Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke

Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke

Titel: Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
Vom Netzwerk:
„ich bin mächtig stolz auf dich, und ich verspreche dir, ab sofort keine Fehler mehr zu machen. Und ich bin bereit, meine Schuld zu sühnen.“
    Cathy verstand kein Wort. Doch sie ahnte, daß sich hinter den Worten ihres Daddys schlimme Dinge verbargen.
    „Aber Dad, du hast doch nichts Böses getan!“ Es klang wie eine Beschwörung.
    „Komm, gehen wir. Ich habe hier nichts mehr zu suchen. Auf dem Weg nach London werde ich dir alles erzählen. Alles, mein kleines Mädchen. Nichts werde ich verschweigen...“
    Erik Burly hatte bereits die Hand nach dem Lichtschalter ausgestreckt, als die Flurglocke zum zweitenmal an diesem ereignisreichen Abend anschlug.
    „Das, Cathy, ist Glenn Parker. Ein Mann, auf den ich hier warten sollte.“
    „Und was will dieser Mr. Parker von dir?“
    „Das weiß ich selbst noch nicht. Aber ich werde ihm sagen, daß es mich nicht mehr interessiert. Wir werden einfach an ihm Vorbeigehen.“
    Es klingelte erneut.
    „Und wenn er nicht will, daß du einfach gehst, Dad?“
    Erik Burly lächelte.
    „Er kann nichts dagegen tun. Gar nichts, Cathy. Komm, mein Kleines...“
    Vier Meter waren es zur Tür.
    Burly hatte den linken Arm um Cathy gelegt, als er öffnete. Sie würden jetzt an Glenn Parker Vorbeigehen, ohne Fragen zu stellen oder welche zu beantworten. Das Lächeln, das Burly noch immer auf den Lippen trug, erstarb wie das Licht einer Kohlefadenbirne.
    „Mr. Burly??“
    Erik Burly nickte stumm, während er die vier Männer vor ihm ansah.
    Einer hielt ihm etwas entgegen. „Ich bin Chefinspektor Dankwell. Mr. Burly, wer ist dieses Mädchen?“
    „Das ist meine Tochter Cathy.“
    Cathy schlang einen Arm um ihren Vater. Ihre Stimme klang angstverzerrt: „Was ist denn? Was wollen Sie denn von meinem Dad?“
    „Ich bitte dich, Cathy, reg dich nicht auf. Es wird schon alles wieder gut werden. Ich habe jetzt gar keine Angst mehr, und du solltest auch keine haben.“
    Dankwell machte eine einladende Handbewegung, und nicht unfreundlich forderte er Erik Burly auf: „Wir haben einige Fragen an Sie, Mr. Burly. Bitte begleiten Sie uns zur Polizeistation.“
    „Wir sind aus London, Sir. Meine Tochter ist hier fremd, ich kann sie doch nicht allein lassen.“
    „Wir werden uns um sie kümmern!“ Der Chefinspektor nickte Cathy aufmunternd zu. „Du solltest Vertrauen zu uns haben, Cathy!“
    Vier Spezialisten nahmen sich der Wohnung an, als Burly und Tochter diese verlassen hatten.
    Keine Nische, keinen Winkel übersah man. Die Verschalung der Badewanne wurde gelöst, jede Kachel abgeklopft, die Fußbodenleisten entfernt und die Matratzen mit Spezialsonden behandelt.
    Nach drei Stunden — Mitternacht war längst vorüber — fand das Rätsel seine Lösung, das Versteck war gefunden. In einem Geheimfach an der Rückseite des Kühlschranks» und zwar hinter den Aggregaten, entdeckte man einen Packen Geheimdokumente, die so hochbrisant waren, daß Chefinspektor Dankwell noch in der Nacht zwei Telefongespräche mit London führte. Eines mit Staatssekretär James McPearson, das andere mit Detektivinspektor Morris Cook.

Gefährliches Spiel

    Glenn Parker verfügte über einen äußerst lauten Schlaf: Er schnarchte mit der Kraft und Akustik einer Kreissäge. Die Folge davon war, daß Perry Clifton, der die Kürze der Nacht auf der zweisitzigen Couch im Wohnzimmer verbrachte, so gut wie nicht hatte schlafen können. Beim Aufstehen um fünf Uhr allerdings konnte man den Eindruck gewinnen, es sei umgekehrt gewesen. Mürrisch gähnend verfluchte Parker die zurückliegenden Stunden.
    „Mann, welche Nacht. Ich habe kein Auge zugekriegt. Zum Teufel mit solchen Nächten.“
    „Dann muß ich mich verhört haben.“ Clifton lächelte.
    „Wieso verhört?“
    „In Ihrem Schlafzimmer hat jemand geschnarcht!“
    „Unsinn. Hab’ mich höchstens mal geräuspert. Muß am Bier gelegen haben.“
    „Sie schimpften so laut und dröhnend, daß ich davon aufgewacht bin.“
    „Ich soll geschimpft haben? Auf wen denn?“
    „Auf Mike Godley. Sie nannten ihn einen ‚verdammten Kakerlakenschreck’.“
    „Ist er ja auch. Sogar meine Träume macht er zu Alpträumen.“
    „Ich denke, Sie haben kein Auge zugekriegt?“
    Parker winkte wütend ab. „Unter einem ordentlichen Schlaf verstehe ich acht Stunden an einem Stück. Die brauche ich, sonst bin ich nur zu einem Viertel ansprechbar. Außerdem hasse ich es, so früh aufzustehen.“ Gähnend schlurfte er ins Bad, wo ihn Perry Clifton bald darauf mit dem Wasser

Weitere Kostenlose Bücher