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Perry Rhodan - 2549 - Feueraugen

Perry Rhodan - 2549 - Feueraugen

Titel: Perry Rhodan - 2549 - Feueraugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Stiefeln, als er weiterging.
    Rhodan blieb stehen. Er bückte sich. Seine Hand wischte suchend durch den Kies und fischte

zielsicher einen flachen Stein heraus.
    Den Stein zwischen Daumen und Zeigefinger der rechten Hand, holte er weit aus. Mit kräftigem

Schwung warf er den Kiesel beinahe waagerecht auf den See hinaus.
    Ungefähr zehn Meter vom Ufer entfernt schlug der Stein auf die Oberfläche und prallte in

flachem Winkel ab. Er sprang weiter, berührte den See erneut und hüpfte abermals davon. Vier

Sprünge nur, und jeder Aufprall wurde von einem dumpfen, hohlen Dröhnen begleitet, als berühre

der Stein nicht Wasser, sondern Eis oder gar eine dünne Metallschicht. Beim fünften Aufschlag

versank er. An der entsprechenden Stelle breiteten sich kleine konzentrische Ringe aus. Sie

verwischten schnell.
    Er war enttäuscht. Vier Sprünge. In seiner Jugend hatte er das Doppelte und mehr geschafft,

ohne sich anstrengen zu müssen.
    Er bückte sich nach einem zweiten Stein, da hörte er das Geräusch. Ein schlurfendes,

schabendes Schleifen, als ziehe jemand einen schweren Körper über den Boden. Die Richtung

vermochte er nicht zu erkennen. Für einen Moment gewann er zwar den Eindruck, als komme das

Schlurfen aus dem See, aber dann schien es hinter ihm zu sein.
    Ein geradezu unheimliches Geräusch.
    Eisiger Wind wehte über den See heran. Rhodan fröstelte trotz des SERUNS, den er trug. Aber

die Kälte, die ihn frieren ließ, drang nicht von außen auf ihn ein. Sie wuchs tief in ihm

selbst.
    Das Schlurfen kam näher. Etwas bewegte sich schwerfällig auf ihn zu. Dieses Etwas kroch von

allen Seiten heran.
    Perry Rhodan wandte sich um. Er stand neben der niedrigen Ufermauer auf dem Kiesweg, der den

See von den baumbestandenen Liegewiesen trennte. Der rote Widerschein der Jupiteratmosphäre

machte es schwer, Entfernungen einzuschätzen. Die Sicht war allerdings gut genug, den Terraner

erkennen zu lassen, dass sich in seiner Nähe nichts bewegte.
    Er hob mehrere Kiesel zugleich auf und wog sie abschätzend in der Hand.
    Das Schlurfen erklang nun rechts von ihm. Es war ein schreckliches Geräusch, und der Ursprung

lag höchstens fünfzehn Meter entfernt.
    Rhodan kannte diese schlurfenden, schabenden Laute. Sie weckten keine guten Erinnerungen.
    Er warf den ersten Stein. Der Kiesel schlug neben dem Weg auf und sprang ins Gras.
    Der zweite Wurf. Der runde Brocken verschwand urplötzlich. Das Geräusch wurde lauter und

aggressiv.
    Ein Quant der Finsternis!
    Es konnte gar nicht anders sein.
    War die Station evakuiert worden, weil sich ein Quant dort festgesetzt hatte? Die Finsternis

im Solsystem? Rhodan stockte der Atem. Über hundert Jahre lag es zurück, seit er mit Quanten der

Finsternis zu tun gehabt hatte. Nie hätte er erwartet, dass es zu einer erneuten Konfrontation

kommen würde.
    Es war dunkler geworden. Er konnte kaum die Hand vor Augen sehen.
    Eine pulsierende, lebendig wirkende Finsternis hüllte ihn ein. Die schrecklichen Geräusche

waren auf einmal sehr nahe.
    Glühende Augen starrten Rhodan an. Gestalten belauerten ihn, deren Umrisse er nur erahnte, als

entstünden diese Bilder direkt in seinem Bewusstsein.
    Deformierte Körper krochen über den Boden. Ausgemergelte, nahezu fleischlose Gerippe mit

aufgequollenen Schädeln. Entsetzliche Zerrbilder, Kreaturen, wie sie nur einer Apokalypse

entsprungen sein konnten. Albtraumgestalten.
    Rhodan wollte zurückweichen, aber so konnte er den Quanten der Finsternis keinesfalls

entkommen. Zwei der düsteren Kreaturen sprangen ihn an. Abwehrend riss er die Arme hoch, stieß

dabei allerdings nicht auf den geringsten Widerstand. Seine Fäuste drangen durch die Angreifer

wie durch Nebel.
    Der Schmerz, als das Erste der unheimlichen Geschöpfe gegen seinen Oberkörper prallte, war

real und intensiv. Rhodan torkelte zurück und stürzte über die niedrige Ufermauer. Im Fallen

versuchte er die zweite Gestalt loszuwerden, die sich in seiner Schulter verkrallte.

Vergeblich.
    Augenblicke später waren die anderen ebenfalls heran. Sie sprangen ihn an. Ihre Krallen gruben

sich in seinen Kragenring und sie zerrten mit aller Kraft daran. Andere rissen ihm die Haube und

den Halbschalenhelm vom Kopf. Auch an seinen Beinen hingen die Geschöpfe der Finsternis aus der

Urzeit des Universums. Rhodan schaffte es nicht, sie abzuschütteln. Er konnte sich nicht einmal

mehr herumwälzen oder gar versuchen, wieder auf die

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