Perry Rhodan - 2565 - Vastrears Odyssee
erstaunt fest, dass sie keinerlei Angst hatte. Gelassen sah sie dem Ende ihrer
Reise entgegen. Es wurde Zeit, dass sie irgendwohin gelangten! Sie waren mithilfe des
Polyport-Systems durch mehrere Galaxien spaziert, im wahrsten Sinne des Wortes, und hatten dabei
ein beunruhigendes Bild vom derzeitigen Zustand der Frequenz-Monarchie erhalten.
Vastrears Wunsch, sich einer höheren Instanz mitzuteilen und vor drohenden Gefahren zu warnen,
würde wohl nicht Wirklichkeit werden. Es gab gewiss andere, die diese Aufgabe übernehmen und die
Frequenz-Monarchie auf das Kommende vorbereiten würden. Die Frequenz-Monarchie hatte in ferner
wie naher Vergangenheit Rückschläge erlitten - und hatte es dennoch geschafft, den Zeitenlauf zu
überdauern. Um stärker als jemals zuvor zurückzukehren.
»Da hinein, Herr!«, sagte einer der Darturka mit respektvollem Unterton. Er gab ihnen den Weg
frei und deutete auf ein breites großes Tor. Es war beschädigt; mehrere kunstvolle Rahmenarbeiten
waren von ungelenker Hand übermalt worden. Es öffnete sich einen Spaltbreit. Gerade so weit, dass
sie sich hintereinander durchquetschen konnten.
Vastrear blickte Satwa an. Er fürchtete sich davor, den ersten Schritt zu tun. Er brauchte
jemanden, der ihm Mut zusprach.
Was für ein Jammerlappen!, sagte sie sich und wurde von S'Karbunc in ihrer Meinung
bestätigt.
Der Frequenzfolger war nicht mehr jener Mann, den sie verehrt und dem sie bedingungslos
gefolgt war. Vor ihr stand eine armselige Gestalt, die kaum mehr in der Lage war, ihre Situation
verstandesmäßig zu begreifen.
Bhustrin folgte dem angeborenen Beschützerinstinkt und drängte sich an seinem Herrn vorbei. Er
würde den Tod als unabänderliche Tatsache akzeptieren und im Bewusstsein sterben, Vastrear bis
zum letzten Augenblick seines Lebens gedient zu haben.
Und sie? Dachte sie ebenso?
Nein.
Vastrear folgte der Kriegsordonnanz. Seine Hand ruhte auf dem Griff des Vibratormessers. Sie
zitterte.
Der Raum war riesig und leer. Ein einzelner Spot konzentrierte sein Licht auf einen Fleck in
ungefährer Mitte der Halle. Die Einladung war unübersehbar.
Sie gingen auf das Licht zu. Jeder Schritt kostete Überwindung. Sie blieben stumm; es gab
nichts mehr zu sagen.
Der Lichtkegel war erreicht; Vastrear hieß sie zu warten. Er betrat den scharf umrissenen
Kreis, kniff die Augen zusammen und drehte sich um, auf der Suche nach ihrem ... Gastgeber.
Und er erschien. Mit einer Wucht, die Satwa in die Knie zwang und sie wünschen ließ, diesen
Raum niemals betreten zu haben.
12.
Vastrear: Eine angeregte Unterhaltung
Er.
Stülpte sich über ihn, durchdrang ihn, ließ ihn an sich teilhaben. Erzeugte den dringenden
Wunsch, zurückzukriechen in diesen in sich geschlossenen Raum aus Bewusstseinen, aus Vamu.
Er ließ ein schwermütiges Gelächter in Vastrears Kopf anklingen. Es brachte Hoffnung,
Zuversicht, Ärger, Gleichmut, ein klein wenig Angst und eine gehörige Portion Unzufriedenheit zum
Ausdruck.
Vastrear fiel auf die Knie und beugte sich der mentalen Wucht VATROX- DAAGS, des Dritten
Triumvirs und Bruder VATROX-CUURS.
»Frequenzfolger Vastrear, du hast mich gesucht und gefunden. Was möchtest du mir
mitteilen?«
Ihm fehlten die Worte. Da waren bloß unzusammenhängende Gedankenfetzen, die keinen Sinn
ergaben.
»Lass dir Zeit - aber nicht zu viel. Auch andere Dinge beanspruchen meine
Aufmerksamkeit.«
Wie konnte er dem Dritten Triumvir, diesem allumfassenden und allgegenwärtigen Geschöpf, einen
Haufen trivialer Eindrücke begreiflich machen? Gewiss verteilte sich VATROX-DAAGS
Aufmerksamkeitsbreite auf mehrere Ebenen in Raum und Zeit. Vielleicht hörte er hier zu, traf in
der Zukunft Entscheidungen und griff zugleich auf Geschehnisse in der Vergangenheit zurück - und
dies alles mit einer Selbstverständlichkeit, mit der Vastrear Atem schöpfte?
»Ich ahne, was du mir mitteilen möchtest«, erklang der Duumvir zur gleichen Zeit in
Gedanken und Ohren Vastrears.
»Es ehrt dich, dass du die Reise auf dich genommen hast, um mich zu warnen.
Andernfalls hätte ich dich und deine Begleiter niemals wahrgenommen.«
Vastrear meinte, VATROX-DAAG in sich zu fühlen. Er verhielt sich wie ein gut gelaunter
Spaziergänger, der ein Gedächtniskämmerchen nach dem anderen betrat, ein wenig Staub
beiseitewischte und Bauklötze, die über die Räume verteilt waren, aufsammelte, um die darauf
geschriebenen
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