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Perry Rhodan - 2509 - Insel im Nebel

Titel: Perry Rhodan - 2509 - Insel im Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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sie uns heilig und geheim – genauso geheim wie die Unterlagen, aus denen du von ihnen erfahren hast.«
    »Das ist wahr, Sharud«, gab der Administrator zu. »Ja, ich habe mir ein Wissen angeeignet, das mir auf normalem Wege nicht zugänglich geworden wäre. Und ja, ich habe es aus eigennützigen Beweggründen getan. Uns Menschen ist zweimal ewiges Leben versprochen worden. Um in seinen Genuss zu kommen, müssen diejenigen, die es erlangen wollen, Aufgaben lösen. Wir haben Grund zu der Annahme, dass eine dieser Aufgaben mit euren Legenden zu tun hat. Mit euren und denen des zweiten großen Volks im Stardust-System, der Indochimi.«
    Sharud Thurbund musterte ihn, lange und eindringlich.
    »Warum sollte ich dir helfen?«, fragte er dann. »Aus welchem Grund sollte ich euch von unseren alten, geheimen Mythen und Erzählungen berichten? Ich frage euch anders: Wie würdet ihr reagieren, wenn ein Fremder aus einer anderen Kultur die Führer eurer großen Religionen um deren Allerheiligstes bäte?«
    »Ich kann dir die Frage leider nicht beantworten«, wich Rikoph Furtok aus. »Ich gehöre keiner Glaubensgemeinschaft an.«
    »Wir würden den Glauben jedes Wesens wie den unseren respektieren, Sharud«, sagte der Siganese schnell. Er schüttelte den Kopf und steuerte den Roboter noch ein Stück höher. »Aber darum geht es nicht. Ich bitte ... wir bitten dich, uns von euren alten Legenden zu berichten. Es ist wichtig für uns.«
    »Für euch zwei «, korrigierte ihn der junge Rokinger. »Was ist mit den anderen?«
    »Patt!«, raunte Legrange. »Sie fahren sich fest. Sie ...«
    »Wenn es um die Unsterblichkeit geht«, sagte Rikoph Furtok überraschend, »kämpft jeder für sich allein.«
    Sie sahen einander an.
    »Würdet ihr für das Ewige Leben töten?«, fragte der Rokinger die beiden Menschen.
    Sie lösten die Blicke voneinander.
    Vorremar Corma antwortete zuerst.
    »Nein!«
    Rikoph Furtok schloss sich ihm an, aber er korrigierte sich gleich darauf: »Vielleicht, Sharud Thurbund. Ich weiß es nicht. Ich stehe nicht vor dieser Entscheidung.«
    Der Rok sah sie lange an, immer wieder von einem zum anderen, bevor er endlich nickte, genau wie ein Mensch.
    »Dann sei es.«
    *
    Wie die meisten anderen Völker, hatten auch die Rokinger ihre Legenden. Bei ihnen stammten einige allerdings aus der jüngeren Vergangenheit, nachdem sie als Reisende von den Sternen einer fernen Zukunft nach Katarakt gekommen waren. Und genau diese jüngeren Überlieferungen interessierten die beiden Terraner.
    Sharud sprach langsam. Oft machte er Pausen, als ob er nach den richtigen Worten und der geeigneten Form suchen müsse, in der er diese Geschichten weitergab.
    Immer wenn er in Gefilde abglitt, die für Corma nicht von Interesse schienen, brachte der Administrator ihn geschickt in höflich-siganesischer Manier auf den Pfad zurück, der endlich und direkt zu jenem Thema führte, das Furtok und er hören wollten.
    Als die Rokinger erst kurze Zeit auf Katarakt geweilt hatten und sich mit der oft feindseligen Umwelt des sechsten Planeten maßen, war eine Insel erschienen, die in ein Nebelfeld gehüllt war.
    Es hieß, der Anführer jener Männer, die das Eiland gesehen hatten, sei Rhandor gewesen, vielleicht habe er auch Raanig oder Rahnon geheißen. Details waren offenbar verloren gegangen, und nur die Essenz der Geschichte hatte bis in die Gegenwart überlebt.
    Sharud konnte nicht sagen, ob die Rokinger sich mit einem Schiff aufs große Meer hinausgewagt hatten oder mit einem großen Ballon oder anderem Fluggerät geflogen waren. Es gab zu viele Legenden um deren Kern herum, aber allen war gemeinsam, dass diese Insel in einem Nebelfeld erschienen und wieder mit ihm verschwunden sei.
    »Die Ahnen hatten große Angst«, beendete der junge Rok seinen Bericht. Sein Blick war immer noch in die Ferne gerichtet, als könne er dort die Gesichter und Gestalten jener Männer sehen, die seine Legenden bevölkerten. »Als Rhandor und die anderen Helden zurückkehrten, gab es nicht wenige, die ihre neue Welt am liebsten sofort wieder verlassen hätten. Die Furcht vor Dingen, die sie nicht kontrollieren konnten, war so groß, dass mein Volk auch tatsächlich wieder verschwunden wäre, hätte es in seiner Macht gelegen.«
    »Aber es ging nicht mehr«, erriet Corma. »Weil ihr schon alle hochwertige Technik zerstört hattet, die dazu nötig gewesen wäre.«
    »Genauso ist es«, bestätigte der junge Rok.
    »Ist diese Insel je wieder aufgetaucht?«, wollte Rikoph

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