Perry Rhodan - 2573 - Dorksteigers Dilemma
urzeitlichen Stadt Raum zu
geben - wofür? Hatten sie in diesen Gebäuden gewohnt? Sich vergnügt, fortgepflanzt, ihren
Nachwuchs aufgezogen? Geforscht? Gebetet? Oder Schutz gesucht vor Gefahren, größer als sie
selbst?
»Allethaggra«, murmelte Sichu Dorksteiger. Es klang wie eine Beschwörung. Alle anderen außer
Lexa waren voll und ganz auf die Psi-Flocke konzentriert.
Es war keine Verwerfung mehr wie damals, die zum Phänomen hinaufführte. Eine schmale Rampe
lief auf die Flocke zu und endete etwa einen Meter vor ihr - und einen Meter unterhalb der
Erscheinung. Eine durchsichtige Brüstung schloss die Rampe ab.
»Ist der Vamu-Kerker einsatzbereit?«, fragte Lexa.
»Nicht weiter, als er an Bord gewesen ist«, sagte Gicorte. »Aber auch nicht weniger weit.«
Dorksteiger streckte den Arm nach dem grauen Gerät aus. »Ich denke, ich nehme ihn.«
Gicorte sah Lexa fragend an. Lexa nickte. »Wir wissen nicht, was geschehen wird. Du hast
selbst gesagt, dass es zu Interferenzen zwischen dem Phänomen und dem Vamu-Kerker kommen könnte.
Es ist ein Stück Vatrox-Technologie. Und niemand von uns hat mehr Erfahrung mit dieser
Technologie als sie.«
»Wer weiß«, sagte Fyrt Byrask.
»Ich weiß«, sagte Dorksteiger. Sie nahm das Gerät dem Wissenschaftler aus der Hand.
Die Roboter luden Gicortes Ortungsgeräte ab und aktivierten sie. Lexa übergab seinen Strahler
einem der Raumsoldaten.
»Sicher?«, fragte der Soldat.
Lexa nickte.
Damals, als er als Geisel Rikoph Furtoks an diesem Ort gewesen war, hatte nur Furtok eine
Waffe getragen. Und er ist durch diese Waffe gestorben.
Ohne auf Lexa zu achten, machte Dorksteiger die ersten Schritte die Rampe hinaus. Im Gehen
verschloss sie den Helm ihres SERUNS.
Lexa folgte ihr und hatte sie nach einigen Schritten eingeholt. Auch sein Helm schloss sich.
Mit einem leichten Zischen aktivierte sich das Versorgungssystem.
Dann standen sie direkt bei der Schneeflocke. Lexa und Dorksteiger schauten einander kurz
durch das Visier an.
»Ich berühre jetzt die Schneeflocke«, kündigte Lexa über Funk den unten Stehenden an.
Er wusste, dass er ein hohes Risiko einging. Sie arbeiteten ohne Erfahrungswerte. Die
Schiffspositronik hatte kein auch nur einigermaßen wahrscheinliches Modell davon erstellen
können, wie das Phänomen auf den Vamu-Kerker oder das Gerät auf das Phänomen reagieren würde.
Bringen wir es also in Erfahrung, dachte Lexa und streckte den Arm aus.
Die Sensorflächen des Handschuhs übermittelten ihrem Träger, wie sich die berührten
Gegenstände anfühlten. Sie dämmten allenfalls die Intensität, nahmen dem Feuer seine
zertrümmernde Kraft, dem Eis seine saugende Kälte. Ansonsten übermittelten sie die Daten
wirklichkeitsgetreu.
Sie sollten ihm auch übermitteln, wie sich der Kristall anfühlte.
Das Phänomen fühlte sich nach gar nichts an.
Luft
Nichts geschah.
Jedenfalls im ersten Moment nicht.
Dann leuchtete der Schneekristall auf. Lexa drehte den Kopf und fragte sich, warum der SERUN
das Material des Visiers nicht längst intransparent gemacht hatte.
Aber wohin er den Kopf auch wendete, das Licht ergoss sich über ihn von allen Seiten.
»...perphysikal... Gewitter in der Art eines Psi-...«, hörte er eine von einem Knistern
überlagerte Stimme raunen, so verzerrt, dass er erst im Nachhinein Gicorte in dem Sprecher
erkannte.
»Ditir?«, fragte Lexa leise. Er hatte inzwischen die Hände vors Visier gehoben, auch das ohne
Effekt. »Sichu?«
»Sichu?«, klang es aus seinem Lautsprecher. »Ditir? Ich berühre jetzt die Schneeflocke.«
Er spürte, wie er bewusstlos wurde.
Aber noch bevor er das Bewusstsein verlor, hatte er es schon wieder gewonnen. Eine endlos weit
entfernte Stimme klang aus dem Lautsprecher: »Tu das nicht, Stuart! Wir messen ein eng
definiertes hyperphysikalisches Gewitter in der Art eines Psi-Sturms, der ... «
Eine andere Stimme drängte sich vor - Ana Leshkov: »Ditir - die Lebenszeichen! Ich empfange
keine Biosignatur mehr. Das Gerät ist tot. Oder ...«
»Ich berühre jetzt die Schneeflocke«, hörte er wieder die eigene Stimme.
»Tu das nicht, Stuart! Tu das nicht, Stuart! Tu das nicht, Stuart!«
Er spürte einen kalten Luftzug, der ihm ins Gesicht blies. Unwillkürlich fuhr er mit den
Händen nach oben, um zu prüfen, ob sich sein Visier geöffnet hatte.
Nein. Alles in Ordnung. Die kalte Luft drückte auch nicht nur gegen sein Gesicht, sondern
gegen
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