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Perry Rhodan - 2559 - Splitter des Boesen

Perry Rhodan - 2559 - Splitter des Boesen

Titel: Perry Rhodan - 2559 - Splitter des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Saal. Ab und zu gewann sie an Körperlichkeit, stieß

gegen ein zerstörtes Exponat, kämpfte mit dem Gleichgewicht - und ging schwankend weiter.
    »Komm, Korte!«, befahl Saedelaere. »Wir müssen sehen, wo sie hinwill!«
    Er folgte der Enthonin. Hinter sich hörte er den heftig schnaufenden Jaranoc.
    Mehrmals sprach der Maskenträger die Frau an. Sie reagierte nicht.
    »Sie nähert sich dem anderen Portal!«, rief der Terraner.
    »Ich sehe es«, murmelte Korte Hanner, der zu ihm aufgeschlossen hatte.
    Die Proto-Enthonin wankte weiter, ihr Ziel schien die Wand direkt neben dem bogenförmigen Tor

zu sein.
    »Warte!«, rief Saedelaere.
    Aber die Frau reagierte nicht. Sie erreichte die Wand und tauchte in sie ein, als ob sie nur

eine Holoprojektion wäre.
    Zur Sicherheit trat der Maskenträger an die Wand und klopfte an mehreren Stellen gegen das

ultramarinblaue Material. Wie er nicht anders erwartet hatte, erwies es sich als fest und

undurchdringlich.
    »Was machen wir nun?«, fragte Korte Hanner.
    Saedelaere wandte sich um. Nachdenklich blickte er seinen Begleiter an. »Aus einem Bericht

über eine andere Immaterielle Stadt weiß ich, dass die Zeitzentrale nur über einen Umweg

erreichbar war. Man musste verschiedene Exponate miteinander kombinieren und erhielt so einen

geheimen Eingang.«
    Der Jaranoc blickte einen Moment betreten auf das Trümmerstück eines undefinierbaren weinroten

Gegenstandes. Dann hob er die rechte Pranke. »Vielleicht durch diese Tür?«
    Saedelaere legte den Kopf schief.
    Er war nie ein guter Beobachter menschlicher oder nichtmenschlicher Gesichts- oder

Körpersprachen gewesen. Er verließ sich in Situationen der Unsicherheit meist auf sein Gefühl,

das ihn aber oft fehlleitete.
    Sein Instinkt für kosmische Zusammenhänge schien weit ausgeprägter als seine Fähigkeiten, mit

anderen Lebewesen zu interagieren.
    Nun sagte ihm sein Instinkt, dass er Korte Hanner auf seiner Seite benötigte, während die

Logik ihn darauf hinwies, dass der Jaranoc nicht nur mehr wusste, als er zugab, sondern dass er

Saedelaere geradewegs an diesen Ort geführt hatte. Als wolle er, dass der Terraner durch dieses

Tor ging.
    »Wie kommst du darauf, dass wir durch dieses Tor gehen müssen?«
    »Ich ... ich weiß es nicht. Es ist nur eine ... Idee.«
    »Eine Idee?«
    »Vielleicht auch eine Ahnung«, sagte Korte Hanner. Unvermittelt wirkte er verwirrt. »Weshalb

... weshalb vertraust du mir nicht, Alaska? Mein Leben gehört dir. Du verfügst über mich.«
    »Dann verfüge ich, dass du mir endlich die Wahrheit sagst!«
    Die Chamäleonaugen des Jaranoc irrten umher. »Mein Leben gehört dir«, murmelte er.
    Wortlos ging Saedelaere an ihm vorbei und trat vor das Portal.
    Auch ohne den Hinweis seines Begleiters hätte er es früher oder später in Augenschein nehmen

müssen. Von daher machte es keinen Unterschied, ob ihn Korte Hanner nun in eine Falle locken

wollte oder nicht. Es gab keinen anderen Weg in die Zeitzentrale.
    Im Gegensatz zu der Perlweiß-Stadt erschienen weder Schriften noch fremde Einflüsterungen mit

Hinweisen auf den Weg, den man beschreiten musste.
    Saedelaere legte zögernd die Hand auf die Türoberfläche ...
    ... und sprang erschrocken zurück, als beide Flügel nach innen aufschwangen.
    Finsternis waberte aus dem anderen Raum, breitete sich im hell gleißenden Museum wie ein

gieriger Tuschefleck aus.
    Augenblicklich sank die Temperatur um mehrere Grad.
    Saedelaere fühlte, wie etwas unbeschreiblich Dunkles und Bösartiges mit unendlich vielen

Händchen nach ihm fasste, als wolle es jede einzelne Zelle des Maskenträgers ergreifen. Das

Cappinfragment reagierte mit heftigem Juckreiz und leuchtend hellen Entladungen.
     

7.
     
    Der Maskenträger widerstand dem fast übermächtigen Fluchtreflex.
    Das Gefühl des Grauens wurde stärker. Unwillkürlich assoziierte Saedelaere die sich kalt

ausbreitende Finsternis mit einem Krebsgeschwür, das sich Zelle für Zelle vornahm und ihr Tod und

Verdammnis brachte.
    Neben sich vernahm er ein entsetztes Stöhnen. Der Jaranoc wurde von der Finsternis bis zu den

Hüften eingehüllt. In seinem Gesicht spiegelten sich Angst und Entsetzen.
    »Geh ... zurück!«, brachte der Terraner mühsam heraus.
    Plötzliche Übelkeit zog seinen Magen krampfhaft zusammen.
    »Geh zurück!«, wiederholte er.
    »Ich bleibe ... bei dir!«, gab der Jaranoc angestrengt zurück. »Mein Ehrenkodex lässt nicht

zu, dass ...« Der Rest des

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