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Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3

Titel: Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Urbanek
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gesamte Serie zog. Man ist wahllos in verschiedene Zeitabschnitte von Atlans Leben hineingesprungen und hat daraus, unter ganz verschiedenen Gesichtspunkten, aus Atlans Leben berichtet. Einmal USO-Abenteuer, dann Geschichten aus Atlans Jugendzeit, dann die Atlantis/Fantasy-Geschichte, später der SOL-Zyklus und noch später Alkordoom-Manam-Turu. Es fehlte der durchlaufende rote Faden, der dem Leser das Gefühl geben konnte: »Das ist meine Serie, es geht immer weiter. Was vorher geschah, hat seine Auswirkungen und wird später wieder eine Rolle spielen.« In der ATLAN-Serie gibt es so tiefe Einschnitte, wobei die tiefsten wahrscheinlich im Wechsel von 200 nach 300 und 499 nach 500 stattfanden. Das war ein Manko in meinen Augen und in denen vieler Leser. Es war kein Manko aus Sicht des Verlages. Ich habe dort die Aussage gehört, dass das Interesse gestiegen sei, immer wenn ein neuer Zyklus begonnen hatte. Ob das so stimmt, kann ich nicht beurteilen.
    Ein anderer, ganz entscheidender Fehler, der in der ATLAN-Serie gemacht wurde, ist, dass man nach dem sehr guten Beginn des letzten großen Gesamtzyklus ab 675 in einer Nacht- und Nebelaktion mit Band 698 den Exposéschreiber Peter Griese während seiner Abwesenheit im Urlaub abgesetzt hat. Man hat stattdessen die Marianne Sydow eingesetzt.
    Das war eine Verlagentscheidung?
    Das ging nicht auf Aktivitäten des Verlages zurück sondern auf einige Aktivitäten von eher außerhalb des Verlages. Ich habe mich vor Jahren verpflichtet, über die Hintergründe dieser Nacht- und Nebelaktion öffentlich nichts zu sagen, obwohl ich diese kenne. Daran werde ich mich auch jetzt halten. Es war jedenfalls für mich die größte Genugtuung meines Lebens, als wenige Wochen später auf der Frankfurter Buchmesse ein großer PERRY RHODAN-Treff veranstaltet wurde und die Fans ein so große Protestgeheul wegen der Änderung in der ATLAN-Exposé-Redaktion anstimmten, dass doch einige Leute im Verlag wach wurden und sich sehr schnell überlegten, was sie da wohl angerichtet hatten. Denn zu der Zeit war ich so etwas wie ein kleiner Willi Voltz der ATLAN-Serie. Die Leser hatten sich an mich gewöhnt. Dieser Hick-Hack, den man da gemacht hatte, hat nach meiner festen Überzeugung der ATLAN-Serie sehr geschadet. Was in der Folge unternommen wurde, einmal zwischen Marianne und mir und später zwischen Horst Gehrmann (H.G. Ewers) und mir, das waren alles nur Klimmzüge und Rettungsversuche, die von Horst Hoffmann inszeniert wurden, der zu einer klaren und sauberen Lösung, wie sie mir vorgeschwebt ist, zu keiner Zeit bereit war.
    In dem Augenblick war praktisch schon das Ende von ATLAN eingeleitet.
    Ich habe das so gesehen. Und ich kann das auch beweisen. Ich habe in einem Anfall von Sarkasmus, und dafür habe ich Zeugen (…), dem ATLAN-Band 725, der eine Art Schlüsselroman werden sollte, den Titel gegeben, der meine Meinung ausdrückt. Der Band heißt: »Der programmierte Untergang«. Ich habe wieder Hoffnung geschöpft, dass ich mich in diesem Punkt geirrt hatte, als wir gegen Ende 700 kamen – also »Evolo« und später – und ich mit dem Horst Gehrmann gut zusammenarbeitete. Da gab es auch keine Reibereien, während ich mit der Marianne Sydow nicht zusammenarbeiten konnte und sie auch nicht mit mir. Unsere Charaktere und Vorstellungen sind zu gegensätzlich. Feuer und Wasser sind harmlos dagegen. Sie ist auf ihrem Gebiet einsame Spitze, ich bin auf diesem Gebiet vielleicht schlecht. Ob es auf anderen Gebieten umgekehrt ist, möchte ich aus Bescheidenheit nicht behaupten. Viele Leute meinten jedenfalls, dass es auch umgekehrt gesehen werden kann.
    Ich hatte wieder Hoffnung geschöpft, da es mit dem Horst Gehrmann zusammen recht gut lief und weil wir uns über verschiedene Dinge, bei denen wir anderer Meinung waren, immer recht schnell einigen konnten. Aber das Kind fiel letztendlich doch in den Brunnen, und was geblieben ist, ist die Erinnerung an eine schöne lange Zeit der Arbeit für die ATLAN-Serie, aber eben auch ein bitterer Nachgeschmack über das plötzliche und brutale Ende.
    Das sind die negativen Eindrücke. Die positiven Eindrücke der ATLAN-Serie – das Positivste für mich überhaupt – war, dass ich mit Band 500 erstmals an der Serie direkt beteiligt wurde und bei Band 432, als Marianne Sydow das Exposéhandtuch warf, von sich aus, Willi Voltz ganz spontan mich anrief und sagte: »Peter, hast du Lust? Traust du dir zu, das weiterzumachen?« Und ich sagte Ja. Ich war damals

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