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Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3

Titel: Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Urbanek
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akzeptiert, dass ich die Bücher nicht machen konnte, dafür aber weiterhin daheim arbeiten durfte. Ich wäre jedenfalls nicht bereit gewesen, meine Familie aufzugeben. Das ist mir wichtiger gewesen, da hätte ich wirklich alles hingeschmissen.
    Voltz ist ja auch nicht in Rastatt gewesen, oder?
    Nein, aber jetzt wollten sie alles von Rastatt aus steuern. Ich wäre auch nicht mehr freiberuflich tätig, sondern fix angestellt gewesen. Ich hätte mein Gehalt als Redakteur gekriegt, was sicher nicht so schlecht gewesen wäre, und ich hätte schon einen guten Vertrag herausschinden können, da hätte ich mir überhaupt keine Sorgen gemacht. Aber ich wollte das einfach nicht. Denn erstens hätte ich meine ganze Freiheit aufgeben müssen und wäre in einem Büro gesessen, und meine Familie, die wäre mir nicht mitgegangen, die hätte nicht mitgespielt. Das heißt, ich wäre allein draußen in Deutschland gewesen und hätte hie und da einen Familienbesuch gemacht oder sie wären zu mir gekommen. Das hätte ich nicht durchziehen können. So ist also die Regelung gekommen, dass ich das machen kann wie bisher und sie werden sich den Horst Hoffmann als Redakteur holen. Der Müller-Reymann hat mir damals, da waren wir schon per Du, gesagt: »Jetzt biete ich eben ihm die Silberbände als Köder an. Du kriegst sie nicht, weil du nicht zu uns gekommen bist. Aber den Hoffmann kann ich nach Rastatt locken, wenn ich ihm die Silberbände gebe, denn das ist ein echtes Zuckerl, dadurch verdient er zusätzlich etwas.« Das Geld für die Bearbeitung der Silberbände hat er nämlich zusätzlich zu seinem Redakteursgehalt bekommen. Na gut, so bin ich damals Exposé-Autor geworden.
    Du hast dann eine Zeit lang ja auch die Leserkontaktseiten (LKS) betreut. Von wann bis wann war das?
    Ich weiß nicht mehr, wie lange das war (offiziell von Band 1376 bis 1449; der Chronist). Ich habe damals die Exposés gemeinsam mit dem Rainer Zubeil gemacht und der Horst Hoffmann ist im Verlag gesessen, hat die Leserkontaktseite gemacht, die Risszeichnungsbetreuung und den Report. Und was dann gekommen ist, war das beste Beispiel für mich, dass meine Entscheidung richtig gewesen ist. Ich habe mir damals wirklich gratuliert, dass ich nicht nach Deutschland gegangen bin. Er hat den Job nämlich nicht durchgehalten, weil im Verlag hat man damals nicht arbeiten können. Horst Hoffmann ist mit den Nerven fertig gewesen und hat von heute auf morgen gekündigt. Und auf einmal kriege ich so ein Paket (er macht eine entsprechende Geste), ich mache es auf und es sind Leserbriefe drinnen. »Ernst, jetzt machst du die LKS.« Ohne mich zu fragen! Und natürlich die Risszeichnungen und den Report und alles zusätzlich zu den Exposés und zu den Romanen. Ich bin dagestanden wie vom Donner gerührt. Damals habe ich noch dazu gerade begonnen, mit dem Computer zu arbeiten. Es hat aber noch keine benutzerfreundliche Oberfläche gegeben. Ich habe mit »Wordstar« gearbeitet, da musste man noch Kommandos eingeben. Das Endlospapier war außerdem nicht DIN A4 sondern 12 Zoll, glaube ich. Ich habe aber den Seitenumbruch nicht von 12 Zoll auf DIN A4 ändern können. Gleichzeitig habe ich mir aber eingebildet, dass ich mit dem Computer arbeiten muss, und habe die Leserbriefe am Computer beantwortet. Und wann immer ein Brief über die Perforation gegangen ist, habe ich das mit der Schere zugeschnitten und so weggeschickt. Was ich den Horst Hoffmann verflucht habe! Der hat mich vorher überhaupt nicht gefragt gehabt, der hat mir das einfach geschickt. Eine Zeit lang habe ich die Leserkontaktseite sogar noch unter seinem Namen gemacht, die Briefe aber schon in meinem Namen beantwortet. Damals war der Blach Chef im Verlag, und ich habe ihm gesagt, er muss unbedingt irgendetwas ändern an dieser Situation. Denn die sind im Verlag ohne Redaktion dagestanden und das war ein auf Dauer unhaltbarer Zustand. Ich habe ihn also gedrängt, eine Entscheidung zu treffen, denn ich habe ja alles alleine und aus der Ferne machen müssen. Schließlich hat er gesagt: »Okay, nachdem Sie mich jetzt genötigt haben«, irgend so einen Ausdruck hat er gebraucht, »habe ich jetzt eine Entscheidung getroffen. Kommen Sie nach Rastatt, ich werde Ihnen den neuen Redakteur vorstellen.« Und das war dann der Doktor Marzin.
    Schelwokat war aber noch Lektor?
    Ja, der war noch Lektor. Er hat seinen Status behalten und es relativ gut gehabt, fern von Rastatt. Ich meine, im Prinzip nichts gegen Rastatt, nur ich hätte dort

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