Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld

Hangars, in denen Beiboote auf Startschienen standen. Sie unterschieden sich in ihrer Form nicht vom Mutterschiff.
    Ein Sawpane betrat den Hangar. Aus dem Sichtschutz eines der Beiboote beobachteten Gucky und Tschubai das Wesen in der seltsamen Rüstung.
    Der Fremde war nur eineinhalb Meter groß. Zum ersten Mal dachte Tschubai darüber nach, dass die Größe der Rüstungen sich womöglich nicht auf die darin steckende Gestalt bezog, sondern vielmehr auf den Rang, den sie innehatte. Als Gucky die entsprechende Überlegung esperte, hob er nur nichtssagend die Schultern.
    Der Sawpane schien zum Hangarpersonal zu gehören. Schwankend bewegte er sich auf eines der Beiboote zu und verschwand darin.
    »Schnappen wir uns den?«, fragte Tschubai leise.
    Gucky schüttelte den Kopf. »So einen Unbedeutenden?«, kommentierte er spitz. »Der weiß vielleicht nicht einmal, warum er hier ist. Wir haben Wichtigeres vor.«
    Sie teleportierten bis nahe an den Kopf des Riesenvogels.
    »Hier sind ihre Gedankenimpulse intensiver, aber trotzdem nicht verständlicher«, stellte der Ilt fest. »Einige Emotionen überlagern die allgegenwärtige Bedrückung. Merkwürdigerweise empfange ich Genugtuung und Enttäuschung gleichermaßen. Beides scheint sich auf die Arbeit der Weiche beziehen, soweit ich das erraten kann. Die Sawpanen scheinen keineswegs zufrieden zu sein.«
    »Vielleicht haben wir eine Störung verursacht.«
    »Das wohl kaum. Vergiss nicht, dass die anderen Zeitweichen sogar Lebewesen ansaugten und zu den Handelskontoren schickten. Organische Materie beeinflusst demnach die Arbeit einer Zeitweiche nicht. Es muss etwas anderes sein, was die Sawpanen beunruhigt.«
    »Technische Mängel?«
    »Vielleicht. Schließlich hat bisher keine der Weichen reibungslos funktioniert, zumindest haben sie ihre Tätigkeit nicht eingestellt, nachdem sie ihren Zweck erfüllt hatten.«
    »Allmählich sollten wir versuchen, Kontakt zu den Sawpanen aufzunehmen. Später ist es womöglich zu spät.«
    Gucky stimmte zu.
     
    Die Versammlung der Sawpanen fand in jenem Bereich des Schwingenschiffs statt, wo der »Vogelhals« in den »Kopf« überging. Als Gucky und Tschubai sich vorsichtig näherten, ohne jedoch zu teleportieren, hörten sie zum ersten Mal die Stimmen der Sawpanen.
    Sie erreichten eine Tür, die halb offen stand. Vorsichtig spähte Tschubai durch den schmalen Spalt. »Sieh dir das an!«, raunte er dem Ilt zu.
    Einige Hundert Sawpanen hatten sich in einem großen Saal versammelt. Sitzgelegenheiten gab es nicht, die Fremden in ihren unterschiedlichen Rüstungen standen ohne erkennbare Ordnung im Raum. Lediglich ein fast drei Meter großer Sawpane stand auf einer Art Podium. Er schien eine Ansprache zu halten, wurde aber ständig durch Zwischenrufe unterbrochen.
    Niemand achtete auf die Tür im Rücken der Menge.
    Lautlos huschte Tschubai in den Saal und blieb neben der Tür stehen. Gucky folgte dem Beispiel sofort. Sie gingen kein großes Risiko dabei ein, konnten sie doch sofort spurlos verschwinden, solange die Weiche nicht arbeitete. Außerdem lag der Saal nur in diffusem Dämmerlicht.
    Kannst du erkennen, was der Bursche auf dem Podium von sich gibt?, dachte Tschubai.
    Gucky ließ sich in seiner Konzentration nicht stören. Immerhin konnte er feststellen, dass der Redner einige optimistisch gefärbte Emotionen von sich gab und damit seine depressive Grundstimmung leicht überlagerte.
    Depression war womöglich die Basis des sawpanischen Denkvorgangs.
    Wir sollten doch besser verschwinden, überlegte Tschubai. Falls unser Anblick Panik auslöst, könnte das alles verderben. Außerdem brauchen wir nicht die unteren Mannschaftsränge – die Kommandozentrale wäre geeigneter.
    Gucky nickte, ohne zu zögern. Er wälzte bereits ähnliche Überlegungen. So lautlos, wie sie den Saal betreten hatten, verließen sie ihn wieder.
    »Kommandozentrale ist richtig, wir hätten eher darauf kommen müssen«, sagte der Ilt. »Dort finden wir die wichtigen Besatzungsmitglieder.«
    Sie betraten eine Liftplatte, die sie mehrere Etagen in die Höhe trug. Ein Korridor führte dann mit leichter Steigung aufwärts. Er endete vor einem halbrunden, durch ein breites Schott abgetrennten Raum.
    Die Kommandozentrale! Ihre Lage entsprach dem Gehirn eines Vogels. Wie Augen gewährten zwei große Sichtluken freien Blick in den Raum. Die golden schimmernde Zeitweiche, weiterhin inaktiv, schwebte zur Linken in einiger Entfernung.
    Gucky und Tschubai hatten Zeit, sich in