Perry Rhodan - 2565 - Vastrears Odyssee
verteidigenden
Schlachtlichter. Sie scherten sich nicht um eigene Verluste. Sie opferten mehr als hundert
Einheiten, um ein einziges DF-Schlachtschiff zu überwinden. Sie hatten nur dieses eine Ziel vor
Augen: den Abwehrriegel der Verteidiger zu durchbrechen und die Planetenoberfläche unter Beschuss
zu nehmen.
Widerlich. Die Gaids stellten sich gegen alles, was Vastrear heilig war. Ohne Skrupel
vernichteten und mordeten sie, ohne Rücksicht auf Klone ihrer eigenen Art zu nehmen, die in
diesen Tagen auf der Hibernationswelt produziert wurden. Sie verstanden nichts, gar nichts
...
Die Lichter gingen aus, der Boden unter Vastrears Füßen bebte. Die akustischen Alarme endeten.
Roter und blauer Schimmer, der aus dem Inneren der Transferkamine drang, zeichneten gespenstische
Bilder an die Wände des Polyport-Hofs.
»Augen zu!«, hörte er Bhustrins Stimme über Funk.
Vastrear gehorchte, auch wenn ihm der rüde Ton der Kriegsordonnanz keinesfalls schmeckte. Er
blickte zu Boden, blieb ruhig, zählte die Pulse. Eine Helligkeit, so grell, dass sie trotz
geschlossener Augen weiße Punkte auf der Netzhaut hinterließ, erfüllte das Innere der Station.
Seine beiden Helfer hatten eine Blendgranate gezündet und, wie er am angewiderten Geheul der
robotischen Überwachungseinheiten im Raum erkannte, darüber hinaus sinnesverwirrende
Metallpartikelwolken ausgestreut.
Er öffnete die Augen. Einige Vatrox fluchten lauthals und drehten sich orientierungslos im
Kreis, während die momentan erblindeten Darturka gegeneinander rempelten und das Chaos noch
weiter vergrößerten.
Vastrear eilte aufs Steuerterminal zu. Besah die vorgenommenen Schaltungen, synchronisierte
seinen Controller mit den Apparaten und ließ für ein Zeitfenster von 15 Pulsen ein neues
zusätzliches Ziel einspeisen. 15, nicht 20. Jeder Puls erhöhte das Risiko, dass seine
Manipulation entdeckt werden würde. Die beiden Ordonnanzen würden sich beeilen müssen, wollten
sie ihm rechtzeitig folgen.
Er rannte in Richtung »seines« Transferkamins und ordnete sich in die Reihe der Wartenden ein,
die allmählich zu sich kamen. Nahe eines Ausgangs rotteten sich mehrere Darturka zusammen. Sie
gingen mit Fäusten aufeinander los; eines der Wesen hielt weitere Blendgranaten in der Hand.
Das Werk Satwas und ihres Symbionten. Das symbiotische Paar hatte einen der Krieger animiert,
die Verantwortung für die eben entstandene Unruhe zu übernehmen.
Der Darturka stürzte. Bevor er den Boden berührte, war er tot. Andere Klonsoldaten schlugen
auf den Leichnam ein. Voll Zorn und voll Verwirrung, die sich erst legte, als Kommandos eines
Vatrox über den Verladeplatz gellten.
Über die Lautsprecher erklang eine ruhige Stimme. Irgendjemand tat sein Bestes, um die
Reisenden im PolyportHof zu beruhigen. Er log und erklärte die Zustände mit einem »Zufallstreffer
der Gaid-Rebellen«, die eines der Hauptenergie-Aggregate des Polyport-Hofs getroffen und für
Verwirrung unter den anwesenden Klon-Soldaten gesorgt hätten.
Lügen. Schutzbehauptungen. Realitätsverweigerung. Die Vatrox übertünchten ihre Ratlosigkeit
und taten so, als stünde alles zum Besten der Frequenz Monarchie .
Vastrear fühlte sich angewidert. Waren die anderen so sehr in ihrer Überheblichkeit verhangen,
dass sie sich die Realität zurechtbogen, wie sie sie benötigten? Gab es keine Fehler im System,
weil es keine geben durfte?
Irrsinn. Der Anfang vom Ende.
Wieder bebte der Boden, einmal, zweimal. Es gelang ihm kaum, auf den Beinen zu bleiben. Er
meinte zu fühlen, dass die Einschläge näher kamen. Die Erfolge einzelner Gaid-Raumer mehrten
sich.
Mit jedem Schlachtlicht, das aus den Verteidigungsreihen geschossen wird,
sterben Vatrox und gehen große Mengen an Vamu verloren. Vamu, das VATROX- CUUR gehört!
Nur nicht daran denken. Nicht zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Er musste sich auf jenes
Zeitfenster konzentrieren, das er sich selbst geschaffen hatte. Die Manipulation konnte jeden
Augenblick entdeckt werden. Warum vergingen die Pulse bloß so langsam? Was, wenn ihn die
diensthabenden Okrivar genauer kontrollierten und Diskrepanzen zwischen den vorherbestimmten
Ladungen und seiner nachträglichen Beeinflussung entdeckten? Was, wenn sie seine Kennung in
Zweifel zogen?
Donner rollte durch die Halle, brach sich an den Wänden, erzeugte ein vielfältiges Echo. Ganz
in der Nähe mussten Explosionen stattgefunden haben.
Feuer
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