Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan - 2559 - Splitter des Boesen

Perry Rhodan - 2559 - Splitter des Boesen

Titel: Perry Rhodan - 2559 - Splitter des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
Vom Netzwerk:
glasigen schwarzen Augen auf seinen Schoß. »Mein Name

ist Alaska«, sagte er. »Ich bin auf der Suche nach Samburi Yura.«
    Ein schwaches Lächeln glitt über das Gesicht der Enthonin, als sie den Namen der

Kosmokratenbeauftragten hörte.
    »Samburi ...«, hauchte sie. Ihre linke Hand zuckte. »Ich will dein Gesicht sehen,

Fremder.«
    Der Terraner ergriff ihre zitternden Finger. »Das ist jetzt nicht wichtig. Berichte mir bitte,

was geschehen ist.«
    Die Enthonin schloss die unstet zuckenden Augenlider. Alaska Saedelaere befürchtete für einen

kurzen Augenblick, dass sie ihm unter den Händen wegsterben würde.
    Dann öffnete die Frau ihren Mund und erzählte.
    *
    Wir waren das Tagvolk.
    Wir lebten in unseren Häusern und gingen unseren Beschäftigungen nach. Die Morgenschwester

besuchte uns, wann immer sie von großer Traurigkeit beseelt war.
    Sie sei sehr einsam und müsse uns sehen, damit das Feuer des Lebens wieder in ihr aufgehe. Nur

sehen, das genüge ihr bereits.
    Die Morgenschwester war wie eine von uns. Sie ging mit uns auf die Jagd, sie half mit beim

Ausnehmen der erlegten Tiere, sie erzählte uns Geschichten, wenn wir die Mahlzeiten zubereiteten,

und sie saß mit uns am Feuer.
    Samburi schien sehr glücklich zu sein, wenn sie bei uns war. Aber die Alten und Weisen des

Tagvolks sahen in ihre Gefühle und fragten sie, woher all die Dunkelheit käme, die in ihr stecke.

Schließlich sei sie die Morgenschwester.
    Da wurde ihr Gesicht hart wie ein Stück Fels.
    Eine große, schlafende Macht stünde kurz vor dem Erwachen. Bevor dies geschähe, müsse sie ein

Instrument, eine Waffe gegen dieses Wesen in ihren Besitz bringen.
    An diesem Tag verstanden wir kein Wort von dem, was Samburi Yura uns sagte.
    Ja, du hast richtig gehört, Fremder. Ich spreche von diesem Tag. Denn meine Schwester und ich

sprangen auf, als wir hörten, dass Samburi Yura wegen einer schwierigen Aufgabe Dunkelheit in

sich trug.
    »Wir können dir helfen!«, sagte ich.
    »Wir sind stark und schnell«, fügte meine Schwester hinzu. »Niemand soll eine Aufgabe allein

lösen, wenn die Familie in der Nähe ist!«
    In das Gesicht der Morgenschwester stahl sich ein Sonnenstrahl. Sie sah uns lange Zeit an,

dann fragte sie uns: »Ihr wollt mir wirklich helfen? Selbst wenn es bedeuten würde, diese Welt

des Tages zu verlassen?«
    Ohne zu überlegen, antworteten wir: »Ja, das wollen wir.«
    Denn wie könnten wir je wieder glücklich sein, wenn wir wüssten, dass die Morgenschwester

allein auf die Jagd gehen muss?
    Wir blickten in die Gesichter der anderen Brüder und Schwestern und lasen Erschrecken in

ihnen.
    Wann immer ich an das Tagvolk denke, sehe ich diese Blicke. Die anderen verstanden nicht,

begriffen nicht.
    Zusammen mit Samburi Yura verließen wir unser Dorf.
    So endete unser erster Tag.
    *
    Wir lernten die Welt außerhalb unserer Welt kennen. Samburi Yura nahm ein kleines Haus und

flog uns mit ihm zu den Sternen.
    Sie erklärte uns, dass sie auf der Suche nach dem BOTNETZ zuerst einen seiner Schöpfer finden

müsse.
    Während der Reise lernten wir die Dinge kennen, von denen wir früher nichts wissen mussten.

Begriffe wie »Schreine der Ewigkeit« - wobei es für uns einfacher war, die Bedeutung des Wortes

»Schrein« zu verstehen, als den Gedanken, der hinter dem Wort »Ewigkeit« steckte.
    Auf einem einsamen Felsen in der Nacht stand eine prachtvolle Stadt. In sie habe sich der

Konstrukteur zurückgezogen. Denn die Stadt sei ähnlich wie die Welt des Tagvolkes: Zeit verlöre

ihre Bedeutung und ihr Gewicht auf den Schultern der Wesen.
    Dann kleidete uns Samburi in kostbare Kleidung, und wir verließen das fliegende Haus.
    Noch bevor wir die blaue Stadt erreichten, wurde Samburis Gesicht hinter der Blase wieder zu

Fels.
    »Etwas stimmt hier nicht«, sagte sie voller Dunkelheit.
    Nun sahen meine Schwester und ich, was Samburi so betrübte: Die äußeren Häuser waren grau und

leblos. Finsternis machte sich in den inneren Gesichtern der Wesen breit, die in den Gassen

hausten wie Tiere.
    Wir reisten zum Mittelpunkt der großen Siedlung.
    Samburi Yura fragte nach dem Mann, den sie suchte. Aber die Wesen wussten nicht, wen sie

meinte.
    Da erklärte sie ihnen, dass der Mann einer derjenigen sei, die das BOTNETZ konstruiert hätten.

Zum Dank hatten ihm seine Auftraggeber die Unsterblichkeit geschenkt - wenn auch in besonderer

Form: Sie verschafften ihm Zutritt zur Immaterielle Stadt

Weitere Kostenlose Bücher