Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan - 2561 - Insel der goldenen Funken

Perry Rhodan - 2561 - Insel der goldenen Funken

Titel: Perry Rhodan - 2561 - Insel der goldenen Funken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
Vom Netzwerk:
Telepath etwa nie die Gedanken anderer Menschen? Oder gab

es Ausnahmen, etwa, wenn man vermutete, es sei Gefahr im Verzug? Oder wenn der Betroffene die

Erlaubnis gab? Für Porfino gab es kaum etwas Vertraulicheres, als an der Gedankenwelt eines

anderen Menschen so intim teilnehmen zu dürfen.
    Und er wusste, wovon er sprach, denn Porfino war selbst Telepath. Zumindest kam seine Begabung

dem nahe, was er unter Telepathie verstand: Er konnte fremde Gedanken empfangen. Bisher hatte er

es allerdings nicht geschafft, eigene Gedanken verständlich an andere zu senden. Allerdings

kannte er seine Gabe auch erst seit Kurzem: Als VATROX-VAMU Aveda erreicht und mit seinen

Mentalimpulsen überzogen hatte, war eine Art Rückkopplung entstanden und hatte sein

telepathisches Talent enthüllt.
    Zuerst war es furchtbar gewesen: Alles, was Porfino von anderen Menschen empfing, war düster,

trüb, verhüllt. Er begriff irgendwann, dass dies auf VATROX-VAMU zurückzuführen war, der sie mit

seiner mentalen Macht umhüllte und ihr Bewusstsein teilweise abschaltete. Sie aßen, tranken und

schliefen, aber sie gingen keiner Arbeit mehr nach. Und sie machten sich über nichts mehr

Gedanken, entwickelten keinerlei über die Deckung der Grundbedürfnisse hinausgehende

Eigeninitiative.
    Zumindest funktionierten die positronischen Systeme. Der Rechner CREST auf dem gleichnamigen

Mond arbeitete im Overlay-Modus. Um das Vielfache an Robotern steuern und koordinieren zu können,

delegierte CREST Programmteile an untergeordnete stationäre und mobile Maschinen auf den

Planeten.
    VATROX-VAMU unternahm vorerst nichts dagegen.
    »Wir beginnen mit ein paar Tests«, eröffnete Ishibashi das Training. »Ich muss wissen, welche

mentalen Potenziale in euch schlummern und wie wir diese optimal nutzen können. Auch in früheren

Zeiten hat es keine andere Möglichkeit dazu gegeben. Unter Anleitung von Crest entdeckten viele

Mutanten ihr Potenzial und lernten, es auszuschöpfen. Ich will versuchen, euch auf die gleiche

Weise zu helfen wie der alte Arkonide uns.«
    Dass die Stardust-Menschen es allein nicht schaffen würden, hatte das Versagen des spontanen

Parablocks gezeigt. Die unkontrollierte geballte Kraft hatte VATROX-VAMU nicht gefährlich werden

können. Im Gegenteil, das Geisteswesen hatte brutal zurückgeschlagen.
    Die Zahl der Toten betrug aktuell 45, aber noch immer schwebten einige in einem kritischen

Zustand.
    »Ich fange vorne links an«, fuhr der Mutant fort. »Keine Störungen, bitte. Mischt euch nicht

ein. Es kommt jeder dran.«
    Eine kleine Hand berührte Porfinos Seite. Er wandte sich um und blickte in das Gesicht eines

Mausbibers, der ihm schelmisch zublinzelte.
    »Ooch ... «
    »Alles in Butter, Porfino. Wir haben sie verteilt.« Er meinte die rund 300 Männer und Frauen,

einschließlich der Jugendlichen und ein paar Kindern, die sie im Einzugsgebiet der Gleiter

aufgesammelt und zum Lager gebracht hatten. »Die Fahrzeuge sind schon wieder in der Luft und

fliegen Patrouille entlang der Küste.«
    Talanis hatte über 8000 Kilometer Küste. Stündlich kamen neue Flüchtlinge an, die für jede

Orientierungshilfe dankbar waren. Aber es gab ja noch den Funkverkehr mit Dauerpeilsignalen und

Daueransage. Ohne das hätten sie es nicht geschafft. Ob sie alle erreichten, blieb eine offene

Frage - mitunter kam es zu sonderbaren Störungen. Fast wirkte es so, als befänden sich Abschnitte

der Insel gar nicht richtig an Ort und Stelle.
    Ooch quetschte sich zwischen Porfino und Parfina, zog die Mundwinkel bis zu den Ohren und ließ

seinen hochglanzpolierten Nagezahn blitzen.
    »Bitte entspannt euch jetzt«, sagte Ishibashi. »Ich möchte beginnen.«
    Es dauerte eine Weile, bis Porfino an die Reihe kam. Er war schon halbwegs eingeschlafen, als

er ein leises Zupfen in seinen Gedanken spürte. Er ließ sich noch mehr gehen als bisher, dachte

an nichts und registrierte wie von Weitem das Vorhandensein fremder Gedanken. Ganz leicht nur

waren sie da, kaum in Inhalten zu verstehen, ein Zupfen und Tasten eben. Irgendwann wurden sie

schwächer und verschwanden.
    Porfino wartete eine Weile, ehe er vorsichtig die Augen öffnete. Alle Mitglieder der Gruppe

verharrten in innerer Versunkenheit. Ishibashi saß mit untergeschlagenen Beinen da, den Körper

leicht nach vorn gebeugt, den Kopf gesenkt, die Handflächen gegen die Stirn gelegt. Er wirkte wie

das Original, dem der Teigige

Weitere Kostenlose Bücher