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Perry Clifton und die Insel der blauen Kapuzen

Perry Clifton und die Insel der blauen Kapuzen

Titel: Perry Clifton und die Insel der blauen Kapuzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Mister, da sind Sie ja!“ ruft Cassy und zeigt mit dem Daumen hinter sich. „Der gute Henry wollte es mir ja wieder mal nicht glauben, daß Sie der Kleine aus Marys Kneipe sind.“
    „Doch, ich bin’s!“ erwidert Perry und schüttelt die dargebotene Hand. Da schiebt sich auch schon Henry Pocken heran.
    „Haben Sie gehört, Mister, was dieser kleine Strolch eben sagte? Er hätte Sie entdeckt! Ich war es. Ich, nicht Cassy, dieser Kakerlakenschreck. Ich sagte, sieh mal, Cassy, ist das nicht der Kleine aus Marys Kneipe, sagte ich, und da... au!!!!“
    Dunkle hatte sein linkes Bein weit angezogen und ließ es jetzt mit der Wucht eines Dampfhammers auf Henry Pockens rechten Fuß sausen. Dazu verkündet er in stiller Schlichtheit: „Das war für den Kakerlakenschreck, du mieser Heringsbändiger!“
    Perry Clifton faßt Tom Forrester rasch entschlossen am Arm und zieht ihn mit sich fort. „Kommen Sie, sonst ruft man uns noch in den Zeugenstand. — Ist das der Mann von heute früh?“
    Sie gehen langsam über die Anlegerbrücke auf die vertraute Fähre zu, wo ein Perry unbekannter Kapitän dabei ist, eine Pütz voll Wasser an Deck zu verspritzen.
    „Ja, es ist derselbe.“
    Perry mustert den Mann. Er steckt in Stiefeln, blauer Leinenhose und einem dicken, dunkelblauen Wollsweater. Statt einer Mütze trägt er eine blaue Woll-Pudelmütze.
    „Guten Tag, Kapitän!“ begrüßt Perry ihn freundlich.
    „Tag, Mister...“
    „Wir suchten eigentlich Tim Allen, unseren alten Freund.“
    „So...“
    „Sie haben wohl keine Ahnung, wo Tim Allen steckt?“
    „Okay!“
    „Was heißt hier Okay?“
    „Daß Sie recht haben, Mister!“
    „Ist Tim Allen verreist?“
    „Keine Ahnung!“
    „Sie wissen wohl überhaupt nichts?“
    „So ist es, Mister!“
    Jetzt mischt sich auch Tom Forrester ein.
    „Er ist doch heute morgen mit der ersten Fähre nach drüben übergesetzt!“
    „Na, wenn Sie es wissen.“
    „Das stimmt also?“
    „Was stimmt, Mister?“
    „Daß Tim Allen mit der ersten Fähre nach drüben ist.“
    „Habe ich das gesagt? Oder Sie?“
    „Ich. Aber Sie haben es nicht verneint.“
    „Nein!“
    „Was nein?“
    „Ich habe es nicht verneint.“
    „Sind Sie mit Tim Allen befreundet?“
    „Wir sind Partner!“
    „Auf der Fähre?“
    „Wo sonst?“
    „Sie fahren also abwechselnd!“
    „Sehr klar ausgedrückt, Mister!“
    „Und von wem wußten Sie, daß Sie heute fahren sollen?“
    „Wie von wem?“
    „Es muß Ihnen doch jemand gesagt haben.“
    „Warum sollte mir das jemand gesagt haben?“
    Tom Forrester wendet sich an Clifton. „Ein äußerst redseliger Kapitän, was?“
    Perry Clifton lächelt und dreht sich wieder dem Fährmann zu.

    „Angenommen, Kapitän, Ihr Partner Tim Allen wäre in Gefahr, würden Sie ihm dann helfen?“
    „Natürlich, Mister!
    „Dann tun Sie es! Er ist nämlich in Gefahr!“
    „Ach..
    „Besteht Ihre Hilfe nur in diesem Ach?“
    „Was soll ich sonst tun? Wie soll ich ihm helfen?“
    „Sie sollen uns helfen, damit wir ihm helfen können!“
    „Ah...“
    „Mann!“ stöhnt Perry, „ich will ja nicht an Ihrer Intelligenz zweifeln, aber ich würde Sie bitten, mal was anderes als ach und ah zu sagen.“
    „Okay, Mister!“ Der Fährmann verzieht keinen Muskel in seinem Gesicht.
    „Na also... Dann noch mal von vom.“
    „Haben Sie was dagegen, wenn ich den Eimer inzwischen abstelle?“ erkundigt sich der Fremde. Dabei lächelt er.
    „Nein, natürlich nicht. Was sagte ich eben?“
    „Dann noch einmal von vom!“ kommt ihm der Fährmann zu Hilfe.
    „Stimmt. Haben Sie Tim Allen heute schon gesehen?“
    „Nein!“
    „Gestern?“
    „Nein!“
    „Heute nacht?“
    „Nein, Mister .,
    „Woher wissen Sie dann, daß Sie den Fährkahn heute übernehmen mußten?“
    „Von niemandem.“
    „Ach, Sie haben sich gedacht, Chenny, Fred, Howard oder wie Sie sonst eben heißen mögen...“
    „Ich heiße John Carpenter.“
    „Angenehm! Sie haben also zu sich gesagt: Hallo, John, sieh mal an, was heute für ein schöner Tag ist, komm, laß uns ein bißchen Fährmann spielen.“
    „Haha!“
    „Darf ich fragen, was dieses Haha nun wieder soll?“
    „Das war ein Gelächter, Mister!“
    „Oh, das spricht für Sie, Mister Carpenter. Sie sind ja ein Mann mit Humor.“
    „Aus diesem Grunde hat mich mein Vater auch Fährmann werden lassen, Mister!“
    „Okay, Sie haben recht, Mister Carpenter, wir sind unhöfliche Leute und haben diese Lektion verdient. Das hier ist Tom

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