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Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt

Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt

Titel: Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Freund ohne Körper; eine Stimme, die in seinem Kopf

existierte.
    Seit der Wiedergeburt? , fragte er sich manchmal. Oder schon seit seiner ersten

Geburt?
    Sinnafoch wusste es nicht zu sagen. Er wusste nur, dass er sich ein Leben ohne Freund im Kopf

nicht vorstellten konnte, dass er froh war, nicht allein zu sein. Freundschaft bedeutete ihm

viel. Und die Stimme in seinem Kopf war der beste Freund, den er sich ausmalen konnte. Sie wurde

niemals müde, ließ ihn niemals allein, stand ihm stets mit Ratschlägen zur Seite. Kein Gefährte

aus Fleisch und Blut konnte sich mit der Stimme in seinem Kopf messen.
    Sinnafoch sah vom Kommandopult auf, an dem er eine kurze Rast von seiner ruhelosen Wanderung

eingelegt hatte, um den Stand der Munitionierung der Flotte abzurufen. Ein Panorama-Holo zeigte

das Umfeld der LETTOKER, machte glauben, man stünde auf einer Felsspitze und blicke weit in alle

Himmelsrichtungen.
    Die LETTOKER war auf einem Landefeld niedergegangen, auf dem sich Hunderte, vielleicht

Tausende von Schlachtlichtern drängten. Zwischen den wie Edelsteinen in der Sonne funkelnden

Schiffen tummelten sich unzählige Landungsboote und Versorgungsfahrzeuge. Dutzende Vao-Regimenter

marschierten über das Landefeld, schifften sich auf den Schlachtlichtern ein, die sie in den

Kampf tragen würden.
    Ein Ring aus Baustellen umgab das Landefeld. Hier entstanden Wohn- und Industrieanlagen; die

Infrastruktur, die eine Aufmarschwelt ausmachte. Jenseits der Baustellen erstreckte sich eine

aschgraue Ebene bis an den Horizont. Das, was nach der Befreiung und Desinfektion vom Leichentuch

der Xerxen übrig geblieben war. Es würde nicht lange dauern und ein gnädiger Teppich aus

Landefeldern und Anlagen würde die geschändete Landschaft bedecken.
    Dieser Planet, Konneski, war erst vor einigen Monaten befreit worden. Das Flottenkommando

hatte Konneski zur neuen Aufmarschwelt in diesem Arm Kaskallens ausgewählt. Eine kühne

Entscheidung, die die Front mit einem Schlag um mehrere Hundert Lichtjahre nach vorn schob, und

ein Beleg für die zunehmend erdrückendere Überlegenheit der Frequenz-Monarchie.
    Immer neue Werften nahmen den Betrieb auf, fertigten größere Mengen an Schlachtlichtern und

anderem Kriegsgerät. Und auch das Soldatenproblem war endlich gelöst. Ein Blick in die Zentrale

der LETTOKER genügte als Bestätigung.
    Riesen bevölkerten sie. Man nannte sie Darturka.
    Es waren Überkrieger. Züchtungen aus dem Gen-Material der D'Tar, doppelt so groß wie ihre

Vorläufer, die sich nicht schnell genug zu reproduzieren vermochten, um den Anforderungen des

sich stetig ausweitenden Krieges zu genügen.
    Die Darturka waren furchterregend, entworfen und geboren, um zu töten. Die Xerxen würden

Vergangenheit sein, sobald der Sturm der Darturka losbrach.
    Zwischen den Darturka fanden sich noch vereinzelt D'Tar. Veteranen, die ihre Erfahrungen an

ihre Nachfolger weitergaben. Die eigentlich stämmigen D'Tar wirkten zerbrechlich neben den

Riesen, als seien sie eingeschüchtert. Eine stumme Traurigkeit haftete ihnen an. Sinnafoch hatte

sie kein einziges Mal singen hören, seit er das Kommando über die Flottille übernommen hatte.
    Und wennschon?, meldete sich Sinnafochs Gedankenfreund. Er hatte ein feines Ohr für die

Gefühle des Frequenzfolgers und eilte ihm stets zu Hilfe, geriet er in Gefahr, in negatives

Denken abzugleiten. Die Züchtungen gehen auf die D'Tar selbst zurück. Ihr Hass auf die

Xerxen ist so groß, dass ihnen jedes Mittel recht ist. Die Frequenz-Monarchie hilft ihnen lediglich, ihre Bedürfnisse auszuleben.
    Sinnafoch gab keine Antwort. Es war meist nicht nötig. Sein Gedankenfreund las ohnehin jeden

seiner Gedanken.
    Was immer die D'Tar von den Darturka hielten, was immer geschehen war, war nicht mehr

umzukehren. Die D'Tar waren zum Aussterben verurteilt. Das stand fest, wenngleich sich die D'Tar

vielleicht auf abgelegenen Welten im Hinterland der Front noch einige Jahrtausende zu halten

vermochten.
    Die Darturka waren kräftiger und robuster als die D'Tar, allerdings weniger einfallsreich. Sie

waren schlichte Wesen, die eine harte Hand und klare Befehle benötigten. Perfekte Soldaten, über

deren Schicksal sich Sinnafoch keine Gedanken zu machen brauchte. D'Tar besaßen seiner Ansicht

nach eine Art von Vamu, wenngleich ein flüchtiges, das mit dem Tod ihres Körpers erlosch. Die

Darturka besaßen überhaupt kein Vamu. Der Tod eines

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