Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pern 12 - Die Delphine von Pern

Pern 12 - Die Delphine von Pern

Titel: Pern 12 - Die Delphine von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
Sonne empor. »Laß uns das Buch hier aufstellen, damit die Sonne richtig darauf scheint. Ich selber lasse mich auch besser trocknen«, fügte er hinzu, als er seine vom Wasser aufgequollene Hand ansah. »Oder Papa weiß
    genau, wo ich die Zeit verbracht habe, während ich ihm und 295
    Mutter hätte helfen sollen.«
    »Meinst du, das Buch wird richtig trocken?« fragte T'lion nervös, während er es auf ein breites Pflanzenblatt stellte, damit es nicht zusätzlich noch durch Sand beschädigt wurde.
    Die inneren Seiten waren so fest geschlossen gewesen, daß nur an den Rändern Spuren von Feuchtigkeit zu sehen waren. Doch die Tinte war etwas verlaufen, auch bei den Illustrationen.
    T'lion betrachtete den Schaden und stöhnte. »Persellan wird darüber überhaupt nicht begeistert sein.«
    »Ich habe gesagt, daß ich es wiedergutmache.«
    »Das ist eigentlich nicht deine Sache. Ich habe das Buch ohne Erlaubnis geliehen, nicht du.«
    »Du hättest es nicht geliehen, hätte ich nicht darauf bestanden, daß wir die Delphinkälber versorgen.«
    Readis reckte herausfordernd das Kinn.
    »Da stecken wir zusammen drin.«
    »Daran gibt es keinen Zweifel«, erklang eine weitere Stimme, und die beiden jungen Männer wirbelten herum und sahen Jayge und Temma aus dem Dschungel kommen, der die Bucht umsäumte. »Was soll das: Delphine, die die Betreuung eines Heilers brauchen? Kami ist seit Stunden zurück, und sie sagte, sie sei mit euch gekommen.«
    Readis sprang auf, um das wasserdurchtränkte Buch vor seinem Vater zu verbergen. »Äh ... oh«, stotterte er.
    »Ich habe T'lion gesagt, ich komme, sobald ich kann«, meinte Temma und schaute mit schräg gelegtem Kopf vom einen zum anderen und dann zum Meer hinaus. »Wo sind die Delphine, die genä ht werden sollen?«
    »Wir haben es selbst gemacht«, warf Readis ein. »Ich meine, T'lion hat Persellan ja mal zugeschaut, und da waren Blutsauger, die ... und die Kälber hatten schreckliche Verletzungen ...
    die Eingeweide hingen heraus ...«
    »Woraufhin du beschlossen hast, daß man sich um diese Säuger eher kümmern müßte als um die verletzten Menschen?«
296
    Jayge hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah ungewöhnlich bedrohlich aus.
    Readis schluckte. Es kam selten vor, daß sein Vater seine Handlungen mißbilligte oder bestrafte, doch diese Haltung hatte er an Jayge gesehen, wenn dieser mit widerspenstigen Arbeitern auf dem Gut oder mit Menschen zu tun hatte, deren Verhalten er nicht billigte. Readis hob das Kinn.
    »Ja, Vater. Sie bluten und leiden genauso wie wir, und um sie hat sich sonst keiner gekümmert, während es genug Leute gab, einschließlich Tante Temmas, die die Wunden der Menschen versorgen konnten. Es waren keine gefährlichen Verletzungen dabei, oder?« fragte Readis Temma.
    »Nein«, antwortete Jayge. »Aber davon hättest du dich erst selbst überzeugen müssen, bevor du auch nur den Gedanken faßtest, hierherzukommen.« Er blickte seinen Sohn finster an.
    »Du bist mein Sohn und wirst hier Gutsherr sein. Was für ein Beispiel gibst du« - mit einer Handbewegung umfaßte er das Meer und seine Bewohner -, »wenn du zuerst hierherkommst, bevor du überhaupt weißt, welche Hilfe auf deinem Gut benötigt wird!«
    »Als wir über die Siedlung geflogen sind, sah es so aus, als hättet ihr die Dinge im Griff. Aber keiner hat sich um unsere Delphine gekümmert ...«
    »Unsere Delphine?« Jayges Gesichtsausdruck wurde noch finsterer. »Seit wann haben >wir< Delphine?«
    »Die Schule - die Delphine, die vor unserer Küste schwimmen - gehört in gewisser Weise zu uns.«
    »Es war mein Fehler«, unterbrach T'lion das Gespräch, wurde aber von Jayge zum Verstummen gebracht.
    »Warum bist du in diese Sache verwickelt, T'lion?«
    »Er hat ...«, begann Readis.
    »Drachenreiter sind in der Lage, für sich selbst zu sprechen, Readis.«
    »Aber er ...«
297
    »Ich bin Verbindungsmann für die Delphine an der Küste des Ost-Weyrs, Gutsbesitzer Jayge«, antwo rtete T'lion und reckte sich. »Wir hörten in Landing, daß es in dieser Schule Verletzte gab und Hilfe erbeten wurde. Daher...«
    Jayge runzelte die Stirn.
    »Wie konnte man in Landing wissen ...«
    Bevor Readis sich noch das Mißverständnis seines Vaters zunutze machen und seine scheinbare Pflichtvergessenheit damit entschuldigen konnte, jemand in Landing habe ihm einen Auftrag erteilt, fuhr T'lion fort: »Genau gesagt haben wir es an der Monaco-Bucht herausgefunden, nicht in Landing. Readis und Kami waren

Weitere Kostenlose Bücher