Perry Rhodan - 2573 - Dorksteigers Dilemma
Völker der Tryonischen Allianz, wenn diese Technologie nur
in die Hände der Ator und Ashen, der Arki und Ana geriet.
Plötzlich verschlug ihr die Einsicht den Atem: Was hieß denn wenn sie geriet?
Sie war bereits dorthin geraten.
Sie, Sichu Dorksteiger, hielt den Vamu- Kerker doch in der Hand. Sie schluckte, als ihr die
Konsequenzen klar wurden.
In Sichu Dorksteigers Hand lag der Vamu-Kerker. Der Schlüssel zur Befreiung der Tryonischen
Allianz aus der Despotie der Frequenz-Monarchie.
Eines Tages werden wir frei sein ... und Sichu wird es noch erleben.
Sie spürte, wie die Zukunft der vier Völker sich auf ihre Schultern legte. Wer war sie, ein
derart schweres kosmisches Gewicht zu tragen?
Dann reckte sie sich und dachte: Andererseits: Wer könnte es sonst?
*
Es war die Medikerin Ana Leshkov.
»Komm herein«, bat Dorksteiger.
Sie überlegte, warum die Medikerin sich persönlich herbemühte. »Es ist wegen Fyrt Byrask«,
erriet sie.
»Ja«, sagte Leshkov.
»Ist er tot?«, fragte Dorksteiger tonlos.
Die Medikerin schaute überrascht.
»Nein«, sagte sie. »Er ist jetzt wach. Er hat nach dir gefragt.«
Dorksteiger spürte, wie ihr gegen jede Vernunft das Blut ins Gesicht schoss, dass sie glaubte,
es müsse in Flammen stehen. »Was hast du ihm gesagt?«
Leshkov lächelte. »Dass es dir gut geht und dass du nach ihm gefragt hast.«
»So«, sagte Dorksteiger. Zu ihrer eigenen Verwunderung bemerkte sie, dass ihre Antwort
verärgert klang.
Wenn Leshkov das bemerkt haben sollte, ignorierte sie es. Sie sagte: »Da ihr so gerne
nacheinander fragt - solltet ihr euch gelegentlich Antwort geben.«
Dorksteiger musste lachen. »Wo ist er nun? Lässt er sich von deinen bestrickenden
Artgenossinnen verwöhnen?«
»Ein Medorobot ist bei ihm«, sagte Leshkov. »Und Lexa. Beide haben, soweit ich sehe, kein
Verwöhnungsinteresse.«
»Der Arme«, sagte Sichu und grinste Leshkov an. »Hat Lexa ihm von seinem ... Abenteuer
erzählt?«
»Dem Ausflug zum Stardust? Nein.«
*
Sichu Dorksteiger hatte Lexas Angebot, zunächst mit Fyrt Byrask allein zu sprechen, abgelehnt,
obwohl Lexa ihr garantiert hatte, dass diese Begegnung unter Ausschluss jeder Öffentlichkeit
stattfinden würde, in einem Raum, in den selbst die Bordpositronik keinen Einblick nehmen
würde.
»Ich habe nichts mehr zu verbergen«, hatte sie gesagt.
Lexa hatte sie zunächst fragend angesehen, dann genickt. »Wir treffen uns um 11 Uhr im
Labortrakt.«
Dort saßen sie nun beisammen, nahe der Zentrale: sie, Lexa, Ana Leshkov, der Wissenschaftler
Ditir Gicorte, der ihr so wenig präsent schien, dass sie ihn einen Moment lang für ein bloßes
Holo gehalten hatte. Die dritte Frau im Raum hieß Ludje Melnyck, sie war die Bordpsychologin.
Dazu - an der gegenüberliegenden Seite des Tisches - Fyrt Byrask.
Fyrt hatte ihr nur kurz in die Augen gesehen, und es war, wie sie fand, ein sehr beredter
Blick gewesen. Sie las: Geht es dir gut? Bist du gut behandelt worden? Hast du Mut zu allem,
wozu wir Mut brauchen werden, und zwar eine ganze Menge?
Sie hatte seinen Blick erwidert und gehofft, dass er ihn verstand, denn er sollte eine Menge
sagen: Ja, es geht mir gut. Ja, ich werde gut behandelt. Ja, ich werde Mut haben. Ich habe ihn
sogar schon gehabt, wenn auch ohne großen Erfolg. Und: Ja, ich danke dir sehr für das, was du auf
der VOSTAR getan hast. Wir werden später miteinander sprechen. Es gibt viel zu erzählen.
Er schloss die Lider kurz und lächelte sie an: Alles verstanden. Wir werden also später
miteinander sprechen.
Er griff in seinen Rücken und zog die Haarsträhne nach vorn, die von der goldenen Kugel
zusammengehalten wurde. Er betrachtete sie ausgiebig - durchaus etwas misstrauisch, wie sie fand.
Sie konnte sich nicht vorstellen, dass die Terraner die Relikte der Nano-Maschinerie nicht
extrahiert hatten. Wahrscheinlich hatten sie alles versucht, den Haarschmuck in seinen
ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen. Hatten sie dabei etwas übersehen? Etwas, das Fyrts
Aufmerksamkeit erregte?
Er warf die Kugel und mit der Kugel das Haar nach hinten. »Fangen wir an«, sagte er Richtung
Lexa.
Auf dem Tisch zwischen ihnen lagen einige Fundstücke aus der VOSTAR. Soweit Dorksteiger sehen
konnte, waren keine Waffenkomponenten darunter. Die meisten Geräte - oder ihre Relikte - dienten
der Kybernetik des Schlachtlichts, seiner Navigation und dem Lebenserhaltungssystem.
Ditir Gicorte schob
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