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Pern 12 - Die Delphine von Pern

Pern 12 - Die Delphine von Pern

Titel: Pern 12 - Die Delphine von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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schützen; die meisten dieser Gebilde verloren ihr Dach und der Inhalt wurde davongeblasen. Es war zu spät, nun Ballen und Kisten noch festzurren zu wollen: ohne Unterschied schleuderte der Wind sie als gefährliche fliegende Objekte durch die Luft. Herdentiere und Renner, die auf ungeschützten Weiden gegrast hatten, lagerten zwischen geknickten, entblätterten Bäumen - wie sonderbare Früchte. Es dauerte Tage, bis diejenigen Tiere, die vor dem wilden Wüten des Sturms geflohenen waren, wieder zusammengetrieben werden konnten. Einige Tiere mußten getötet werden, da man sie mit gebrochenen Beinen fand oder mit Wunden, die sich in den drei Tagen ohne Behandlung entzündet hatten.
    In Landing wurde die Sturmflagge an dem Mast gehißt, der einmal die alten Farben einer vergessenen Heimatwelt im Wind hatte wehen lassen. Etwas geschützt durch die drei Vulkanke-gel und die Tatsache, daß der Sturm zum Binnenland abflaute, erlitt Landing nur relativ geringe Schäden. Die Monaco-Bucht wurde von hohen Wellen überrollt und verlor das Delphinfloß, doch nicht die Glocke, die im tobenden Sturm stundenlang läutete. Der Ost-Weyr bekam eine Regenflut und heftige Sturmböen ab, blieb jedoch von dem schrecklichen Schlag, der die Küste verwüstet hatte, verschont.
    *
    Sobald man wieder nach draußen konnte, begab Readis sich durch den prasselnden Regen zur Bucht, um Alta und Dar darum zu bitten, sich nach seiner Familie in der Paradiesfluß-
    bucht zu erkundigen. Kami bestand darauf mitzukommen, weil 281
    sie aus einer aufgeregten Nachricht vom Landsitz an der Meeresbucht erfahren hatten, Meister Robintons Haus sei überflutet worden und viele der einst von ihm geschätzten Dinge seien vernichtet. Sie hatte schreckliche Angst, auch die Paradiesfluß-Siedlung könnte zerstört sein. Es dauerte lange, bis die Delphine auf das Berichtsignal herangeschwommen kamen: Schließlich wechselten Readis und Kami sich am Glockenseil ab.
    Als Alta schließlich kam, erklärte sie, ein Teil der Schule sei in Bereitschaft geblieben, falls während des Unwetters noch ein Schiff auf dem offenen Meer trieb, während die anderen nach Norden in ruhigere Gewässer geschwommen seien. Sie bot sich an, durch Schallwellen eine Botschaft an die Schule vom Paradiesfluß zu schicken. Readis und Kami mußten bis zur Dunkelheit warten, bevor sie eine Antwort erhielten. Der Sturm sei schlimm schlimm schlimm gewesen, doch die
    Menschen seien unversehrt, aber hungrig und müde.
    »Delphine verletzt. Gehst du helfen?«
    »Schlimm?«
    »Weiß nicht. Geh!«
    Durch solche unerwarteten Nachrichten noch tiefer in Sorge versetzt, bedankte Readis sich bei Alta und entschuldigte sich dafür, daß er ihr keinen Fisch geben konnte.
    »Ach, gibt viel Fisch tief unten« , erklärte sie und schnellte sich dann zurück.
    »Wer ist verletzt? Und wie schlimm?« fragte Readis Kami, die schweigend den langen Weg zurückstapfte. »Wenn sie sich bloß etwas genauer ausdrücken würden. Scherben! Es wird Jahrhunderte dauern, bis wir es herausfinden.«
    »Ich bin mir sicher, Meister Alemi hilft ihnen schon, Readis«, beruhigte ihn Kami.
    Als sie das Trompeten eines Drachen über sich hörten, das vom immer noch kräftigen Wind fast verweht wurde, waren beide verblüfft, und Readis schrie vor Erleichterung laut 282
    heraus. Es waren Gadareth und T'lion.
    »Könntest du uns zum Paradiesfluß bringen, T'lion?« bat Readis, als Reiter und Drache gelandet waren. »Delphine sind verletzt worden, nur konnte Alta nicht sagen, welche oder wie schlimm.«
    T'lion stieg gar nicht erst ab, beugte sich vor und half ihnen mit ausgestreckter Hand auf Gadareths Rücken.
    »Das sind schlechte Nachrichten.«
    T'lion sah besorgt aus, und Gadareth wandte den Kopf nach hinten, so daß man das beunruhigte Orange seiner Augen sah.
    »Ich war eben in Landing und hörte, ihr wäret hier entlang zum Meer gegangen. Ich soll im Landsitz an der Meeresbucht Nachrichten einholen. Er ist schlimm überflutet worden, aber gewiß kann ich euch erst zu euch nach Hause bringen. Der Wind ist jetzt soweit abgeflaut, daß man einen Drachenflug riskieren kann. Gaddie konnte nicht weit genug vom Boden hochkommen, um ins Dazwischen zu gelangen. Das war ein unglaublicher Sturm!«
    Sobald Gadareth abhob, wurden die drei vom Wind durchgerüttelt - Readis hielt sich an T'lion fest, der seinen Sicherheits-gurt angelegt hatte, und Kami umklammerte Readis so fest, daß ihm die Rippen weh taten. Normalerweise flogen die Drachen sehr

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