wenn sie ihre Seekrankheit überwunden haben, läßt sich eine Menge aus ihnen rausholen! Sie sind gut gewachsen!
    Und auch gut genährt, wenn man bedenkt, was sie am ersten Tag alles von sich gegeben haben!«
    Torics Miene hellte sich nicht auf.
    »Das letzte, was ich hier brauche, ist eine Bande von verwöhnten Scheißkerlen, die noch keinen Tag in ihrem Leben richtig gearbeitet haben und glauben, sie können sich hier ins gemachte Nest setzen!
    Ich hätte mich darauf niemals einlassen dürfen. Aber dieser Harfner hat eine so geschliffene Zunge ...«
    »Wenn er die nicht hätte, wäre er ein schlechter Harfner.«
    Auf Meister Robinton ließ Piemur nichts körnmen.
    »Aber es besteht keinerlei Anlaß, diese von Übelkeit geschwächten Sonnenbrandopfer besser zu behandeln als alle anderen, die je in diesem Hafen gelandet sind.«
    Er mußte grinsen, als er sah, wie Toric allmählich ein Licht aufging.
    »Sie haben weder F'lar noch Robinton versprochen, all diese jüngeren Söhne von Burgherren und Hofbesitzern mit Samthand-schuhen anzufassen, und das wird auch niemand von Ihnen erwarten. Sie sollen genauso schwitzen wie jeder andere hier.
    Wenn sie immer noch die Vorstellung haben, sie könnten hier gemächlich durch die Gegend spazieren, reife Früchte von den Bäumen pflücken und sich im lauen Wind unter der südlichen Sonne ein schönes Leben machen, dann werden Sie ihnen die Flausen sicher schnell austreiben.«
    »Aber ...«
    Toric hielt inne, sein wütender Blick streifte die Elendsgestalten auf Garms Deck und wanderte weiter nach Osten über den Sandstrand.
212
    »Kein Aber, Toric«, fuhr Piemur fort, während Saneter ihn mit flinken Fingern zur Vorsicht mahnte. »Sie bekommen einen oder zwei Tage Zeit, um

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