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Perry Rhodan - 2506 - Solo für Mondra Diamond

Titel: Perry Rhodan - 2506 - Solo für Mondra Diamond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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nicht.
    »Steckt die Waffen weg!«, befahl Ulocco. Er tat den ersten Schritt und ging auf Perry Rhodan zu. »Wir haben einiges zu besprechen.«
    Sein Gegenüber zeigte grässlich helle Zähne. »Ja, das haben wir.«

4.
    Mondra Diamond

    Macht nichts , sagte sie sich in Gedanken. Es gibt noch andere Möglichkeiten.
    Sie würde geduldig warten, bis die Ablösung ihres Wächters auftauchte, und dann neuerlich improvisieren. Der Schlagstock des Toyken tat es auch ohne energetische Ladung; sie wusste, wie man mit derlei Waffen umging.
    Mondra memorierte fünf Ansätze zum Thema »Flucht aus einem geschlossenen Raum«, die ihr bei einem bemerkenswerten Überlebensseminar auf Oxtorne beigebracht worden waren. Jeder Weg besaß Varianten, Verzweigungen, Vielleichts. Sie hatte sie alle verinnerlicht und bei unzähligen Übungen durchgespielt. Aktive Agenten des Terranischen Liga-Dienstes waren zwar weitaus besser auf Situationen wie diese hier vorbereitet, doch sie besaß einen großen Vorteil: Erfahrung.
    Erfahrung eines über 200 Jahre währenden Lebens, das sie zu einem guten Teil an der Seite des bedeutsamsten Menschen der terranischen Geschichte verbracht hatte. Perry Rhodan, Politiker, Visionär und der Repräsentant der Menschheit.
    Während sie die Tür im Auge behielt – es gab ein schmales Sichtfenster, das zu ihrem Bedauern von dieser Seite keine Sicht nach draußen bot –, suchte sie nach weiteren Fluchtalternativen. Der Raum war viereinhalb Meter lang, ebenso hoch und drei Meter breit. Auf den grob verputzten Wänden zeichneten sich dunkle Flecken ab – Blut? –, da und dort befanden sich Kritzeleien. Die Liege, auf wackligen Beinen stehend, und ein Lehnstuhl aus ausgefranstem Kunststoff stellten die karge Einrichtung dar.
    Das faustgroße Loch in der Ecke hinter dem Bett ist die Sanitäreinheit dieses Luxusappartements; die zweitausend Käfer an den Wänden und der Decke darf ich wohl ebenfalls zum Inventar zählen . Breite Streifen, die ein unangenehm weißes Licht abgaben, waren in die Decke integriert. Kein Schalter war zu sehen, offenbar wurde die Helligkeit außerhalb der Zelle geregelt.
    Die Gegenstände in den Taschen des Toyken halfen ihr auch nicht weiter. Soll ich mir die Nägel feilen, während ich auf die Ablösung warte? Den Riss am linken Zeigefinger verdanke ich Aasin. Mein Pedik-Bot würde vor Entsetzen ein Gläschen Öl auf ex austrinken, wenn er das sehen könnte. Ein Grund mehr, mit dem Hopken abzurechnen, sobald ich hier heraus bin.
    Der Lüftungsschacht ...
    Noch immer schlüpften Käfer in Massen durch die fingerdicken Löcher eines Metallgeflechts. Der Deckel wirkte massiv, Öffnungsmechanismen ließen sich keine entdecken. Dennoch: Der Schacht wäre breit genug für mich ...
    Gab es eine Möglichkeit, das Gitter näher in Augenschein zu nehmen? Viereinhalb Meter Höhe – wie soll ich da jemals herankommen?
    Mondra tastete über das grobe Mauerwerk, suchte nach Vorsprüngen, an denen sie sich hochziehen konnte. Sie hatte ihre Erfahrungen im Bereich des Sportkletterns gemacht, doch für diese Wände reichte ihr Können bei Weitem nicht.
    Das Bett. Der Stuhl ...
    Sie musste es versuchen, das war sie sich schuldig.
    Mondra stellte das Bett hochkant auf. Es war etwa zwei Meter lang und stand nun auf zwei seiner wackligen, 30 Zentimeter langen Beine. Sie schüttelte ihren Körper durch, wollte die letzten Reste der Betäubung loswerden. Noch fühlte sie sich unsicher und ein wenig zittrig, doch selbst die geringe Aussicht auf ein mögliches Schlupfloch, durch das sie entkommen konnte, machte ihr Mut.
    Zweimal durchstrecken, die Muskeln ein wenig dehnen, geschmeidig machen. Fokussieren. Du musst deine Mitte finden. Der alte Khnaus hat solche Kunststückchen selbst noch im hohen Alter vollbracht und nebenbei ellenlange Gedichte rezitiert.
    Der alte Khnaus ... Einer ihrer Lehrer im Zirkus Anhao , mit dem sie jahrelang durch die Provinzen mehrerer LFT-Welten getourt war. Er war ein strenger Lehrer gewesen, und er hatte ihr beigebracht, wie man es anstellte, die schwersten Kunststücke kinderleicht wirken zu lassen.
    Die innere Mitte finden. Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten haben. Jede Bewegung bewusst vollziehen.
    Mondra stellte den Stuhl mit der Sitzfläche auf die Oberkante des Bettes und kletterte über dessen Rahmenelemente nach oben. Die Beine der Liege verbogen sich unter ihrem Gewicht, hielten aber.
    Oben angekommen, streckte sie die Arme aus. Ihr fehlte etwa noch ein halber Meter

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