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Perry Rhodan - 2549 - Feueraugen

Perry Rhodan - 2549 - Feueraugen

Titel: Perry Rhodan - 2549 - Feueraugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Uhr
     
    Die Bestätigung der Transmitterschaltung kam über Hyperfunk von der JULES VERNE-1. Perry

Rhodan hatte sich in die interaktive Virtuelle Realität eingebunden und überblickte den

Transmitterraum auf dem unteren Zentraledeck. Die vier Käfigtransmitter dienten vorwiegend dem

bordinternen Transport.
    In einem der Käfige zeichnete sich eine Bewegung ab. Gucky war materialisiert. Für kurze Zeit

hatte Rhodan eine Störung des Transports durch die Feueraugen befürchtet, aber nun erwartete er,

dass der Ilt kurzerhand zum GalerieLevel teleportierte.
    Gucky dachte offenbar nicht daran. Er bewegte sich kaum.
    Rhodan schob sich in der Virtuellen Realität weiter nach vorn. Er sah, dass der Mausbiber sich

mit beiden Händen an dem Käfiggitter abstützte. Gucky fühlte sich offenbar nicht wohl.
    »Brauchst du medizinische Versorgung?«
    Der Ilt zuckte zusammen, er reagierte verwirrt auf die akustische Übertragung. Für einen

Moment hatte es den Anschein, als blicke er suchend umher, doch er wandte sich in die falsche

Richtung.
    »Ich schicke dir einen Medo ... «
    »Quatsch! - Mir geht es gut.«
    Die Stimme klang gar nicht so. Gucky hatte hörbar Mühe, sich zu artikulieren. Aber wenigstens

stieß er sich von dem Gitter ab.
    Er taumelte aus dem Käfig und tappte durch den Ausrüstungsraum. Dabei blickte er unverwandt zu

Boden, um nicht über die eigenen Füße zu stolpern.
    »Du brauchst Hilfe, Kleiner.«
    Gucky blieb stehen. »Wenn du jemanden schickst, Perry, bin ich sauer. Klar? Mich muss niemand

an der Hand nehmen und führen. Sehe ich so gebrechlich aus?«
    Rhodan schwieg lieber, obwohl ihm das ehrliche »Ja« schon auf der Zunge lag.
    Das Türschott zum COMMAND-Level glitt vor Gucky zur Seite. Der Mausbiber ignorierte, dass er

den unteren Zentralebereich betrat, und wandte sich sofort der Treppe zu. Schwerfällig schob er

sich die Stufen hinauf.
    Rhodan wartete, bis der Ilt an der Sekundär-Verbindungsstation zu NEMO vorbei war, dann löste

er sich aus der virtuellen Darstellung.
    »Was ist mit ihm?«, wollte Tifflor wissen.
    »Erschöpft«, antwortete der Terraner. »Mit seinen Kräften am Ende - aber genau das will er

nicht einsehen. Du kennst ihn doch.«
    »In dem Fall sollten wir ihm besser aus dem Weg gehen.« Tiff setzte ein säuerliches Lächeln

auf. »Bully weiß von solchen Situationen ein Lied zu singen.«
    Der Ilt erreichte die drei Besuchersessel vor der Expeditionsleitung. Seufzend taumelte er

gegen eine Rückenlehne.
    Rhodan spürte, dass sich ein gewaltiger Druck auf seinen Kopf legte. Er hörte Mondra stöhnen,

doch er schaffte es nicht, sich zu ihr umzudrehen. Tifflor, sah er, riss beide Arme hoch und

presste sich die Hände auf die Schläfen.
    Er schaute zu den Plätzen der Sekundärstationen Kosmonautik und Navigation hinüber, aber wie

durch einen fahlen Schleier hindurch erschien ihm alles nur verschwommen. Rhodan blinzelte. Er

rieb sich die Augen, schüttelte den Kopf, nur wurde davon nichts besser. Er hatte das Gefühl,

dass sich um ihn herum alles drehte.
    Leutnant Aynders an der Sekundär Navigation sank scheinbar bewusstlos in sich zusammen. Mit

beiden Händen drückte Rhodan auf seine Nasenwurzel und die äußeren Augenwinkel. Er sah danach

wieder etwas klarer. Trotzdem stierte er benommen über die Galerie. Gucky lehnte unverändert an

dem Besuchersessel. Der Ilt wirkte ebenso apathisch wie die Zentralebesatzung auf der

Galerie.
    Rhodans Überlegungen wurden schwerfällig. Ein lähmender Schwindel erfasste ihn. Er spürte ein

Ziehen in der linken Schulter. Der Aktivatorchip reagierte auf die körperliche Beeinträchtigung.

Aber ... das war ... egal ...
    Alles andere ... wichtiger ...
    Angriff!, schrie Rhodans Unterbewusstsein. Die Frequenz-Monarchie holt zum ...

nächsten Schlag aus ...
    Die Luft war mit einem Mal unerträglich. Er rang nach Atem und hatte doch nur das Gefühl,

zähe, klebrige Flüssigkeit in sich hineinzupumpen. Schon der Versuch, sich umzuwenden, fiel ihm

unsagbar schwer. Sein Schädel dröhnte und drohte zu zerspringen. Ein schrecklicher Orkan tobte

über ihn hinweg.
    Alarm!
    Angriff auf die Flotte!
    Seine Benommenheit brach auf wie die Puppenhülle eines schlüpfenden Falters. So jedenfalls

empfand Rhodan in diesen Sekunden. Mühsam zwängte er sich durch die zu eng gewordene alte Haut,

er dehnte und streckte sich und griff begierig nach all den seltsamen Eindrücken, die auf ihn

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