Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt
längst hinter dir gelassen.« Sinnafoch zeigte auf die
»Geschwungene Linie«. »Du und L'hete, ihr könntet uns begleiten. Ihr könntet zu fernen Welten
reisen. Wunder erblicken, die noch kein D'Tar gesehen hat.«
F'har dachte nach, strich sich dabei mit einer Hand über den Nacken. »Ich habe immer von den
fernen Welten geträumt«, sagte er dann. »Aber ich glaube, es gibt Träume, die besser Träume
bleiben.«
»So ist es ...« Sinnafoch versuchte seine Enttäuschung zu verbergen. Bald würde er wieder
Frequenzfolger Sinnafoch sein, mächtig, gefürchtet - und einsam. Die beiden D'Tar wären ihm treue
Gefährten. Wie einst Deliachlan.
Sinnafoch räusperte sich. »Ich hatte diese Antwort erwartet. Aber ich wollte dir das Angebot
trotzdem machen. Hätten du und L'hete uns nicht geholfen, wir wären längst tot.« Sinnafoch nahm
die Schutzanzüge auf, hielt sie dem Erfinder hin. »Für euch. Ein Geschenk.«
»Anzüge wie der Kruupers?« F'har machte keinen Anstalten, das Geschenk an sich zu nehmen.
»Ähnlich. Diese sind für Sauerstoffatmer wie dich und mich gemacht. Ihr Material ist elastisch
und passt sich automatisch der Größe des Trägers an.«
»Wozu sollen sie nützen? Im Land D'Tarka gibt es Sauerstoff.«
»Hier ja«, antwortete Sinnafoch, »aber nicht dort.« Er zeigte in das dunstige Nichts. »Kruuper
hat mir von deinem anderen Traum erzählt. Mithilfe dieser Anzüge können du und L'hete eure Welt
umrunden - ganz gleich, welche Form sie haben mag.«
»Das wird nicht nötig sein. Ich habe dazugelernt. Mir genügt es, hier zu sein.« F'har nahm dem
verblüfften Vatrox die Anzüge aus der Hand. »Trotzdem danke ich dir. Die Anzüge kommen
gelegen.«
»Wozu?«
»Um in der Welt zu bestehen, in die ich und L'hete gehören.« Mit einer entschlossenen Bewegung
stand der Erfinder auf, wandte sich vom Nichts ab und deutete auf die endlos erscheinende Ebene
des Landes D'Tarka.
Dutzende Dampfwolken standen am Himmel wie Glieder von Ketten. »Zugmaschinen«, sagte F'har.
»Kritt'han und die Kreiswächter. Sie jagen uns, weil wir alles zerstört haben, woran sie glauben.
Sie wollen uns töten, damit ihre Welt wieder die alte ist. Ihnen wäre es am liebsten, wir würden
nicht existieren. Aber diesen Gefallen werde ich Kritt'han nicht tun.«
Er legte eine Hand auf die Anzüge. »Mit diesen sind wir unverwundbar. Ich habe es bei Kruuper
gesehen. Kritt'han und die Kreiswahrer, alle D'Tar werden uns anhören müssen. Ich werde nicht
mehr länger zulassen, dass mein Volk die Augen vor der Wahrheit verschließt. Das ist die Aufgabe,
die auf uns wartet.«
Der Erfinder stand auf und verbeugte sich vor Sinnafoch. »Ich danke euch. Ihr habt uns die
Welt eröffnet. Ich werde euch nie vergessen.«
F'har ging zu der fahrbereit wartenden »Geschwungenen Linie« und gab einen der Anzüge L'hete.
Es brauchte einige Überredung, aber schließlich legte der Assistent den Anzug an. F'har tat es
ihm gleich, schwang sich auf den Führerbock und die Zugmaschine fuhr ruckelnd an.
Sinnafoch sah der »Geschwungenen Linie« nach, bis sie nur noch ein kleiner schwarzer Punkt im
Grün des Landes D'Tarka war.
Dann ging er zur Station, zum Transferkamin.
Seine Aufgabe erwartete ihn.
12.
Noch sieben Stunden bis zum Start.
Sinnafoch überwachte von der Zentrale der werftneuen LETTOKER aus die letzten
Vorbereitungen.
Der Vatrox ging unentwegt auf und ab. Es war ihm unmöglich, an einem Ort zu verharren,
geschweige denn zu sitzen. Es war sein erstes Kommando über eine Flottille. Und für ihn, Frequenzfolger Sinnafoch, den Befehlshaber, bei dem alle Fäden zusammenliefen, gab es
unzählige Dinge zu erledigen.
Sicher, seine Besatzungen dienten der Sache der Frequenz-Monarchie mit ganzer Hingabe, aber
sie waren nur gewöhnliche Sterbliche. Unweigerlich unterliefen ihnen Fehler.
Es brauchte Sinnafochs waches Auge, um sie aufzuspüren und zu richten, um sicherzustellen,
dass Millionen Rädchen zuverlässig ineinandergriffen. Nur dann würde die Befreiungsmission der
Flottille aus zweihundertvierzehn Schlachtlichtern gelingen. Sie würden eine Knotenwelt der
Xerxen angreifen.
Die Verantwortung lastete schwer auf Frequenzfolger Sinnafoch, der sich danach verzehrte,
seinen Teil zur gerechten Sache der Frequenz-Monarchie beizutragen.
Doch das Schicksal meinte es gut mit ihm: Sinnafoch musste die Verantwortung nicht allein
tragen. Ein Freund half ihm. Ein
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