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Perry Rhodan - 2564 - Die verlorene Stimme

Perry Rhodan - 2564 - Die verlorene Stimme

Titel: Perry Rhodan - 2564 - Die verlorene Stimme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Rhodan, überlegte kurz, beließ es dann aber bei

diesem Statement.
    »Du hast gesagt«, fuhr er fort, »dass durch die Tryonische Allianz unmittelbare Gefahr droht.

Wie lange können sich eure Schiffe gegen den Angreifer noch zur Wehr setzen und wie hoch ist das

Risiko, dass sie tatsächlich Verstärkung anfordern?«
    »Hoch«, kam es laut blubbernd vom Ja'woor. »Sehr hoch! Sie greifen an, mit allem, was sie

haben. Wir wollen nicht untergehen!«
    Rhodan schenkte sich ein leises Seufzen.
    Die Unterhaltung mit dem Ja'woor gestaltete sich äußerst mühsam. Selbst das Konzept gab mit

einer unsicheren Bewegung zu verstehen, dass es den Fremden nicht vollständig durchschaute.
    Entweder war die Denkweise des Ja'woor völlig andersartig, oder das Fladenwesen gab

absichtlich falsche oder zumindest verwirrende Antworten.
    Er will uns genauso hinhalten wie wir ihn, erkannte Rhodan plötzlich. Aber nicht, um

etwas zu erfahren, sondern einzig und allein um Zeit zu gewinnen!
    »Wie kommt es, dass ...«, begann Rhodan.
    Er verstummte augenblicklich, als sich hinter dem Ja'woor im Boden eine kreisrunde Öffnung

auftat. Ein dunkler Gang kam zum Vorschein.
    Daraus tauchten fünf Lebewesen auf, die eindeutig keine Ja'woor waren.
    Und sie waren bewaffnet.
    *
    Aus dem Augenwinkel sah Perry Rhodan die Raumlandesoldaten in Abwehrhaltung gehen - die Füße

leicht versetzt, Gewicht auf dem hinteren Bein, die Hände in der Nähe der Waffenholster.
    »Wir verhalten uns passiv!«, befahl Wolf Lee an Rhodans Stelle.
    Rhodan schluckte mühsam.
    Die fünf Kreaturen nahmen neben dem Ja'woor Aufstellung. Sie gehörten zwei verschiedenen

Spezies an.
    Drei der Ankömmlinge erinnerten Rhodan sofort an ihren speziellen Gefährten Clun'stal: Über

zwei Meter groß, hager, die sichtbaren freien Stellen ihrer Körper wiesen eine kristallene

Konsistenz auf. Das helle Weiß bot einen beeindruckenden Kontrast zu den tiefschwarzen

Kampfanzügen.
    Ihre nur etwas mehr als faustgroßen Kugelköpfe trugen sie direkt der Wasserstoffatmosphäre

ausgesetzt. Sie wirkten wie weiße Kristallkugeln, deren Oberfläche aus fingernagelgroßen Facetten

zusammengesetzt war. Entweder atmeten sie das Wasserstoff-Methan-Ammoniak-Gemisch oder sie

atmeten überhaupt nicht.
    Erst mit Verzögerung kam Rhodan auf die dritte Möglichkeit: Oder sie atmen durch ein

anderes Körperteil als den Kopf.
    Flankiert wurden die drei Kristallwesen durch zwei ungleich kleinere, vielleicht eineinhalb

Meter große, aber ungemein wuchtige Humanoide. Mit ihren blau- und quecksilberfarbenen Anzügen

schienen sie auf den ersten Eindruck wie Roboter.
    Auf den zweiten Blick erkannte Rhodan aber die für organisches Leben charakteristischen

Mikrobewegungen, die durch das Atmen oder Gewichtsverlagerungen entstanden.
    Die Körper unter den Schutzanzügen mochten von gedrungener und kompakter Statur sein. Kurze

stämmige Beine und kräftige Arme zeichneten sich ab.
    Die Kugelhelme ihrer Anzüge durchmaßen etwa vierzig Zentimeter - und glichen perfekt

verspiegelten Quecksilberblasen. Rhodan erkannte darin weder Köpfe noch Gesichter - nur ein wie

von einem Zerrspiegel verkrümmtes Abbild von sich selbst, dem Konzept und den Young Boys, die

hinter ihnen standen.
    Eine etwa kopfgroße Partikelwolke stieg aus dem Loch. Glitzernd und funkelnd erhob sie sich

über die Köpfe der Fremden. Die äußersten Teilchen drehten sich um die Längsachse, wurden stetig

schneller, verwirbelten.
    Das Gebilde erinnerte Rhodan an die Miniaturausgabe eines Staubteufels von etwa sechzig

Zentimetern Höhe und zwanzig Zentimetern Durchmesser.
    Rhodan hatte einen Moment lang geglaubt, in den Partikeln winzige Maschinen zu erkennen, aber

er machte sich nicht die Mühe, die durch den SERUN automatisch aufgezeichneten Bilder zu

konsultieren.
    Langsam hob Rhodan die Arme, präsentierte den Fremden seine leeren Handflächen. »Wir kommen in

Frieden«, sagte er ruhig. Er wartete ab, bis der Translator seine Worte übersetzt hatte, dann

blickte er den Ja'woor an. »Du kannst deine Kameraden bestimmt von unserer Freundlichkeit

überzeugen.«
    Die beiden gedrungenen Humanoiden knurrten irgendetwas Unverständliches. Sie richteten ihre

armlangen Strahlwaffen direkt auf Rhodan.
    Der Terraner warf dem Konzept einen raschen Seitenblick zu. Dann öffnete er die

Mentalabschirmung, damit Fellmer Lloyd seine Gedanken lesen konnte.
    Wie sind sie uns gesinnt?, dachte

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