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Perry Rhodan - 2571 - Die zeitlose Welt

Perry Rhodan - 2571 - Die zeitlose Welt

Titel: Perry Rhodan - 2571 - Die zeitlose Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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einmal mit dem Dossier. »Eine bloße Irritation im

Datenstrom«, hörte er sich leise sagen. »Möglich. Aber was löst denn diese Irritation aus?«
    »Wir hatten bereits zahlreiche Irritationen, die von quantenmechanischen Effekten verursacht

wurden. Wo die eine psimaterielle Dispersion auf spontane Senken des Quantenschaums trifft, füllt

sie das Quasi-Vakuum auf und erzeugt eine Analog-Realität, deren Erfassung negative Daten

erzeugt. Die Anthurianer haben dieses Phänomen als vernachlässigbar eingestuft.«
    »Ja«, sagte Clun'stal. »Ein Phänomen, das bloß Nanosekunden dauert. Das beunruhigt uns ja

nicht. Denn dann setzte sich die Tenazität des Raum-Zeit-Kontextes durch, und die Dispersion

konvertiert schadlos in den Hyperraum. Wir haben es hier allerdings mit einer Irritation zu tun,

die seit beinahe drei Stunden andauert.«
    Ein pratuvalisches Wächtergeviert tauchte auf; das Quartett öffnete sein Kommunikationsvisier

und prüfte mit allem Misstrauen, für das die Anthurianer sie honorierten, den Sponton, ohne

seinen Flug zu behindern.
    »Wir fliegen Objekt 2861 an«, ergänzte Clun'stal ihre Legitimation.
    Clun'stal begriff: Er hatte damals überprüfen wollen, ob die Pratuvalen in irgendeiner Weise

auf dieses Stichwort reagierten, ob Objekt 2861 vielleicht auch ihnen auffällig geworden war.
    »Gute Reise«, antwortete das Geviert nur, schloss das Kommunikationsvisier und flog seines

Weges.
    »Aha«, machte Clun'stal.
    Mir war nicht wohl, erkannte Clun'stal.
    Objekt 2861 rückte in die Reichweite der optischen Sensoren. Clun'stal wusste, dass es im

Universum viele Geschöpfe gab, die die Wahrnehmung durch elektromagnetische Wellen allen anderen

Sinnen so weit vorzogen, dass sie Licht mit Wissen gleichsetzten. Clun'stal wusste dagegen um die

Fragilität des Lichtes, seine Manipulierbarkeit, seine Korrumpierbarkeit.
    Dennoch versenkte er sich in die Betrachtung von Objekt 2861. Äußerlich schien es den anderen

Scheibenwelten gleich. Die Sensoren erfassten keinerlei Auffälligkeiten. Nichts Fremdes trieb im

Orbit des Objektes. Nichts verzögerte seine fortschreitende Einsenkung in die psimaterielle

Matrix der Sphäre, nichts brachte es auch nur um Millimeter von dem Kurs ab, den die Anthurianer

bestimmt hatten.
    Was stimmt nicht mit dir?, dachte Clun'stal und sah sich selbst ratlos in der Kanzel

sitzen.
    Ghos'fajer fragte: »Gehen wir in stabile Sondierungsposition über dem Objekt?«
    »Nein«, sagte Clun'stal. »Wir landen.«
    *
    Obwohl der Prozess der Weltenintegration in den sphärischen Saum des Wunders noch nicht

abgeschlossen war, hatten die Anthurianer etliche Hundert Objekte bereits besiedelt. Bengadesse

und Fogudare hatten ihm anvertraut, dass nicht alle Populationen als endgültig angesehen wurden.

Die anthurianischen Kulturbaumeister experimentierten noch ein wenig.
    Drei bedeutendere Schulen vor allem bemühten sich, ihre Theorien zu bestätigen: Die Schule der

Homogenisten bevorzugte die Besiedlung durch eine Population, die auf einem natürlichen Planeten

entstanden war und lediglich auf ein Objekt verpflanzt wurde. Die Evolutionisten generierten

Bevölkerungen aus wenig komplexen biologisch-kulturellen Keimen und beschleunigten ihre

Entwicklung, sobald sie auf der ihnen zugedachten Scheibenwelt eingetroffen waren. Die

Heterogenisten schließlich führten zwei, drei oder noch mehr einander unbekannte Zivilisationen

auf den Objekten zusammen und beobachteten ihre Tendenzen: Kombinierten sie sich, erzeugten sie

ein neues Ganzes, oder schlossen sie sich von- und gegeneinander ab und segmentierten sie ihre

Scheibenwelt?
    Was der Bio-Artist Tanfacher anstrebte, entzog sich Clun'stals Verständnis. Aber Tanfacher

hatte auch keine Schule gegründet und stand in keiner Verbindung zu Objekt 2861.
    Clun'stal und Ghos'fajer hatten offenbar über dieses Thema gesprochen, denn die

Ghos'fajer-Erinnerung barg eine kurze Bemerkung von ihm, Clun'stal: Ȇbrigens wird diese

Besiedlungsphase als möglicherweise vorläufig betrachtet. Nicht undenkbar, dass sämtliche Objekte

in naher Zukunft wieder geräumt werden und eine neue, ganz andersartige Kolonisierung versucht

wird.«
    Eine andersartige Kolonisierung ... oder war Kolonisierung überhaupt der falsche

Begriff? Erweckte dieses in sich geschlossene Miniatur-Universum der 20.000 Welten unter der

Obhut des Handelssterns nicht vielmehr den Eindruck, etwas wie eine Fluchtburg zu sein,

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