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Perry Rhodan - 2569 - Das goldene Zeitalter

Perry Rhodan - 2569 - Das goldene Zeitalter

Titel: Perry Rhodan - 2569 - Das goldene Zeitalter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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umgehen, doch ich verzichte auf den Konfrontationskurs. Womöglich benötige ich eines Tages ihren

Beistand. Wenn es darum geht, ein psychologisches Profil zu erstellen, das mir den vorzeitigen

Austritt aus der Flotte erleichtert.
    Die Bedingungen verbessern sich stündlich. Die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass sich eine neue

hyperenergetische Schlechtwetterfront aufbaut.
    Im Lauf des 22. April gebe ich grünes Licht. Die KATARAKT kann die Restdistanz in Richtung

P-17-25-1463 per Linearflug riskieren.
    Die Spannung lässt nach, und je weniger ich zu tun habe, desto unwohler fühle ich mich. Die

neuen Nieren schmerzen. Sie tun zwar ihre Arbeit, wie mir Ana Leshkov immer wieder bestätigt,

doch sie fühlen sich fremd an.
    Eine Therapeutin sagt mir, dass der Mensch keinerlei Bezug zu seinen inneren Organen hätte und

deshalb auch keinen wie auch immer gearteten Phantomschmerz spüren könne. Sie hat diesen

belehrenden Tonfall drauf, den ich so sehr hasse. Sie redet bemüht langsam, als glaubte sie,

einen Idioten vor sich zu haben.
    Ich höre ihr zu und denke mir meinen Teil. Ich bin zu müde, zu abgespannt, um ihr meine

Meinung zu sagen. Ich erinnere mich einiger Details, die ich auf meinen Reisen durch die

Datenwelt aufgeschnappt habe und erzähle beiläufig, was ich von ihren erotischen Vorlieben halte.

Sie wird bleich, schluckt und lächelt tapfer. Nach wenigen Minuten bin ich sie los. Sie verlässt

die kleine Ruhekammer neben der Zentrale, die mir für meine Behandlungen zur Verfügung gestellt

wurde.
    Der Datenkubus ist greifbar, aber desaktiviert. Ich bin versucht, das zu ändern. Doch es ist

noch zu früh. Ich muss während der nächsten Tage im Vollbesitz meiner Kräfte bleiben, um die

Sicherheit des Schiffsverbandes sicherzustellen.
    Will ich das denn überhaupt? Was scheren mich andere Wesen?
    Ich nehme eine Tablette. Ein Stimulans, das meine Laune aufbessern soll. Um die schädlichen

Wirkungen auf meinen Magen zu neutralisieren, muss ich ein Schutzgel nachschütten, und um mich

vor Nebenwirkungen der darin befindlichen Wirkstoffe zu bewahren, nehme ich weitere Medizin

ein.
    Ein einzelner Holoschirm stellt die Annäherung an den Planetoiden dar. Die Bilder sind den

Umständen entsprechend ausgezeichnet. Die Positronik ergänzt fehlende Informationen.
    P-17-25-1463 ist ein Brocken in annähernder Kugelform, entdeckt und in Besitz genommen von den

Prospektoren der PROSPERO. Ich erinnere mich an die Überlebenden. Derzeit lungern sie in der

Zentrale herum. Der Epsaler Kom Agonis und seine rechte Hand, Vacucha Sabo, haben mehrere Freunde

auf der Oberfläche des Planetoiden verloren.
    Die beiden versorgen den Piloten der KATARAKT - ich kann mir den Namen des Glatzkopfs beim

besten Willen nicht merken - mit zusätzlichem Wissen über unser Ziel. Es ist viel von der mehrere

Hundert Kilometer breiten und 50 Kilometer hohen energetischen Kuppel die Rede, die einen Teil

des Planetoiden einfasst. Das Gebilde ist mit bloßen Augen nicht zu erkennen. Eine geringe

Streuemission im UHF-Bereich des hyperenergetischen Spektrums geht von ihr aus. Ich habe mich

bislang nicht sonderlich um diese Erscheinung gekümmert; dies ist nicht meine Aufgabe. Ich finde

Wege durch den mehrdimensionalen Raum, aber es schert mich einen Dreck, wie sie definiert werden

oder welchen Hintergrund sie haben.
    Kom Agonis und Vacucha Sabo plappern unentwegt weiter. Sie liefern dem Glatzköpfigen subjektiv

gefärbte Informationen, die in der Raumfahrt eigentlich keine Rolle spielen dürften. Mittlerweile

weiß ich, dass das Gegenteil der Fall ist. Gute Piloten tauschen sich beständig untereinander

aus. Sie benötigen Interaktion und Feedback, um ihre Leistungen zu verbessern.
    Ich schalte einen zweiten Bildschirm zu und beobachte die beiden so unterschiedlichen Wesen.

Die Ertruserin ist fast einen Meter größer als ihr Geschäftspartner. Sie trägt den Sichelkamm

weiß gefärbt. Ihre Blicke sind grimmig. Ihr Freund wirkt wie alle Epsaler unförmig und

fehlproportioniert. Er ist lediglich 1,60 Meter groß und fast ebenso breit, die kurzen Beine

sehen aus wie schlecht angenäht.
    Sie wollen Rache und Genugtuung. Sie möchten die Besatzungsmitglieder des abgestürzten

Kristallraumers für den Tod ihrer Freunde und Kollegen zur Rechenschaft ziehen.
    Stuart Lexa unterhält sich mit ihnen. Er zeigt sich unnachgiebig. Die beiden erhalten vorerst

keine Erlaubnis, den Boden von

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