Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Perry Rhodan - 2527 - Kleiner Stern von Chatria

Titel: Perry Rhodan - 2527 - Kleiner Stern von Chatria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
Vom Netzwerk:
Sicherung abschaltete und die Waffe schussbereit machte. Sie hatte all diese Dinge vor Jahrzehnten gelernt, hatte sie eigentlich bewusst aus den Gedanken verdrängt – und jetzt wusste sie alles wieder. Ihr gruselte vor ihr selbst.
    »Der Ring am vorderen Ende ist die Abstrahlmündung«, sagte sie mit möglichst ruhiger Stimme. »In ihm fokussiert sich der Strahl. Wird der Ring durch gegnerischen Beschuss beschädigt oder zerstört, schiebt sich aus dem Lauf der Waffe ein neuer, der alte fällt runter. Dreimal ist das möglich, dann ist die Waffe nutzlos, egal, wie viel Energie sich noch im Magazin befindet.«
    Sie erklärte, was das Magazin war und wie man es austauschte. Aus Sicherheitsgründen lagerte Satol keine Ersatzmagazine in der Wohnung. Schließlich wollte er keinen Krieg gegen Nachbartürme führen, sondern sich im Ernstfall verteidigen.
    Eloa zeigte ihren beiden Jungs, wie man die Waffe optimal hielt, damit man mit den Armen und dem Oberkörper den Rückstoß am idealsten abfederte. Im Unterschied zu einem Projektilgewehr erzeugte der Strahler einen permanenten Rückstoß, den man erst einmal »stehen« musste.
    Tokul hielt die Waffen fachmännisch, als habe er noch nie etwas anderes getan.
    Andrag dagegen suchte nach den Gimmicks, die eine solche Waffe in ein für ihn geeignetes Spielzeug verwandelten. »Mato, gibt es dazu eine Fernsteuerung?«
    Eloa verneinte. »Das wäre zu gefährlich, wenn man solche Waffen auch als Spielzeug benutzen könnte.«
    Eine Weile ließ sie die beiden herumprobieren, dann räumte sie die gefährlichen Dinger weg.
    Als sie endlich wieder im Tresor lagen, war sie erleichtert. Und sie hoffte, die Mordwerkzeuge nie benutzen zu müssen.
    *
    B. Traven tauchte nie mehr auf, und in den Türmen von Godelis gingen erneut die Lebensmittel aus. Eloa fragte bei mehreren Nachbarn an, besonders bei älteren Tefrodern. Sie wollte einen Sammeleinkauf organisieren, damit die Hausgemeinschaft für ein paar Wochen Lebensmittel erhielt.
    Die Antworten, die sie teilweise erhielt, erschreckten sie. Teb Gandersan wollte lieber verhungern, als sich von den Gaids erpressen zu lassen. Tador Fiirud war schon tot, und in mehreren Wohnungen meldete sich nur noch der Servo. Die Bewohner waren in die »Unterstadt« gezogen.
    Nach einem halben Tag sinnloser und teils deprimierender Gespräche hatte Eloa gerade mal zehn Haushalte beisammen, mit deren Einkaufszettel sie losziehen wollte.
    »Wir begleiten dich«, sagte Tokul. »Ab sofort bleiben wir ständig zusammen.«
    »Wolltest du mit deinen Geschwistern nicht endlich mal für die Schule lernen?«
    »Wozu? Keiner von uns wird jemals wieder zur Schule gehen. Nicht, solange die Gaids da sind.«
    »Tokul!«
    »Schon gut. Wie hat Satol gesagt? Nicht für die Schule, für das Leben lernen wir.«
    »Genau. Ohne Lehrer müsst ihr es euch eben selbst beibringen.«
    »Satol hat auch gesagt, dass es ein terranischer Spruch ist. Was kümmern uns die Terraner?«
    »Es ist eine alte lemurische Weisheit. Sie gilt in Hathorjan ebenso wie in der Milchstraße. Übrigens, ohne die Terraner würden wir uns vermutlich noch immer unter der Knute der Meister der Insel ducken.«
    »Dann gäbe es die Gaids hier nicht, richtig?«
    »Falsch, Tokul! Die Gaids suchen im Sicatemo-System nach etwas. Sie würden das bestimmt auch tun, wenn es die Meister noch gäbe.«
    »Wenn du dir da so sicher bist ...«
    Sie brachen auf. Innerhalb des Turms bewegten sie sich relativ ungezwungen. Außerhalb mussten sie bei jedem Schritt vorsichtig sein.
    Die durchsichtigen Röhren des Antigravbahnhofs waren schon vor längerer Zeit erloschen. Im Boden gähnten nur noch die dunklen Öffnungen des abgeschalteten Transportsystems. Die Stadtverwaltung hatte sie notdürftig eingezäunt, damit niemand aus Versehen hineinfiel und abstürzte.
    Eloa entschied sich für eine der Straßen, die auf halber Höhe zwischen den Türmen entlangführten. Früher hätten sie eine der Transportscheiben benutzt, doch die Gaids hatten irgendwann die meisten Scheiben abtransportiert.
    Es war die einfachste Methode, eine technische Hochzivilisation zu kontrollieren: Man nahm ihren Angehörigen die Fahrzeuge weg. Erst die Raumschiffe, dann die Gleiter, schließlich die Bodenmobile und Schiffe.
    Am Schluss dann die Antigravs und die Zweiräder.
    Und wozu das alles? Reine Schikane reichte als Motiv nicht aus. Seit vier Jahren suchten alle Tefroder im Sicatemo-System nach der Antwort auf diese eine Frage.
    Eloa hätte viel

Weitere Kostenlose Bücher