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Pern 12 - Die Delphine von Pern

Pern 12 - Die Delphine von Pern

Titel: Pern 12 - Die Delphine von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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richtigen Moment abwarten, mein Herz«, warf F'lar ein, doch auch er lächelte erwartungsvoll.
    »Ich wette, es wird Toric sein, der uns die Entschuldigung 273
    liefert«, meinte sie. »Er ist habgierig und hat uns nie vergeben, daß wir ihn bezüglich der wahren Ausmaße des Südkontinents betrogen haben.« Bei der Erinnerung an diesen Sieg wurde ihr Lächeln leicht boshaft.
    »Das sagst du jedesmal, wenn wir auf ihn zu sprechen kommen, und so wirst du wohl recht damit haben«, meinte F'lar gleichmütig. »Trotzdem hat er mehr dafür getan, neue Siedler anzusiedeln, als jeder andere.«
    »Insbesondere die Gruppe, die versucht hat, ihm seine Insel wegzunehmen.« Lessa gab ein sehr mädchenhaftes Kichern von sich. »Das wird er uns nie verzeihen. Und doch war es richtig, nic ht einzugreifen.«
    »Damals«, fügte F'lar bedeutungsvoll und gewichtig hinzu.
    Sie standen nun an dem Tisch, an dem sie eine leichte Mahlzeit zu sich genommen hatten, als Talmor erschienen war. F'lar hob den Klah-Krug hoch und hielt die Hand daran.
    »Kalt. Laß uns sehen, was es in der unteren Höhle gibt. So sind wir schwerer zu finden.«
    Sie lächelten sich verschwörerisch zu und liefen dann Hand in Hand zur Treppe und durch den Weyrkessel zu den Küche n-räumen.
    *
    Die Delphine gaben Alarm, läuteten die Glocken, die nun an zehn Küstenstellen angebracht waren. Früh am Morgen
    läuteten sie die große Glocke der Meersiedlung von Tillek, obwohl Tillek nördlich des Sturmgebiets lag. Doch die Schule, die in den großen Buchten schwamm, wußte auch, daß Meisterfischer Idarolan als Führer seiner >Schule< für alle Fischerboote verantwortlich war und über alles Bescheid wissen sollte, was seine Gilde betraf. Aus Dankbarkeit für die den Seeleuten geleistete Hilfe hatte Meister Idarolan ein sehr schönes Delphinbecken gebaut, wohin alle verletzten und kranken Tiere 274
    des Westmeeres gebracht werden konnten.
    Idaloran selbst kam, gegen die vormorgendliche Kälte dick eingemummt, auf das Glockengeläut hin zum Steg.
    »Schlimmer Sturm, schlimmer, schlimmer schlimmer Sturm«, erklärte die Leitkuh der Schule, den Kopf hin und her schwen-kend, während die anderen Delphine nachdrücklich dazu nickten. Die Delphine konnten Windstärken nicht nach einem für Menschen verständlichen Maßstab messen. Stürme berührten sie nicht direkt, sondern nur mittels des hohen Wellengangs, und dann schwammen sie entweder in ruhigere Gewässer davon, oder sie durchschnitten die Brecher. Oft tummelten sie sich sogar gerne in rauherer See und testeten ihre Geschick-lichkeit. Es war ihnen jedoch bewußt, daß solche Stürme für Menschen eine große Gefahr darstellten.
    »Schiffen können sinken in schlimmem, schlimmem, schlimmem Sturm. Sturm gegen Felsen.« Davon gab es entlang der rauheren westlichen Küste viele.
    »Wo genau wird er eurer Meinung nach entlangziehen?«
    fragte Idarolan. Er hatte einen Zeichner der Harfnergilde eine große Karte von Pern anfertigen lassen, die Meere in der leuchtenden Farbe, die die Delphine im Gegensatz zur >dunklen< Landmasse als >Meer< erkennen konnten. Die ließ er nun zum Wasser hinunter, damit Iggy mit dem Schnabel den Kurs des Sturms beschreiben konnte.
    Sie zeigte auf die große Wasserfläche direkt unterhalb der Ostströmung und ließ dann den Schnabel an Süd-Boll vorbei direkt zum Süd-Weyr und der Burg des Südens gleiten.
    »Sturm dort stark. Zuerst Land. Sturm ganzer Tag, ganze Nacht, ganzer Tag, ganze Nacht. Laaaaang Sturm. Warm Wasser, viel kalt Luft.« Iggy schüttelte den Kopf über dieses ungünstige Zusammentreffen.
    »Sturm Sturm Sturm schlimm schlimm schlimm.«
    Mit lautem Quietschen unterstrichen die anderen Delphine die Gefahr.
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    »Einige Schiffe sind draußen ...« Idarolan überlegte, wer von seinem Hafen betroffen war. »Sie fischen ...«
    »Wir schwimmen, wir finden, wir sagen ...«, versprach Iggy.
    »Wir warnen Iddy, Führer der Schule.« Iggy sprach den Namen des Meisterfischers besonders gerne aus, weil er dem ihren so ähnlich war.
    »Dafür bin ich euch sehr dankbar, Iggy« Er hielt ihr den ersten Fisch aus dem Eimer hin, der immer wohlgefüllt neben der Glocke stand, und sie stieg aus dem Wasser hoch und nahm ihm die Gabe aus der Hand. Dann schleuderte er Danke-schön-Happen in die anderen erwartungsvoll geöffneten Schnäbel. Er war gut im Zielen, und keiner, der die Überbringerin der Nachricht begleitet hatte, wurde übergangen.
    Meister Idarolan trollte sich wieder in sein warmes

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