Perry Rhodan - 2565 - Vastrears Odyssee
Sieg und Niederlage ist sehr, sehr dünn. Ein einziger Fehler mag den
Ausschlag für die falsche Seite geben.«
»Herzlichen Dank dafür, dass du mich an deinen weisen Ansichten teilhaben lässt.« Sorgatairos
Darstellung löste sich in einer Glitzerwolke auf; dahinter kamen die Okrivar zum Vorschein, die
sich ängstlich gegen die Wand drückten.
»Du kennst Frequenzmittler Demeiro?«, fragte Satwa.
»Wir hatten bereits das Vergnügen«, meldete sich Bhustrin nicht ohne Häme zu Wort.
Immer wieder ließ er durchklingen, wie gut er mit Vastrear stand und was sie alles gemeinsam
erlebt hatten.
»Sehr schön.« Satwa gab sich ungerührt. »Das macht die Angelegenheit etwas leichter.«
»Daran zweifle ich«, murmelte Vastrear, ohne sich in seiner Konzentration stören zu lassen.
»Demeiro gilt als schwierig.«
Er schwieg nun, und nach wenigen Pulsen stand die Verbindung zum Handelsstern
JERGALL. Sie traten in den Transferkamin.
Ein neues Ziel, ein neues Glück.
*
Wie immer es Sorgatairo geschafft hatte, die Informationen weiterzureichen; als sie im
Handelsstern JERGALL ankamen, erwartete sie Frequenzmittler Demeiro bereits.
Er schwenkte das lange Pigasoshaar weit hin und her, zum Zeichen dafür, dass er stolz darauf
war, als einer der ersten Vatrox wiedererweckt worden zu sein.
Satwa fühlte sich beobachtet. Demeiro zeigte ein wie auch immer geartetes Interesse an ihr und
Bhustrin - und stellte dies auch noch unverhohlen zur Schau.
»Willkommen auf JERGALL, Vastrear«, sagte er, ohne seine Blicke von Satwa abzuwenden. »Wir
haben uns lange nicht mehr gesehen.«
»Viel zu lange.«
»Wir haben gehört, dass ihr eine recht komplizierte Anreise hinter euch habt?«
»So ist es. Ich habe einiges zu berichten, und ich würde mich freuen ... «
»Das kann warten. Es gilt, dringendere Angelegenheiten zu erledigen.«
»Dringendere Angelegenheiten?! Wir haben Hathorjan verloren! Mehrere Hibernationswelten
wurden vernichtet, wenn nicht gar alle in dieser Sterneninsel!«
»Vielleicht ergibt sich später die Gelegenheit, darüber zu sprechen. In aller Ruhe.«
Satwa sah sich alarmiert um. Vier Darturka näherten sich mit maskenhaft starren Gesichtern; so
als wäre ihnen die Anweisung Demeiros unangenehm.
»Was hat das zu bedeuten?« Vastrear hatte alle Mühe, die Beherrschung zu wahren.
»Du wirst erwartet. Im Beisein deiner Begleiter.«
Der Frequenzmittler bemühte sich, ruhig zu bleiben. Satwa konnte seine Nervosität dennoch
spüren. Was war hier los? Sollten sie ohne viel Aufsehen »entsorgt« werden? Doch welchen Zusehern
galt dann dieses Schauspiel? Außer Darturka, einigen Okrivar und einem einzelnen Ghimelaun ließ
sich niemand blicken.
Die vier Krieger der Frequenz-Monarchie waren heran. Sie umschlossen sie wie eine Mauer,
ließen ihnen kaum Bewegungsfreiheit. Demeiros verschwand aus Satwas Gesichtsfeld, und als sich
die Darturka vorwärts bewegten, musste sie ihnen folgen, ob sie nun wollte oder nicht.
Vastrear setzte mehrmals zu einem geharnischten Protest an. Er schimpfte und fluchte, fluchte
und schimpfte. Bis er endlich einsah, mit wem er es zu tun hatte. Mit tumben Kreaturen, deren
einziges Lebensziel es war, der Frequenz-Monarchie bis in den Tod zu dienen.
Sie verließen den Verladeplatz und wurden in Richtung einen der vielen Gänge gedrängt, die von
hier abzweigten. Der bernsteinfarbene Boden machte einem grüngelblichen Belag Platz. Er wirkte
spröde und zeigte vielfältige Spuren der Alterung. Irgendwann waren wohl einmal
Ausbesserungsarbeiten vorgenommen worden.
Zeit verging. Bhustrin hatte Mühe, mit dem Tempo der Darturka mitzuhalten. Je weiter sie in
die Tiefen der Station vordrangen, desto düsterer präsentierte sich diese. Kaum ein Licht
brannte. An den Wänden zeigten sich Fäulnisspuren. Dieser Teil JERGALLS wirkte
heruntergewirtschaftet. So als hätten ihn unzählige Vao-Regimenter der Darturka im Laufe der Zeit
für Trainingszwecke genutzt.
Satwa beobachtete Vastrear. Der Frequenzfolger mühte sich immer wieder mit seinem Controller
ab, als wollte er Gewalt über die Steuerung des Handelssterns gewinnen. Doch er scheiterte, so
oft er es auch versuchte. Demeiro besaß sicherlich ein ähnliches Gerät, das für den hiesigen
Stationsrechner prioritätsgeschaltet war.
Der Weg machte einen Knick. Waren die Darturka darauf aus, sie zu verwirren, sie in diesem
Labyrinth ihrer Orientierung zu berauben?
Satwa stellte
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