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Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke

Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke

Titel: Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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liegenbleiben!“
    „Ich habe meine Sachen schon unten im Wagen. Bis auf das Funkgerät. Die Wohnung ist geräumt. Verdammt, soll ich alles wieder hochschleppen?“
    Perry Clifton schüttelte den Kopf. „Jetzt nur um Gottes willen keinen Fehler machen!“ warnte sein Verstand.
    „Der Boß will, daß Sie mit dem gesamten persönlichen Inventar einschließlich Funkgerät nach London kommen. Nicht mehr und nicht weniger.“
    Glenn Parker musterte Clifton eindringlich, dann stieß er sich den ausgestreckten Daumen gegen die Brust. „Irgendeine Stimme hier drinnen sagt mir, daß was faul ist. Ich spüre es aus der Luft, wenn Gefahr droht.“
    „Das sagt Jefferson auch!“
    „Wer ist Jefferson?“
    „Unser Boß nennt sich im Augenblick so. Godley hat mit seiner Pfuscherei mehr Schaden angerichtet als verhütet. Ich glaube fast, der Boß befürchtet, es könne mit Godley passieren, was seinerzeit mit Bromwich passiert ist.“
    „Nie was von Bromwich gehört.“
    „Hat Ihnen der Boß die Geschichte nicht erzählt?“
    Parker schüttelte den Kopf.
    „War eine Sache, die uns damals um ein Haar die Freiheit gekostet hätte“, phantasierte Perry Clifton in ernstem Tonfall weiter. „Die Polizei hatte Bromwich umgedreht.“
    Glenn Parker winkte ab. „Das könnte sich Godley nie leisten. Dazu hat er viel zuviel Dreck am Stecken. Wenn davon etwas rauskäme, wär’ er weg vom Fenster.“
    Und schon wieder wurde es gefährlich. „Wieso kommt es eigentlich, daß wir uns noch nie gesehen haben?“
    Perry zeigte ein beziehungsvolles Grinsen. „Ich blühe eben mehr im verborgenen. Und was die Vorstellerei anbetrifft, da hält sich unser Boß ziemlich zurück.“
    Parker schwieg eine Weile. Dann wollte er wissen: „Fahren wir mit meinem oder mit Ihrem Wagen?“
    „Das ist kein Grund zum Würfeln, ich bin mit dem Zug gekommen.“
    „Und was tun wir bis Tagesanbruch? Ausgehen?“
    „Ich für meinen Teil ziehe es vor zu schlafen. Das heißt, vorher muß ich noch zum Bahnhof, wo ich einen Verbindungsmann aus Liverpool treffe, der früher für uns gearbeitet hat.“
    In Wirklichkeit wollte sich Clifton mit Chefinspektor Dankwell treffen, der zwei Straßen weiter in einem Wagen saß und auf ihn wartete, während das Haus von einem Dutzend Beamten umstellt war.
    „Okay, ich werde Sie zum Bahnhof fahren. Was soll ich hier herumsitzen. Wir nehmen gleich das Funkgerät mit in den Wagen. Um welche Zeit sind Sie verabredet?“
    „20 Uhr 30 vor dem Zeitungsstand in der Bahnhofshalle“ , erwiderte Clifton, während er nach einem Ausweg suchte. Er mußte Dankwell unbedingt den Namen Burly und die Adresse Hatterson Square zukommen lassen.
    „Warum weiß ich eigentlich nichts von dem Verbindungsmann aus Liverpool?“ Es klang mehr Verärgerung als Mißtrauen aus der Frage.
    „Das liegt sicher an der unberechenbaren Art, mit der unser Boß sein Vertrauen aufteilt.“ Glenn Parker zuckte mit den Schultern und erhob sich. „Erinnern Sie mich daran, daß ich für uns am Bahnhof ein paar Bierbüchsen einkaufe. Nichts ist mir mehr zuwider als trockene Nächte...“

Überraschung am Hatterson Square

    Glenn Parker trug den Koffer mit dem Funkgerät mit solcher Behutsamkeit, als transportiere er einen gläsernen Pokal.
    Der Fahrstuhl brachte sie in die Tiefgarage, wo Parker auf einen schon ziemlich mitgenommenen, dunkelblauen Ford zuging. Er griff unter die hintere Stoßstange, und es gab ein Geräusch, gerade so, als sei etwas zurückgeschnappt. Erst jetzt schob er den Schlüssel in das Schloß des Kofferraumdeckels. Ohne Zweifel eine der originellsten Sicherungen, die Perry Clifton bis jetzt vorgekommen waren. Interessiert registrierte er drei mittelgroße Lederkoffer und eine Menge Requisiten, wie sie zum Unterwassersport benötigt werden. Mehrere Schwimmflossen waren darunter, Brillen, zwei Harpunen und ebenfalls zwei Unterwasser-Handscheinwerfer.
    „Taucher?“ fragte er.
    „Leidenschaftlicher! Ist mein einziges Hobby. Besonders die Filmerei. Leider ein ziemlich teurer Spaß.“
    Es hallte, als Parker den Deckel zuschlug.
    Auf dem Weg zum Bahnhof bemerkte Clifton, wie Glenn Parker immer wieder prüfende Blicke in den Rückspiegel warf. Doch wie es schien, gab es keinen Grund zur Besorgnis.
    Obwohl Perry Clifton den total entspannten Fahrgast mimte, beschäftigten ihn doch zwei Fragen: Wie konnte er unauffällig seine Informationen an Chefinspektor Dankwell loswerden, zum anderen — wo gab es in der Halle den Zeitungsstand, vor

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