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Perry Rhodan - 2506 - Solo für Mondra Diamond

Titel: Perry Rhodan - 2506 - Solo für Mondra Diamond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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flohen aus der Helligkeit des Raums in die Schatten der Ecken und der gefüllten Regalreihen.
    Mondra blieb wie betäubt liegen. Nach dem schrecklichen Lärm, den sie durch das Vorwärtsrobben auf dem metallenen Untergrund verursacht hatte, erschien ihr die plötzliche Ruhe wie ein Segen.
    Sie hielt ihre Blicke nach oben gerichtet, hin zu jenem Loch, durch das sie gekommen war. Die Ränder waren blutverschmiert, und sie meinte, Hautfetzen an den scharfgratigen Kanten kleben zu sehen..
    *
    Unendlich müde und wacklig kam Mondra auf die Beine. Sie riss mehrere Putztücher aus einer Verpackungseinheit und reinigte sich, so gut es ging. Das Antistatik-Papier war rau und körnig. Jede Berührung schmerzte; doch sie musste wissen, wie es unter der Schmutzfirnis aussah, wie es wirklich um sie bestellt war.
    Hier und da zeigten sich Schwellungen. Die Hüften waren beidseitig geprellt, die Abschürfungen erwiesen sich als weniger schlimm als befürchtet. Eitrige Wunden reinigte sie mit den Tüchern, so gut es ging, und nach einer Weile meinte sie, für die Fortsetzung ihrer Flucht bereit zu sein. Doch schon die ersten Schritte hin zur Tür der Abstellkammer belehrten sie eines Besseren. Nur mühsam konnte sie einen Sturz vermeiden. Sie stützte sich ab, atmete schwer.
    Erhöhte Temperatur. Kurzatmigkeit. Hyperventilation. Das alles sind Hinweise auf ... auf ... Die Worte lösten sich im Nichts auf, Erinnerungen gingen verloren. Sie musste nochmals ansetzen, um den Gedankengang folgerichtig zu Ende zu bringen ... Hyperventilation. Sauerstoffmangel, der auf das Denkvermögen durchschlägt. Fortgeschrittene Sepsis. Wenn ich nicht bald medizinische Versorgung erhalte, ist es vorbei mit mir.
    Mondra rappelte sich hoch, drückte gegen das Öffnungsfeld der Tür und hinderte sie daran, vollständig zur Seite zu fahren. Durch den Spalt lugte sie nach draußen. Weder links noch rechts ließ sich jemand sehen. Hinter der Biegung, etwa 20 Meter zur Linken, redeten Toyken miteinander. Ihre Stimmen wurden leiser, sie entfernten sich von ihrem Standort.
    Mondra besaß einen ausgezeichneten Orientierungssinn, den sie sich durch die täglichen Übungsarbeiten am Hochtrapez am Goshun-See beibehalten hatte.
    Ich muss mich rechts halten. Ich erinnere mich an diese Nische dort drüben und an die Kratzspuren in der Wand. Hier hat man mich entlanggeführt. Ich muss die übernächste Abzweigung nach rechts wählen. Etwa zwanzig Meter dahinter sitzt ein einsamer Wachtposten. Ob er immer noch so gelangweilt ist wie damals, als man mich hier herabschleifte? Oder weiß man bereits, dass ich entkommen bin?
    Nichts deutete darauf hin. Andernfalls wären wohl Alarmsirenen erklungen, und Toyken wären auf der Suche nach ihr durch die Gänge gestürmt.
    Apropos Toyken ...
    Einer der Wildschweinartigen bog um die Ecke und näherte sich ihrem Versteck. Mondra zog flugs ihre Nase zurück, ließ die Tür aber einen winzigen Spalt offen. Der Toyken marschierte geradewegs auf sie zu. Hatte er sie entdeckt?
    Nein. Die Perspektive täuschte. Oder meine Sinne narren mich. Er visierte die nächstgelegene Tür an und hielt seinen glatt rasierten Unterarm nahe an ein Erkennungsfeld. Das Tor schob sich zischend beiseite, der Toyken betrat den Raum.
    Was tun?
    Mondra musste es riskieren. Sie schob sich leise durch den Türspalt und betrat den Raum nebenan. Der Toyken wandte ihr den Rücken zu. Er hatte sich vornübergebeugt und kramte in einem von mehreren Stoffbeuteln, die achtlos über den Boden verteilt waren. Kleine Kügelchen quollen aus dem Säckchen, er stopfte sich mehrere davon gierig in den Mund.
    Mondra trat näher, räusperte sich, und als sich der Toyken mit einem widerwilligen »Hnach?« auf den Lippen umdrehte, fällte sie ihn mit einem beidhändig geführten Schwinger gegen das haarige Kinn. Der Wildschweinartige verdrehte die Augen und fiel, ohne einen Ton von sich zu geben, zwischen die Säcke.
    Mondra rieb sich die Hände. Die Haut an ihren Knöcheln war geplatzt, auch dort drang Blut unter zerriebener Haut hervor.
    Sie musste lachen. Vor Erschöpfung, vor Erleichterung?
    Mondra beugte sich zum Bewusstlosen hinab und betrachtete seinen Unterarm. Ein simpler Erkennungsdecoder war ihm auf die Haut geklebt. Der Toyken gehörte wohl zum Wartungspersonal. Sicherlich würde sie damit nicht in die sensiblen Bereiche dieses Gebäudes vordringen können, aber das hatte sie auch nicht vor.
    Hastig überprüfte sie die weiteren Ausrüstungsgegenstände, die der

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