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Perry Rhodan - 2563 - Im Zentrum des Feuerauges

Perry Rhodan - 2563 - Im Zentrum des Feuerauges

Titel: Perry Rhodan - 2563 - Im Zentrum des Feuerauges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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entkommen, niemals.
    Sichu wandte sich ab. »Wenn ich hier nicht mehr gebraucht werde, möchte ich mich in meine

Unterkunft zurückziehen, um in Ruhe meine Berechnungen durchzuführen«, sagte sie gepresst. »Ich

habe hier zu viel Ablenkung, um mich ausreichend konzentrieren zu können.«
    »Selbstverständlich«, sagte Undarach emotionslos. »Du hast genug getan, Sichu Dorksteiger, und

vor allem eine Ruhepause verdient. Deine Berechnungen können deshalb warten. Die gesamte

Frequenz-
    Monarchie ist dir zu großem Dank verpflichtet, und wir werden dir zum gegebenen Zeitpunkt

unsere angemessene Referenz erweisen.«
    »Das werden wir!«, wurden mehrere Stimmen laut. »Du wirst als die größte Wissenschaftlerin

aller Zeiten gefeiert werden, sei dessen versichert! Dein Name wird in die Geschichtsarchive

eingehen. Heute wurde der Begriff >Dorksteiger-Effekt< geprägt!«
    Sie hätte froh und glücklich sein sollen. Endlich hatte sie ihr Ziel erreicht! Der ehrgeizige

Einsatz, die Beharrlichkeit, die Entbehrungen hatten sich gelohnt.
    Doch stattdessen schluckte sie nur mühsam ihre Tränen hinunter. Sie verließ die Zentrale hoch

aufgerichtet, doch innerlich gebeugt wie eine gebrochene alte Frau.
     

11.
    Zwei Versprechen
     
    Die nächste Nachtschicht stand in ein paar Stunden bevor. Sichu wusste, dass sie endlich

ausschlafen konnte. So schnell wurde sie nicht mehr gebraucht, ihr Projekt war abgeschlossen, und

es gab nichts mehr zu tun.
    Die Vatrox waren vollauf damit beschäftigt, in den Kugelsternhaufen einzufallen. Das hatte

oberste Priorität.
    Doch sie wusste, dass sie trotz ihrer Müdigkeit nicht würde einschlafen können. Sie verpasste

sich eine Dosis Frohwohl, wie sie die kleinen bunten Muntermacher nannte, die sie sich

selbst drehte, um wenigstens ein paar Stunden hochkonzentriert durchstehen zu können, und ging

noch einmal alle Berechnungen Schritt für Schritt durch.
    Sichu ließ sich durch nichts ablenken und sah kein einziges Mal auf. Ihr Blick galt nur den

endlos scheinenden Zahlenkolonnen, Messergebnissen und Formeln, die in mehr oder minder

geordneten Mustern über den Schirm wanderten. Auf je einem links und rechts aktivierten Holo

sammelte sie ihre Notizen und Nebenberechnungen, um auf einem dritten Schirm Satz für Satz neu zu

erstellen.
    Kurz vor Mitternacht war sie fertig.
    Umgehend machte sie sich auf den Weg zu Fyrts Quartier.
    *
    »Komm herein!«
    Sichu betätigte den Öffner, und die Tür glitt sanft zur Seite. Fyrt stand auf der anderen

Seite, in einen fließenden Hausanzug gekleidet, der in der Leibesmitte von einem leichten Gürtel

gehalten wurde und vorn die muskulöse, glatte Brust frei ließ. Er war barfuß und seine Haare

unordentlich. Doch seine Augen funkelten hellwach.
    »Ich hätte mich anmelden sollen«, entschuldigte sie sich verlegen.
    Er lächelte mit ironisch hochgezogenem Mundwinkel. »Ich habe dich erwartet.«
    Mit einladender Geste wies er nach innen, einer der breiten Armreife blitzte kurz im

indirekten, weichen Licht auf. »Komm herein, es ist niemand sonst da, und ich habe sogar

aufgeräumt.«
    Zögernd trat sie ein. Fyrts Unterkunft unterschied sich sehr von ihrer. Obwohl sie nichts

Persönliches sah, wie etwa einen Holobildrahmen oder sonst ein Erinnerungsstück, wirkte sie durch

die zusätzlichen bunten Kissen und den Teppich, überhaupt die Art des Arrangements der

Einrichtung sehr viel wohnlicher. Auf die Idee, die Möbelstücke umzustellen, war Sichu überhaupt

nicht gekommen; sie hatte die Unterkunft einfach so genommen, wie sie sie vorgefunden hatte. Und

kaum etwas hinzugefügt.
    Habe ich vergessen zu leben?, dachte sie, für einen Moment erschüttert, weil es eine

rhetorische Frage war.
    Ausgerechnet Fyrt, der Grüblerische, der Düstere, hatte ihr da etwas voraus! Für ihn gab es

mehr als Arbeit und Freizeitausgleich. Auch Zurückgezogenheit.
    Fyrt zog einen Schrank auf, sie hörte etwas klappern und gluckern, dann reichte er ihr ein mit

einer violetten Flüssigkeit gefülltes Glas. Überrascht nahm sie es entgegen und stieß mit ihm an;

wenn sie auch nicht wusste, worauf.
    »Nur ein wenig Medizin, du scheinst sie zu brauchen«, meinte er. »Du siehst sehr müde aus.

Wann hast du zuletzt ein paar Stunden durchgeschlafen?«
    »Ich kann mich nicht erinnern«, gestand sie. Die Flüssigkeit rann ihr kühl die Kehle hinunter

und breitete sich wohlig in ihrem Magen aus. Augenblicklich fühlte sie sich

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