Pern 10 - Die Renegaten von Pern
sich zu erholen, und dann weist man ihnen Aufgaben zu« - Piemur grinste verschmitzt - »für die sie sich eignen.
Sie sind immer noch Toric, der Baron des Südens, und Sie haben das Recht, Ihren Besitz nach eigenem Gutdünken zu verwalten.
Wenigstens sind sie gewöhnt zu gehorchen, wenn ein Grundbesitzer sagt: >Spring< - sie haben mehr Disziplin als so manche von den heimatlosen Flegeln, die Garm bisher hier abgesetzt hat. Lassen Sie den Burschen Zeit, über Sonnenbrand und Seekrankheit wegzu-kommen, ich glaube, dann werden Sie so manche Überraschung erleben.«
Piemur gab sich sehr selbstbewußt. Toric wandte den Blick nicht von den Gestalten, die auf Garms Deck herumlagen oder über die Reling hingen.
»Sie haben schon mehr Leute zurechtgebogen, als ich gedacht hätte, Toric«, schaltete sich Garm ein, der sich allmählich für Piemurs Methode erwärmte. »Und das schaffen Sie auch diesmal.
Lassen Sie sie einfach frei laufen. Die Guten werden überleben.«
Toric schwankte. Dann runzelte er abermals die Stirn.
»Sie nehmen keine einzige Botschaft mit, Garm, die ich nicht zuvor gesehen habe. Wieviele von ihnen haben Feuerechsen?«
»Ach, fünf oder sechs vielleicht«, sagte Garm nach kurzem Überlegen.
»Es sind alles jüngere Söhne«, erinnerte Piemur.
»Also keine Königinnen oder Bronzeechsen?«
»Nein, zwei Blaue, eine Grüne und ein Brauner«, antwortete Garm. »Die Biester haben sich schnell verzogen, als die Jungen seekrank wurden. Und sie sind noch nicht zurückgekommen.«
Toric schnaubte, aber sein Zorn ließ ein wenig nach.
»Schicken Sie sie zu Hamian oder hinüber zur Großen Lagune.
Die meisten müßten ja die Trommelkodes kennen.«
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Nachdem Toric sich nun endlich beruhigt hatte, sprudelte Piemur eine gute Idee nach der anderen heraus. Er wollte um jeden Preis vermeiden, daß man ihm noch einen Trommelturm anhängte, erst sollte Toric seinen Teil des Abkommens einhalten und ihm die Genehmigung geben, auf Erkundungsreise zu gehen.
»Lassen Sie sie laufen. Die Tüchtigen werden lernen.
Die Dummen rennen von selbst ins Verderben.«
»Dem Geschwätz vor der Abfahrt nach zu urteilen, haben sie offenbar alle mit einem eigenen Anwesen gerechnet«, warf Garm zögernd ein.
»Zuerst müssen sie beweisen, daß sie etwas taugen.
Und zwar mir!«
Toric deutete mit dem Daumen auf seine Brust.
»Na schön, bringt sie an Land. Piemur, Ramala ist nicht da. Du weißt, wie man sie verarztet. Saneter, fragen Sie Murda, wo wir sie heute nacht unterbringen können. Wo ich sie danach hinschicke, werde ich mir noch überlegen. Splitter und Scherben! Warum müßten sie auch so früh hier eintreffen?«
»Wir hatten guten Wind«, erklärte Garm und wischte sich den Schweiß von seiner wettergegerbten Stirn. Er hatte Torics Klage mißverstanden. »Sind schnell vorangekommen.« Er schnappte sich die Fangleine des Dingi und zog das Boot zu sich heran, um zu seii.em Schiff zurückzurudern.
»Zu schnell«, sagte Piemur leise und sah Saneter an.
Sie hätten noch ein paar Tage Zeit gebraucht, um Toric auf diese
>Invasion< vorzubereiten. »Ich kann nur hoffen, daß ein paar vernünftige Leute darunter sind.«
»Erkennst du einen davon?« fragte Saneter, als die beiden die Hafentreppe hinaufstiegen. Seit Toric fort war, sammelten sich oben Scharen von Kindern am Geländer und deuteten auf das Schiff.
Piemur hörte, wie sie kicherten und spöttische Bemerkungen machten.
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»Nicht von hier aus und nicht in diesem Zustand.«
Piemur zuckte die Achseln.
»Ich schätze, daß Groghe etliche von seinen Söhnen geschickt hat. Der einzige, der wirklich etwas taugt, ist in der Schmiedehalle geblieben. Ein paar andere waren ganz annehmbar. Er hat sie alle, die Pfleglinge wie die eigenen, in Zaum gehalten.
Die Söhne von Baron Sangel müßten an die Hitze gewöhnt sein -
vielleicht verstehen sie sogar etwas vom Getreideanbau. Cormans Schar treibt sich vermutlich immer noch auf den Höfen im Osten herum und sucht nach Thella, der ausgekochten Herrin der Geächteten.«
»Piemur! Dein loses Mundwerk wird dich eines Tages noch in Schwierigkeiten bringen.«
»Schon passiert.«
Piemur verzog spöttisch das Gesicht. Dann sah er die kleine Sara mit einem Korb voll Salben und Fläschchen heraufkommen und lächelte anerkennend.
»Braves Mädchen. Eine Pille im Magen wird das Übel verjagen.
Jetzt geh zu Murda, mein Schatz, und hilf ihr.«
*
Asgenar schwang sich vom Rücken des Drachen und kam schwerfällig auf dem
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