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Perry Rhodan - 2505 - Der Polyport-Markt

Titel: Perry Rhodan - 2505 - Der Polyport-Markt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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lungerten unweit eines Brunnens, aus dem bunte Schaumflocken emporquollen. Von Zeit zu Zeit blickten sie herüber, ohne sich wirklich für den Streit zu interessieren. Auch als sich die beiden anderen Wagokos in den nun straff gespannten Schmetterlingsflügeln verfingen und gemeinsam mit ihrem dicken Kollegen ins Innere eines rasch gebildeten Kreises gedrängt wurden, sahen sie keinen Grund zur Veranlassung, sich einzumischen.
    »Dein Pech, Dicker«, sagte der Anführer der Söldner, »dass du keinen Laden kennst, in dem wir uns anständig amüsieren können. Also müssen du und deine Kumpanen für eine kleine Vergnügung herhalten. Schon mal was vom Todestanz der Doriten gehört?«
    »N... nein.«
    Der Kreis schloss sich, die Flügel verhakten sich ineinander, die Wagokos verschwanden zwischen den Söldnern. Das schummrige Licht zeichnete nur noch ihre Umrisse durch die dünne, ledrige Haut. Die Waschbären irrten unter dem Gelächter der Geflügelten hin und her, wurden gestoßen und gerempelt ...
    Plötzlich ein Schrei. Schrill, voll Angst und Schmerz. Eine lange Klinge zeichnete sich ab.
    Zeit zum Eingreifen! , sagte sich Mondra. Sie schob ihre ursprünglichen Prioritäten beiseite, sah sich nun als Beschützer der überfordert wirkenden Wagokos.
    Keine Schusswaffen. Sie würde der Direktive des Marktleiters folgen und dies mit ihren bloßen Händen erledigen.
    Sie nahm Tempo auf, eilte zum Kreis der Fremden – und trat zu. Die Haut eines Flügels zerriss wie vergilbtes Papier. Ein zweiter Tritt, noch bevor der Söldner schreien konnte. Ein weiterer Flügel brach, die Verbindungskrallen lösten sich voneinander. Ihre Gegner gehorchten Instinkten. So, wie es Mondra erhofft hatte.
    Sie schlüpfte ins Innere des Kreises. Er zeigte Auflösungserscheinungen, die Söldner waren bei Weitem nicht so zäh, wie sie sich gegeben hatten.
    Mondra sah sich sieben der Flügelwesen gegenüber. Zwei von ihnen waren damit beschäftigt, festzustellen, woher ihre Schmerzen rührten. Zwei weitere sahen sich verwirrt um. Sie suchten einen Gegner, der längst zwischen ihnen war.
    Mondra musste sich um jene kümmern, die rasch genug reagierten und Waffen in den Händen hielten. Sie visierte den linken der drei an und trat dorthin, wo Mondra Weichteile vermutete. Eine Reaktion erfolgte – unter Spezialistinnen dieser diffizilen Technik Klappmesser genannt –, die ihr ungeheure Befriedigung verschaffte. Ihr Gegner beugte sich weit vor, die Hiebwaffe fiel klirrend zu Boden
    Ein weiterer Söldner wurde Opfer eines Dagor-Stiches . Sie führte die Technik so aus, wie Atlan sie sie gelehrt hatte, drängte allerdings alle ethischen und moralischen Grundsätze beiseite, die mit der arkonidischen All-Lehre einhergingen. Sie zielte mit den ausgestreckten Zeige- und Mittelfingern ins hölzerne Gesicht des vierten Söldners; dorthin, wo sich borkige Erhebungen zeigten.
    Der Dagor-Stich saß perfekt; sie fühlte mit den Fingerrezeptoren des SERUNS feuchte und geleeartige Masse. Den Schrei hörte sie erst, als sie bereits das nächste Opfer mit einer Beinschere von den Füßen fegte. Mondra achtete darauf, dass der Gegner schwer auf Rücken und Flügel fiel. Sie wollte wirklich Schmerzen verursachen und diese ach so von sich überzeugten Fremden verunsichern.
    Wie eine Katze kam sie wieder auf die Beine und beobachtete die beiden noch unverletzten Geflügelten. Sie wichen vor ihr zurück, wild mit den Flügeln schlagend. Ihre Gesichter hatten sich kaltblau verfärbt.
    Mondra stellte sich schützend vor die Wagokos, die keine Ahnung hatten, wie ihnen geschah.
    »So, jetzt bin ich aufgewärmt«, sagte sie und winkte einem der Söldner, näher zu treten. »Wollen wir weiterspielen? Komm und zeig mir, was du draufhast. Diese Übungen helfen mir, den Staub aus meinen Kleidern zu klopfen.«
    Sie tat einen Schritt nach vorne, stieß einen Schrei aus. Die Söldner wichen allesamt zurück. Einer von ihnen – jener mit dem schmerzenden Unterleib – griff ins Innere seiner eng anliegenden Jacke.
    Du machst einen Fehler, Großer , sagte sich Mondra hocherfreut, einen kapitalen Fehler .
    Sie warf sich nach vorne, auf die ausgestreckten Hände, überschlug sich, kam mit den Beinen zu stehen, stieß sich neuerlich ab. Flickflacks, wie im Zirkus erlernt und bei der TLD-Ausbildung perfektioniert. Diese Überschläge verwirrten nahezu jedermann; auch der Söldner wusste damit nichts anzufangen. Er blieb stehen, stockstarr, und sah ihr fasziniert zu. Wahrscheinlich

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