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Pern 12 - Die Delphine von Pern

Pern 12 - Die Delphine von Pern

Titel: Pern 12 - Die Delphine von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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nahm ihr das Gerät aus der Hand. Er drückte die Taste. »Darf ich?«
    »Natürlich«, antworteten Lessa und Fandarel im Chor.
    »Das kann ich auch hören«, bemerkte Nicat.
    F'lar drückte die rote Taste. »Dann kommen Sie doch zu uns!«
    »Nur zu gerne, es regnet draußen, wissen Sie.«
    F'lar und Lessa wechselten einen amüsierten Blick. Die Sitzung hatte nun schon über eine Stunde gedauert, und sie hatten gar nicht gewußt, daß aus dem Morgennebel Nieder-schläge geworden waren.
    »Meister Fandarel, etwas Klah?« fragte Lessa, nahm einen frischen Becher vom Tablett und ergriff den Thermoskrug, eine der angenehmsten neuen Errungenschaften der Küchenaus-stattung.
    »Ja, gerne«, erwiderte er und setzte sich auf den von F'lar angebotenen Stuhl.
    Nicat trat herein, ein wenig keuchend von der Anstrengung des Aufstiegs zum Weyr, seinen feucht gewordenen Mantel in den Händen, den Talmor ihm abnahm und zum Trocknen über einen leeren Stuhl hängte.
    Während man ihm einen Stuhl und einen Becher Klah anbot, gingen die beiden Geräte von Hand zu Hand.
    »Was ist nun mit den Geschichten, daß Ihre Leute bestochen werden, Fandarel?« fragte F'lar und wandte sich von der vergnüglichen Beschäftigung mit den Geräten wichtigeren Überlegungen zu.
    »Das ist eine ernste Sache.«
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    »Es bereitet mir, meinen Gesellen und meinen Meistern Sorgen, weil es die Disziplin in meiner Gilde untergräbt und die Loyalität in Frage stellt, der wir uns immer verpflichtet gefühlt haben.«
    Nicat fügte dieser Aussage ein gebrummtes »So ist es« hinzu.
    »Wer ist denn für die Bestechungen verantwortlich?« wollte R'mart wissen. »Toric?« Der Weyrführer machte kein Geheimnis aus seinem Mißtrauen gegenüber dem Baron der Burg des Südens.
    »Nicht immer.«
    »Oh, wer denn dann?« fragte R'mart überrascht.
    Fandarel zuckte die Achseln. »Ich möchte keine Namen
    nennen, Weyrführer. Die Mitglieder meiner Gilde nahmen die Bestechungssummen nicht an und haben mich in jedem
    einzelnen Fall informiert. Aber ich mache mir Sorgen wegen der Lehrlinge, die vielleicht keine solchen Skrupel haben.«
    »Ich habe über Bestechungsversuche in Burg Ista gehört«, schnaubte G'dened. »Baron Warbret ist sehr verärgert. Er hat einige junge Männer und Frauen verloren, die sehr viel über das Meer wissen, aber noch keine förmliche Lehrlingsaus bildung begonnen haben. Und in diesem Fall ist es wirklich Toric oder einer seiner Mittelsmänner, der große Summen von Marken verspricht, weil die Leute von Ista sich mit den Gefahren des Südkontinents >besser auskennen<, da sie mit den Bedingungen in den Tropen schon vertraut sind.«
    »Das ist absolut nicht vergleichbar«, bemerkte Flar. »Ista wurde schon vor langer, langer Zeit besiedelt und kennt die Unwägbarkeiten nicht mehr, denen der Süden im Übermaß ausgesetzt ist.«
    »Genau! Und außerdem ...«, begann G'dened.
    »Im Moment haben wir kaum neue Siedlungsstellen zur
    Verfügung«, erklärte Talmor nach einem Blick auf seine Unterlagen. «Und es liegt nicht nur am Mangel an gelernten Handwerkern, die zu einer Siedlergruppe gehören müssen, 264
    Meister Fandarel. Es geht darum, ob die Orte zugänglich sind.
    Bisher haben wir uns auf das Land am Meer und entlang von Fußläufen konzentriert, so daß wenigstens ein Transport-und Verbindungsweg besteht. Insbesondere, wenn die Leute aus dem Norden sich noch keine Feuerechsen zulegen konnten.
    Natürlich wäre Ihr Gerät in dieser Beziehung eine enorme Hilfe.« Mit einem Nicken wies er auf den Apparat.
    »Das ist nun die schlechte Nachricht, die ich für Sie habe«, seufzte Fandarel. »Wir brauchen viele Arbeitskräfte für die Herstellung der nötigen Transistoren und für die Montage der Einzelteile. Sie müssen unterwiesen werden, und wir brauchen mindestens einen erfahrenen Gesellen, um die Arbeiten zu überwachen. Meister Benelek wiederum braucht alle jungen Leute, die er nur ausbilden kann, für die Terminals und hat keine Zeit für die Gilde. Mir liegt eine lange Liste derer vor, die dieses effektive und effiziente Gerätchen haben wollen.«
    Lessa versuchte, ihr Lächeln über den Gebrauch seiner beiden Lieblingsworte zu unterdrücken: In seinem Sprachgebrauch war >effizient< nun immer mit >effektiv< gepaart. Es war eine Ironie des Schicksals, daß er nun, wo er endlich ein Gerät entwickelt hatte, das seinen hohen Ansprüchen genügte, nicht über ausreichend Arbeitskräfte verfügte, um es in größeren Mengen herzustellen.
    »Und dann

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