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Perry Rhodan - 2505 - Der Polyport-Markt

Titel: Perry Rhodan - 2505 - Der Polyport-Markt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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hatte er niemals zuvor ein derart wild umherwirbelndes Wesen kennen- – und spüren – gelernt.
    Mondra zielte genau. Der letzte Überschlag brachte sie mit den Beinen voran dorthin, wo ein zweibeiniges Wesen herkömmlicherweise seinen Magen sitzen hatte. Etwas knirschte und gab nach. Der Söldner stieß ein ersticktes Röcheln aus, seine Kollegen schrien entsetzt durcheinander.
    Mondra kam so rasch wie möglich wieder hoch. Ihre Gegner durften sich niemals ihrer Übermacht besinnen, durften nicht zum Nachdenken kommen. Sie musste durch ihre Präsenz, ihre Unerschrockenheit, ihr aggressives Verhalten weiterhin Druck ausüben.
    Die Söldner wichen zurück, Schritt für Schritt. Arroganz und Selbstsicherheit wichen purer Angst. Was für Waschlappen! Wie konnten sich diese Trauergestalten in einer vom Krieg überzogenen Galaxis verdingen und auch nur einen einzigen Tag lang überleben?
    »Verschwindet!«, rief Mondra. »Lasst euch nie wieder in der Nähe der Wagokos blicken! Sie stehen ab heute unter meinem Schutz! Verstanden?«
    Sie erwartete keine Antwort, und sie erhielt auch keine. Die anderen zogen sich stumm zurück. Ihre Flügel hingen auf Halbmast, die Krallen waren eingezogen. Zwei von ihnen nahmen den Schwerverletzten in die Mitte und schleppten ihn mit sich.
    Mondra verfolgte die Söldner mit ihren Blicken. Jene eilten davon, so rasch sie ihre Beine trugen, und verschwanden in den verwinkelten Gässchen der Raumstadt. Erst jetzt entspannte sie sich und pumpte dringend benötigten Sauerstoff durch ihren Körper.
    Noch war es nicht zu Ende. Sie hatte gehandelt, ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Mondra hatte keine Ahnung, wie die Passanten und die Wächter auf diese Zurschaustellung ihrer Kampfkraft reagieren würden.
    Ruhig Blut! , mahnte sie sich. Nur ja nicht die Kontrolle über die Situation verlieren.
    »Was gibt es da zu gaffen?«, rief sie in Richtung der größer werdenden Traube an Zusehern. »Die Show ist vorbei. Weitergehen, Herrschaften, weitergehen! Oder gibt es noch jemanden, der sich mit mir unterhalten möchte?«
    Die Passanten – Bokazuu, Gallertwesen, eckig und kristallin wirkende Kriecher mir quietschenden Gelenken, Ballonartige, die laut vor sich hin zischten, ineinander verknäulte Insektoiden und viele mehr –, sie alle folgten ihren Anweisungen. Nur keinen Streit provozieren, so hieß wohl die Devise auf dem Markt von Toykana.
    Und die Wächter?
    Sie hatten sich keinen Millimeter weit bewegt. Nach wie vor spielten sie gelangweilt mit aus dem Schaumbrunnen hochquellenden Luftblasen. Einer von ihnen, ein Toyken, warf ein Messer mit langer, schartiger Klinge in die Luft und fing es geschickt wieder am Griff auf. Er nickte ihr zu. Sicherlich hatte er den Kampf aufmerksam verfolgt, es aber nicht der Mühe wert befunden, einzuschreiten.
    Er würde seinen Vorgesetzten von Mondras waghalsiger Rettungsaktion berichten. Gut so; der Marktleiter sollte auf sie aufmerksam werden.
    Die drei Wagokos schoben sich näher an Mondra. Sie schnauften, röchelten und zitterten, als hätten sie einen Kampf auf Leben und Tod hinter sich.
    »Pfau! Du bist fantastisch!«, sagte der Dicke und wischte zartrosa Flüssigkeit aus den Augenwinkeln. »Du hast uns vor einem schlimmen Schicksal bewahrt. Die Doriten sind in ganz Kyon Megas für ihre Grausamkeit bekannt.«
    »Gern geschehen. Es war ohnehin an der Zeit, dass ich meine eingerosteten Glieder ein wenig streckte.«
    Und in spätestens einer halben Stunde werde ich bitter bereuen, was ich getan habe ...
    Der SERUN führte bereits einen Gesundheits-Check durch und begann die empfindlichen Muskel- und Sehnenpartien entlang der Ober- und Unterschenkel mithilfe elektrischer Stimulationen abzuklopfen. Doch ihr würden Zerrungen oder gar Muskeleinrisse als Souvenire bleiben, die sich nicht so ohne Weiteres wegmassieren ließen.
    »Bist du neu hier?«, fragte der dickste Wagokos. Er war nun ganz nahe an Mondra. Schüchtern berührte er ihren Anzug. »Ich habe dich niemals zuvor auf dem Markt gesehen.«
    »Meine Freunde und ich sind auf der Durchreise«, antwortete Mondra reserviert.
    »Du bist eine Söldnerin?«, hakte der Kleine nach.
    »So etwas in der Art. Ich arbeite im Personenschutz.« Sie dachte an Perry Rhodan und unterdrückte ein Grinsen. »Mein Schutzbefohlener ist ein besonders schwieriger Patient, er benimmt sich manchmal wie ein Kleinkind. Mit seinen Dummheiten hält er mich ganz schön auf Trab.«
    »Dann wird ihm kein langes Leben bestimmt

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