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Perry Rhodan - 2571 - Die zeitlose Welt

Perry Rhodan - 2571 - Die zeitlose Welt

Titel: Perry Rhodan - 2571 - Die zeitlose Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Sponton: »Sicherheitsmodus ein! Nur Ghos'fajer und ich sind autorisiert, dich zu

betreten.«
    Er erntete dafür einen verwunderten Blick seines Begleiters.
    Normalerweise war es auf keiner Scheibenwelt nötig, einfachem Gerät solche

Sicherheitsvorkehrungen aufzutragen. Sollte tatsächlich irgendein Esnur auf Objekt 2861 zufällig

in die Nähe des Spontons geraten und Anlass sehen, die Fähre für seine Zwecke einzusetzen, würde

er ohne Weiteres Ersatz herbeibefehlen. Esnur kannten kein persönliches Eigentum, und vor wem,

wenn nicht vor dem Zugriff eines anderen Kristallingenieurs, sollte Clun'stal den Sponton

sichern?
    »Du bist noch jung«, hörte er den leibhaftigen Clun'stal sagen.
    Die Aussage elektrisierte ihn förmlich. Wenn Ghos'fajer jung war, offenbar zu jung, um

Clun'stals Anordnung zu verstehen, war Clun'stal älter. Mithin alterten Esnur.

Alterungsprozesse implizierten eine Phase der Fortpflanzung und Entstehung, zweifellos auch eine

Phase des Vergehens. Und hatte nicht Udkigom von den Essa Nur als von den Nachfahren seines,

Clun'stals Volkes gesprochen?
    Sprach nicht das alles gegen das Gerücht, die Kristallingenieure verdankten sich einem

künstlichen Ursprung?
    Ghos'fajer nahm eine manuelle Feinabstimmung seines Variovisiers vor.
    Sie erreichten den Hain und schritten zwischen den Goldstachelbäumen dahin. Nicht einmal fünf

oder sechs Esnur gemeinsam hätten einen der wuchtigen Stämme umfassen können.
    Natürlich begegneten sie hin und wieder einem Autonomen Datentank. Sie kontrollierten den

Datentransfer, der von diesem Messroboter zur Verwaltungszentrale lief, und glichen die

gesammelte und gesendete Datenmenge mit dem ab, was die Zentrale von 2861 als empfangen bestätigt

wurde.
    Keine Spur eines Datenverlustes.
    Aber auf Objekt 2861 mussten Tausende dieser Datensammler unterwegs sein. Die

Wahrscheinlichkeit, das Datenleck irgendwo zwischen einem Tank und der Zentrale zu entdecken, war

denkbar gering.
    Ghos'fajers Gedanke dominierte diesen Teil der Erinnerung; der junge Kristallingenieur dachte: all die vergeudete Zeit.
    Tatsächlich war der Weg inzwischen schwerer geworden, sumpfiger. Den Goldstachelbäumen machte

diese Feuchtigkeit des Milieus nichts aus. Sie gediehen, nahmen an Umfang sogar zu. Aus den

stacheligen Kronen schrillten die Flugwesen immer lauter.
    Endlich entlud sich das Gewitter über ihnen. Dramatische Lichtwechsel, Wolkenbruch, ein Gewirr

von Blitzen und krachenden, viel zu lauten Donners. Stimmte etwas mit der meteorologischen

Justierung von Objekt 2861 nicht?
    Clun'stal blickte in den Himmel. Plötzlich war ihm, als hätte er etwas wie einen haarfeinen

Riss gesehen, einen flüchtigen schwarzen Blitz. Aber es folgte kein Donner, und kurze Zeit später

wichen die Wolken, die Sonnentarnung des Handelssterns wurde sichtbar. Fast sofort stieg Dampf

aus dem Boden.
    Endlich erreichten sie das Ende des Haines. Sie blieben zwischen zwei letzten

Goldstachelbäumen stehen, von einigen Büschen bedeckt. Die Siedlung war nah. Drei rostrote, auf

Metallplast stehende Wohnröhren, die Dächer über schmale, geländelose Brücken miteinander

verbunden.
    Eine ungewöhnlich primitive Unterkunft.
    Noch ungewöhnlicher war, dass unterhalb der mittleren Wohnröhre ein offenes Feuer brannte, um

das vier Kristallingenieure saßen. Sie hielten lange Spieße ins Feuer, drehten und wendeten sie

langsam. Ein leises, tiefes, mal auf-, mal abschwellendes Summen lag in der Luft.
    Clun'stal und Ghos'fajer betrachteten das Schauspiel aus ihrer Deckung heraus mit einiger

Faszination. Dann geschah es. Einer der Esnur am Feuer hob seinen Spieß aus dem Feuer. Als das

Variovisier den Spieß vergrößert und erfasst hatte, was auf dem Holz steckte, zuckten Clun'stal

und Ghos'fajer zurück.
    Ein erst vor Kurzem verstorbenes biologisches Objekt, eine kleine Fleisch-, Muskel- und

Sehnenmasse.
    Ein Tier, das im Feuer gebraten worden war.
    Der Esnur am Feuer führte den Spieß zur Schädelregion. Was dann geschah, entzog sich

Clun'stals und Ghos'fajers Beobachtung. Aber gleich darauf wurde der Holzspieß wieder sichtbar -

leer!
    »Sie haben das Tier gegessen«, flüsterte Ghos'fajer. Seine Stimme klang völlig

überrascht, geradezu fassungslos.
    Esnur aßen nicht.
    Zu seiner Verwunderung trat Ghos'fajer einen Schritt näher an ihn heran. Was geht dort

vor?, dachte Clun'stal.
    Denselben Gedanken musste der Clun'stal aus Ghos'fajers

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