Perry Rhodan 117: Duell der Erbfeinde (Silberband) - Darlton, C: Perry Rhodan 117: Duell der Erbfeinde (Silberban
drehend, um eine imaginäre Achse, die in Bodenhöhe senkrecht zur Längsachse des Kristalls verlief«, antwortete der Roboter. »Der Kristall stand im Begriff, vornüberzustürzen.«
Das Lager bestand aus mehreren komfortablen Zelten. Es hätte sich hier durchaus gut leben und arbeiten lassen, wäre nicht die schnelle Eigenrotation des Planeten gewesen, die dem Körper zu schaffen machte. Der Mensch gewöhnte sich nur schwer an einen vierzehnstündigen Tag. Nach nur vier Stunden Schlaf fühlte sich Larsa Hiob am nächsten Morgen müder und zerschlagener als zuvor.
Nach dem knappen Frühstück rüstete sie sich für eine Fahrt in die Nachbartäler. Als Begleiter wählte sie diesmal Paar Kox, der ihr wesentlich belastbarer erschien als Valba.
Der Fund vom Vortag deutete darauf hin, dass es womöglich Querverbindungen zwischen den Kristallsträngen in den sechs Tälern gab. Der Eindruck drängte sich auf, dass die Modulquarze im Begriff waren, eine gemeinsame Struktur aufzubauen, die sie untereinander verband. In Larsas Überlegungen spielte natürlich hinein, dass die zerstörte Kristallsäule ein eindeutig zielbewusstes Verhalten an den Tag gelegt hatte. Sie hätte sich auf Valba gestürzt, daran gab es nach der Aussage des Roboters kaum mehr einen Zweifel.
Als Larsa aufbrach, war sie fast schon überzeugt davon, dass den Kristallen eine schwache fremdartige Intelligenz innewohnte. Sie redete aber nicht darüber, weil sie erst Beweise für ihre gewagte Vermutung haben wollte.
Der Sattel, auf dem sich das bedauerliche Desaster zugetragen hatte, schien ihr der geeignete Ausgangspunkt für ihre Suche. Vierzig Meter unterhalb der markanten Formation setzte Larsa den Gleiter auf. Kox und der Roboter folgten ihr, als sie die letzten Meter zu Fuß zurücklegte.
Der Kristall, den sie fand, war längst nicht so groß wie der am Vortag. Andererseits wuchs er an derselben Stelle. Er war nicht höher als einen halben Meter, nur sein Umfang war dem des grünen Kristalls annähernd gleich.
Larsa ging langsam darauf zu. Sie bedeutete Paar Kox und dem Roboter zurückzubleiben.
Der Kristall war glasklar und farblos. Ebenso rein wie die Säule, die Valba zerstört hatte, doch sein Glanz versprühte weniger Leben.
Ein Rascheln in den Büschen, die zu beiden Seiten des Passes wuchsen, ließ Larsa herumfahren.
Rubin Frekk trat aus dem Gestrüpp hervor. Er lächelte, aber sein Blick war merkwürdig leer.
»Njasi ist verwirrt«, sagte er.
Larsa nahm Frekk vorsichtig am Arm.
»Wer ist Njasi?«, fragte sie.
Der Mann blickte sie verständnislos an. Dann huschte es wie ein Zucken über sein Gesicht, er fuhr zusammen. In seinen Augen erschien ein Hauch von Furcht.
»Was ... was hast du gesagt?«, stammelte er.
»Wer ist Njasi?«
»Njasi? Warum fragst du mich das? Ich habe den Namen nie gehört.« Frekk sah sich um. »Wo bin ich hier?«
Larsa ließ ihn los. Sie winkte dem Roboter. »Bring diesen jungen Mann zurück ins Lager! Er leidet an milder Amnesie und sollte auf dem schnellsten Wege die Medostation aufsuchen.«
»Ich habe die Anweisung, stets an eurer Seite zu bleiben«, antwortete der Roboter. »Ich kann den Widerspruch nicht auflösen.«
»Das ist ein Notfall. Ich bin mir sicher, dass deine Anweisung dafür besondere Toleranzen enthält. Paar Kox und ich verlassen diesen Ort nicht, wir warten hier auf deine Rückkehr.«
Die Maschine ließ sich schließlich überreden und führte Frekk zum Gleiter. Larsa entlud das automatische Grabungsgerät. Nachdenklich sah sie dem davonhuschenden Gleiter hinterher.
»Irgendetwas stimmt hier nicht.« Sie wandte sich an Kox.
»Rubin war schon immer nervös und beinahe hypersensitiv«, antwortete er.
»Mag sein. Aber ich habe den Eindruck, dass sich mehr dahinter verbirgt. Etwas ergreift von ihm Besitz und verdrängt sein eigenes Bewusstsein.« Sie zuckte die Achseln. »Sagt dir der Name etwas? Njasi?«
»Bestimmt nicht.«
Larsa machte sich an die Arbeit, während Paar Kox den Kristall im Auge behielt. Er hatte Larsa versprochen, sie sofort zu warnen, sobald ihm etwas ungewöhnlich vorkam.
Behutsam legte das Grabungsgerät den Kristallstrang frei, der aus dem Tal durch den Hohlweg heraufführte. Er besaß hier kaum mehr als die Dicke eines Haares. Larsa vergewisserte sich lediglich, dass er in die Basis des Quarzblocks mündete. Dann bedeckte sie ihn sorgfältig wieder mit Erde.
Eine zweite Grabung nahm sie auf der anderen Passseite vor. Dort ging es über einen
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