Perry Rhodan - 2570 - Die Falle von MASSOGYV
großen Aufwand klären und bereinigen.« Der
Sha'zor rückte seine Metallhaube ein Stückchen zurecht. »Die Ator, Ashen, Arki und Ana blieben
meist unter sich. Sie lebten fast isoliert vom Rest der Anthuresta-Völker, und wir können bloß
darüber spekulieren, ob gerade dieses Verhalten die Tryonische Allianz zum Ziel der
Begehrlichkeiten der Frequenz-Monarchie gemacht hat.«
»Vor etwa hundertdreißig Jahren ...?«
»So ist es. - Die Tryonische Allianz beherrschte im Gegensatz zu anderen Völkern ein sehr eng
strukturiertes Reich in einem vergleichsweise kleinen Teil des Sternenrings von
Anthuresta. Es gab kaum Vernetzungen mit anderen Völkern. Dadurch war die Allianz für die
Frequenz-Monarchie angreifbarer als andere, und als die ersten Drohgebärden erfolgten, blieb den
Ator, Ashen, Arki und Ana keine andere Möglichkeit, als den Usurpatoren zu Willen zu sein.«
»Sie sind also deren Handlanger.«
Ich muss an die Gaids denken, denen es in Andromeda ähnlich ergangen war.
»Zumindest Teile von ihnen. Jene, die an der Spitze stehen und den Kurs der vier Völker
bestimmen. Alle anderen dürften über die eigentlichen Zusammenhänge im Unklaren sein.«
Das Muster wiederholt sich. Die Frequenz-Monarchie übt auch in Anthuresta einen unterschwellig
spürbaren Druck aus. Wer nicht spurt, wird entfernt, und wer meint, »etwas« über die wahren
Verhältnisse innerhalb der Tryonischen Allianz entdeckt zu haben, der schweigt, zu seiner eigenen
Sicherheit.
Ich muss mich vorerst mit dieser Schwarz-Weiß-Malerei zufriedengeben. Die Realität zeigt stets
eine Vielzahl an Grautönen. Gewiss gibt es viele Angehörige der Allianz, die mit ihrem Dasein
zufrieden sind - und andere, die gern dagegen ankämpfen würden. Über diese Dinge kann ich mir
vorerst keine Gedanken machen. Die Detaillösungen muss ich anderen Leuten überlassen. Meine
Aufgabe ist es, den Überblick zu bewahren und »große« Entscheidungen zu treffen.
»Den vier Völkern ist sogar die eigenständige Raumfahrt verboten«, empört sich der Dozaan
Murkad, wobei er emotionaler wirkt als zu jedem anderen Zeitpunkt, als sei es eine persönliche
Beleidigung. Er klopft mehrmals auf den Tisch. »Die Globusschiffe agieren ausschließlich im
Auftrag der Frequenz-Monarchie.«
Wiederum drängt sich der Vergleich mit den Gaids auf. Allerdings scheint die Tryonische
Allianz nicht einmal zum Teil den Kampf gegen die Frequenz-Monarchie aufgenommen zu haben. Die
vier Völker haben sich in ihr Schicksal ergeben.
»Ist etwas über geklonte Angehörige der Allianz bekannt?«
Wiederum blicken sich Murkad und Chal'tin an. Sie reden kein Wort. Konferieren sie etwa auf
mentalem Weg?
Fellmer Lloyd versteht meine unausgesprochene Frage. Er schüttelt den Kopf.
»Mag sein«, sagt der Dozaan ausweichend. »Es sind eine Menge Gerüchte im Umlauf ... «
»Was weißt du über die Vergangenheit der vier Völker?«, frage ich.
»Ich verstehe nicht ... «
»Immerhin sind sie alle vier humanoiden Ursprungs. Eine derartige Häufung scheint mir ein
wenig zu viel der Zufälle.«
Ich lasse unerwähnt, dass auch Murkad und Chal'tin grundsätzlich in ihrer Körperform den
Menschen ähneln. Sicherlich verstehen sie meinen Wink.
Der Dozaan fährt über die ebene Tischfläche und zeichnet ein kompliziertes Bildmuster. Gleich
darauf ist er von einem virtuellen Schirm eingefasst, der purpurn leuchtet und dessen
Zeichenschrift für die Augen eines Menschen kaum erfassbar ist.
»Wir haben so gut wie keine Information über die Tryonische Allianz. Sie ist gesichtslos und
geschichtslos.« Seine Stimme klingt verwundert. »Es existieren nicht einmal Hinweise darauf, wie
sie entstanden ist. Es steht lediglich fest, dass alle vier Völker bereits sehr lange in
Anthuresta leben und weitgehend für sich geblieben sind. Bemerkenswert, wie oberflächlich all
dieses Material ist ... «
Ich behalte meine Gedanken für mich. Die Milchstraßenvölker hätten sich schon aus Selbstschutz
weitaus intensiver mit dem Hindergrund ihrer Nachbarn befasst. Geplänkel, Schlachten, Kriege und
das daraus resultierende Misstrauen der einzelnen Parteien sorgten stets dafür, dass wir so viel
wie möglich über potenzielle Gegner wissen wollten.
Womöglich war Anthuresta früher ein Hort des Friedens gewesen, in dem für Argwohn und
Missgunst kein Platz gewesen war. Aus der Sicht der Frequenz-Monarchie war die Tryonische Allianz
eine leicht
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