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Perry Rhodan - 2535 - Der Seelen-Kerker

Titel: Perry Rhodan - 2535 - Der Seelen-Kerker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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ihm nie gelungen war, eine solche Beziehung aufzubauen. Zufall? Oder besaß Cedosmo eine Gabe, die ihm abging?  
    Mit einem sanften Ruck legte das Boot an. Eine Schleuse öffnete sich.  
    Sinnafoch riss sich von seinen Gedanken los. Die Zeit für Grübeleien war vorüber. Er gab Philip einen Klaps, und gemeinsam betraten der Vatrox und der Okrill die Feste.  
     
    *
     
    Eine Überraschung erwartete Sinnafoch in der Feste und eine Demütigung.
    Im Laufe seiner Leben hatte der Frequenzfolger gelernt, dass nichts gefährlicher war als Hoffnung.
    Hoffnung machte abhängig. Von anderen, von den Umständen, von Zufällen.
    Hoffnung machte blind. Wer sich der Hoffnung verschrieb, wollte nicht sehen, was ihr widersprach.  
    Doch wer der Hoffnung widerstand, sah die Dinge, wie sie waren und war gefeit gegen das Schlimmste, was einem intelligenten Lebewesen zustoßen konnte: enttäuschte Hoffnung.  
    Als Sinnafoch und Philip die Feste betraten, erwartete sie eine Eskorte aus sechzehn Darturka.  
    Sinnafoch nahm sie als hoffnungsvolles Zeichen, eine Verbeugung vor seiner Wichtigkeit.  
    Cedosmo hatte ihn zurück nach Hibernation-6 gerufen. Was konnte es anderes bedeuten, als dass der Frequenzmittler zur Vernunft gekommen war?  
    Cedosmo war ein erfahrener, ein kluger Mann. Er führte den Krieg in Hathorjan mit Umsicht. Sinnafochs Zugriff auf das Flottennetz hatte seine Einschätzung bestätigt, auch wenn die Zündung der Tefroder-Sonne einen vielleicht nicht wiedergutzumachenden Fehler bedeutete.  
    Cedosmo musste eingesehen haben, dass er ohne Sinnafochs Rat nicht weiterkommen würde. Sinnafochs Degradierung war nur vorübergehend gewesen. Eine Probe seines Gehorsams, die er mühelos bestanden hatte.  
    Jetzt war es an der Zeit, ihn zu rehabilitieren.
    Die Eskorte der Darturka erreichte den Audienzsaal. Die Klonsoldaten gingen voran, stellten sich links und rechts entlang der Wände auf und gingen ehrerbietig in die Knie.  
    Der Stuhl des Frequenzmittlers war leer.  
    Es hat nichts zu bedeuten, sagte sich Sinnafoch.  
    Er tätschelte Philip. Der Okrill war un ruhig, wiegte von einer Seite auf die andere. Philip musste sehen, was in diesem Raum in den letzten Monaten vorgefallen war. Es würde kein schöner Anblick sein. Ein guter Frequenzmittler musste Härte besitzen, von Zeit zu Zeit Exempel statuieren.  
    Minuten verstrichen.
    »Wo bleibt der Frequenzmittler?«, wandte er sich an den Offizier der Darturka-Eskorte.  
    Der Klonsoldat gab keine Antwort.
    Es war eine unerhörte Beleidigung. Eine Beleidigung, die Sinnafoch nicht hinnehmen würde. Der Frequenzfolger wandte sich zum Gehen. Sollte Cedosmo ihm Boten hinterherschicken.  
    Sinnafoch kam nicht weit. Das Schott war verschlossen.  
    »Es ist dir nicht gestattet, den Raum zu verlassen«, sagte der Darturka-Offizier.  
    »Ich bin Frequenzfolger!« Sinnafoch wirbelte herum. »Wer hat dir diesen Befehl gegeben?«  
    »Ich«, sagte eine Stimme aus der Richtung des Stuhl Cedosmos. Aber sie gehörte nicht dem Frequenzmittler.  
    Vertebris hatte gesprochen. Die Kriegsordonnanz hatte es sich auf dem Stuhl des Frequenzmittlers bequem gemacht, als gehöre er ihr.  
    »Du?«, rief Sinnafoch. »Du wagst es, mir den Weg zu versperren, Kriegsordonnanz? Das steht dir nicht zu.«  
    »Du irrst dich, Kommandant Sinnafoch. Ich handle im Auftrag Cedosmos.«  
    »Wieso ist der Frequenzmittler nicht hier? Fehlt ihm der Mut, dass er einen Gehilfen vorschickt?«  
    »Cedosmo hat wichtigere Angelegenheiten zu erledigen.«
    Vertebris ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Es heizte Sinnafochs Wut nur weiter an.  
    »Öffne das Schott!«, befahl er.
    »Das werde ich. Gleich. Wenn wir fertig sind.«
    »Was willst du von mir?«
    »Dich warnen, Sinnafoch.« Die Kriegsordonnanz beugte sich vor. Das Herz, das durch das Hemd und die durchsichtige Haut zu sehen war, pumpte das Blut in langsamen, regelmäßigen Schlägen.  
    »Du? Mich warnen? Wovor?«
    »Vor dir selbst. Hast du ernsthaft geglaubt, dein unerlaubter Zugriff würde unbemerkt bleiben?«  
    »Welcher Zugriff? Ich weiß nicht, wovon du redest!«
    »Es war nicht ungeschickt eingefädelt, das gestehe ich dir zu. Du hast die Gunst der Stunde genutzt. Aber natürlich wurde dein Zugriff in derselben Sekunde registriert, als die überdimensionalen Turbulenzen abebbten.«  
    Sinnafoch verzichtete auf eine Entgegnung. Cedosmo war ihm auf die Schliche gekommen. Es gab keine Verteidigung.  
    »Du hast deine Kompetenzen

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