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Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke

Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke

Titel: Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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zu deuten.
    „Da haben Sie’s: Streitpunkt Geschwindigkeit. Einem von den beiden ging es offensichtlich zu langsam.“
    Vier Meilen weiter sahen sie, wie der VW von der Hauptstraße abbog. Daß der Motorradfahrer, der ihnen dann in ähnlichem Abstand folgte, die Ablösung der beiden im VW war, ahnten weder Clifton noch Parker.
    Längere Zeit schwiegen die beiden Männer. Jeder hing seinen Gedanken nach.
    Doch plötzlich wurden sie hart und gefährlich aus ihrer Nachdenklichkeit herausgerissen. Es gab einen kurzen, trockenen Knall, und der Wagen begann zu schleudern. Glenn Parker hatte beide Hände voll zu tun, um das wild schlingernde Fahrzeug nicht ausbrechen zu lassen. Der vordere linke Reifen war geplatzt. In einem kleinen Bogen fuhr der Motorradfahrer an ihnen vorbei. „Noch einmal davongekommen“, schnaufte Parker, als der Ford stand.
    Perry Clifton dagegen meinte aufatmend: „Wie gut, daß wir beim lieben Gott einen Stein im Brett haben. Ich hoffe, Sie verfügen über ein so nützliches Requisit wie ein Reserverad.“
    „Natürlich. Aber ich verhehle auch nicht, daß Reifenwechseln in mir ebensoviel Begeisterung auslöst wie zwei fette Raupen in der Suppe.“
    „Ich werde Ihnen helfen!“
    „Danke, ich hatte nichts anderes erwartet. Kommen Sie, besehen wir uns mal den Schaden.“ Sie stiegen aus. Die Decke des defekten Rades hing in Fetzen herunter.
    „Wenn ein Reifen so aussieht, muß er entweder schon vorher vor Altersschwäche und Profillosigkeit gestöhnt haben, oder wir sind über den gezackten Boden einer Flasche gefahren“, stellte Perry Clifton beim Anblick der trostlosen Überreste fest.
    Glenn Parker gab keinen Kommentar dazu. Er ließ den Kofferraumdeckel aufschwingen. Um an das Reserverad heranzukommen, mußte er die Koffer zur Seite räumen. Er tat es schimpfend. Endlich hob er es stöhnend heraus und lehnte es an die Stoßstange.
    „Geben Sie mir den Kreuzschlüssel, damit ich schon die Muttern lockern kann!“ forderte Clifton.
    Parker nickte. „Moment, der muß...“, er stockte, begann erregt murmelnd zu hantieren und zog den Kreuzschlüssel hervor. Gleichzeitig stöhnte er grimmig: „Sie werden es nicht für möglich halten, der Wagenheber ist verschwunden. Man hat ihn geklaut!“
    „Wird ein Irrtum sein, Glenn. Suchen Sie in aller Ruhe!“
    „Was heißt in aller Ruhe“, giftete Parker. „Da gibt es nichts zu suchen. Es gibt nur eine Stelle, wo er liegen kann. Hier!!! Hier ist er aber nicht. Daraus ist zu folgern, daß er einen Liebhaber gefunden hat.“
    „Und das bei dem, was Sie mir vorhin über Diebe im Zusammenhang mit alten Autos erzählt haben“, frotzelte Clifton.
    „Ich hatte den Wagen vor vierzehn Tagen zur Reparatur in der Werkstatt. Dabei muß es geschehen sein. Verdammt, was machen wir jetzt? Ohne Wagenheber sind wir aufgeschmissen.“
    „Ganz einfach, wir warten auf einen. Machen Sie winkewinke, es wird sich schon jemand erbarmen. Ich befasse mich inzwischen mit der Verschraubung.“
    „Okay!“
    Während Glenn Parker zwanzig Meter in die Richtung lief, aus der sie gekommen waren, und dort winkend Aufstellung bezog, machte sich Perry Clifton an die Arbeit. Und es war nicht nur Arbeit, es war Schwerarbeit, die mit einer Maschine aufgedrehten Muttern von Hand zu lösen. Als er es endlich geschafft hatte, bremste auf Parkers Winken hin der erste Fahrer. Doch seine Hilfsbereitschaft trug wenig Früchte, denn schon bald mußten sie feststellen, daß sein Werkzeug nicht für Parkers Wagen geeignet war.
    Der zweite Fahrer, der hielt, saß ebenfalls in einem Ford. Es war ein untersetzter, etwas korpulenter Mann, der sich grinsend ins Freie strampelte und dabei laut und fröhlich rief: „Hallo, kann Ihnen der brave Rex Simpson helfen?“
    „Ich kann Menschen mit ewig guter Laune nicht ausstehen, zum Teufel!“ nuschelte Glenn Parker so leise, daß es nur Perry Clifton hörte.
    „Denken Sie an den Wagenheber!“ gab dieser ebenso leise zurück und ging dem Wohlbeleibten entgegen.
    „Und ob Sie uns helfen können, Gentleman. Wir brauchen einen Wagenheber.“
    „Na, wenn’s weiter nichts ist, hahaha...“ Der Mann lachte über sein ganzes breites Gesicht, und Perry Clifton hörte im Geist Parker mit den Zähnen knirschen. „Dann wollen wir mal, was, hahaha?“ Leicht nach vorn gebeugt, spuckte sich Mr. Simpson in die Hände und tat, als habe er vor, Parkers rostigen Ford per Muskelkraft hochzustemmen. Plötzlich richtete er sich wieder auf und sagte: „Ach was,

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