Perry Rhodan - 2506 - Solo für Mondra Diamond
Pedikürgerät fallen. Sie packte es mit der anderen Hand, der linken, und rammte es nun ihrerseits in das Gesicht des einen Angreifers. Er kümmerte sich nicht darum, biss sich tiefer und tiefer in ihre Hand, während sein Kopf vom Saphiraufsatz zerrieben wurde. Nichts schien seinen Beißreflex lösen zu können.
Über all dem Schmerz machte sich bei Mondra Panik breit. Sie steckte in einer tödlichen Falle. Diese mordlüsternen, kleinen Bestien waren viel schneller als sie, und ihre Kräfte ließen merklich nach.
Nach vorne! , sagte sie sich. Alles oder nichts!
Die Zuckungen des einen schwer verletzten Tiers endeten endlich. Das zweite schleuderte sie mit aller Vehemenz gegen die metallene Seite der Röhre. Überraschenderweise ließ es los und zog sich ein wenig zurück, hin zu seinen Artgenossen. Sie wirkten intelligent. Spürten die Tiere, dass es mit ihren Kräften zu Ende ging?
Mondra drehte die Geschwindigkeit des Pedikürgeräts hoch bis zum Anschlag und hielt es kampfbereit vor sich. Sie hatte einen der Ihren getötet, und die fangzahnigen Biester zeigten Respekt. Doch wohl nicht für lange.
Jetzt! Mondra warf sich nach vorne, achtete nicht auf die ausweichenden Tiere. Sie kletterte über den Unrathaufen hinweg, in dem sich der vernichtete Räum-Roboter in den letzten Zuckungen wand.
So schnell es ihr möglich war, tapste sie auf die vagen Lichtreflexe zu. Sie zeichneten sich als Karreemuster an der Decke des Schachtes ab. Vielleicht schreckte der Schein ihre tierischen Verfolger ab, vielleicht befand sich unter dem Entlüftungsgitter der so sehr herbeigesehnte Ausweg aus ihrer verzwickten Lage?
Mondra drehte sich nicht um. Sie wusste , dass ihr die Tiere nacheilten. Jeder Augenblick zählte.
Eines der Tiere biss sich in ihrem rechten Fuß fest. Sie registrierte es kaum; das Bein war längst taub geworden. Mondra schob sich vorwärts. Ihr Körper zitterte, ihre Gedanken verwirrten sich zunehmend. Nur noch ihre Willenskraft hielt sie aufrecht.
Ein weiterer Biss. Wesentlich schmerzhafter als der erste, im linken Oberschenkel. Das Vieh hängte sich an sie, kratzte über ihr Fleisch, bis sich die Haut in Fetzen löste.
Mondra schob eine Hand nach hinten, wollte ihren Verfolger lösen, bekam ihn allerdings nicht zu fassen.
Weiter! , feuerte sie sich an. Das Licht. Das Entlüftungsgitter. Es ist nur noch fünf Meter entfernt, noch vier ...
Sie erreichte es, blickte hinab in einen schmalen Raum, der mit allerlei Krimskrams gefüllt war. Mechanische Robot-Ersatzteile, schweres Reinigungsgerät, Tuben und Schachteln voll Putzmitteln, Kanister ... Dies war der Ausstieg, den sie so verzweifelt gesucht hatte.
Ein weiterer Biss und noch einer. Weitere Schmerzen, die ihr ein gezieltes Überlegen unmöglich machten. Sie musste raus aus dem Entlüftungstunnel, egal wie!
Mondra prügelte mit beiden Händen auf das Gitter ein, drückte dagegen, schrie dagegen an. Den Rücken gegen das Oberteil des Rohres gepresst, wandte sie ihre letzten Kraftreserven auf, um das Teil aus der Fassung zu pressen. Es war ihr längst einerlei geworden, ob sie irgendjemand hörte oder sah; sie wollte nicht in diesem dreckstarrenden Schacht verrecken, zu Tode gebissen von kleinen, miesen Raubtierchen ...
Das Gitter gab knirschend nach. Es bog sich nach unten weg. Weißer, breiiger Kot, der womöglich von ihren Verfolgern stammte, hatte sich im Laufe der Jahre auf dem Metallgeflecht abgelagert und Teile der Streben weggeätzt.
Mondra drückte das Gitter aus der Verankerung, warf es achtlos nach unten. Es schepperte laut über den Boden und blieb in einer Ecke des kleinen Raums liegen. Sie schob ihren Kopf und dann den Oberkörper durch das Loch, suchte verzweifelt am Steher eines Wandregals Halt, zog sich weiter nach unten. Die Hüften bereiteten ihr diesmal keine Probleme. Entweder war das Gitter breiter als jenes, durch das sie in den Entlüftungsschacht eingestiegen war, oder aber sie hatte während jener geschätzten Stunde, die sie in der Dunkelheit verbracht hatte, Gewicht verloren.
Sie ließ sich kopfüber in den Abstellraum hinabgleiten, hielt sich verzweifelt am Regalsteher fest, rutschte mit den blut- und schweißverschmierten Händen daran ab, fiel schwer nach unten.
Ihr Sturz wurde von einem Stapel leerer und halb voller Kanister gebremst.
Sie kam zwischen den Behältern zu liegen, konnte den Schmerzensschrei nicht unterdrücken. Etwas piepste empört und löste sich von ihr. Die Tiere, die an ihr gehangen hatten,
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